Brücken­neu­bau in Alter­lan­gen: „Über 100 Bäu­me sol­len unnö­ti­ger­wei­se gefällt werden“

Pres­se­mit­tei­lung der Kli­ma­li­ste Erlangen:

Die Brücke über den Main-Donau-Kanal (Ver­bin­dung Alter­lan­gen – Dechs­endorf) muss erneu­ert wer­den. Das staat­li­che Bau­amt hat­te um die Stel­lung­nah­me der Stadt Erlan­gen zu den Plä­nen gebe­ten. Die­se sehen einen Brücken­neu­bau süd­lich der alten Brücke vor, so dass ein etwa 25 Meter brei­ter Strei­fen ent­lang der bis­he­ri­gen Stra­ße ver­lo­ren geht im Ver­gleich zu der Umwelt scho­nen­de­ren Erneue­rung auf der bis­he­ri­gen Tras­se. Ins­be­son­de­re die geplan­te Ein­fä­del­spur mit Beschleu­ni­gungs­strei­fen geht aus Sicht der Kli­ma­li­ste viel zu weit in das Wald­ge­biet der Mön­au hin­ein. Hin­zu kommt, dass die Ver­set­zung der Brücke in Rich­tung Süden zu einer deut­li­chen Stei­ge­rung der Lärm­be­lä­sti­gung der Anwohner:innen im Gebiet der Hei­li­gen­loh­stra­ße führt.

Die Pla­nung sorg­te bereits für gro­ße Dis­kus­sio­nen im Umwelt‑, Ver­kehrs- und Pla­nungs­aus­schuss (UVPA) im Dezem­ber, da eine Ver­set­zung des Brücken­bau­wer­kes sowie die deut­lich län­ge­re Anschlus­s­tra­sse eigent­lich nicht not­wen­dig wäre. Denk­bar wäre bei­spiels­wei­se die Errich­tung eines Kreis­ver­keh­res zur Ein­fä­de­lung, die von Sei­ten der SPD vor­ge­schla­gen wurde.

Aller­dings leg­te die Ver­wal­tung die Beschluss­vor­la­ge erst kurz vor Ablauf der Stel­lungs­nah­me-Frist vor, so dass laut Ober­bür­ger­mei­ster Flo­ri­an Janik eine Ver­ta­gung der Bera­tung zur Ände­rung der Stel­lung­nah­me nicht mehr mög­lich war. Ein Vor­ge­hen, was gro­ße Irri­ta­ti­on auf Sei­ten der Kli­ma­li­ste aus­ge­löst hat­te, da die demo­kra­ti­sche Ent­schei­dungs­fin­dung in den Frak­tio­nen durch die viel zu kur­ze Frist aus­ge­he­belt wurde.

„Im Sin­ne des Umwelt­schut­zes soll­te das staat­li­che Bau­amt die kon­struk­tiv im UVPA im Janu­ar vor­ge­brach­ten Vor­schlä­ge zahl­rei­cher Aus­schuss- und Bei­rats­mit­glie­der über­den­ken und eine Lösung suchen, die Umwelt- und Anlie­ger-Schutz gleich­sam berück­sich­tigt“, so Mar­tin Hundhausen.

SPD und CSU ver­ab­schie­de­ten die Stel­lung­nah­me im Dezem­ber schließ­lich gemein­sam gegen Oppo­si­ti­ons­stim­men und besie­gel­ten damit die unnö­ti­ge Rodung von über 100 Bäu­men. Dies dürf­te wohl kaum mit dem Kli­ma­auf­bruch ver­ein­bar sein.