Der Mond geht auf: Aus­stel­lung im Ecken­ta­ler Rat­haus wird eröffnet

Der Mond spielt in der chinesischen Kultur eine große Rolle. Welche, das beleuchtet eine Ausstellung im Eckentaler Rathaus. (Foto: Heike Hahn)
Der Mond spielt in der chinesischen Kultur eine große Rolle. Welche, das beleuchtet eine Ausstellung im Eckentaler Rathaus. (Foto: Heike Hahn)

Eine Kunst­aus­stel­lung zeigt deut­sche und chi­ne­si­sche Per­spek­ti­ven auf das Mond­fest. Ent­stan­den ist sie im Rah­men der Regio­nal­part­ner­schaft mit Shenzhen.

Ein beson­de­rer Him­mels­kör­per steht bald im Rat­haus der Markt­ge­mein­de Ecken­tal im Fokus: „Im Zei­chen des Mon­des“ ist der Titel einer Kunst­aus­stel­lung, die dort vom 2. Febru­ar bis 15. März gezeigt wird. Zu sehen sind die Wer­ke deut­scher und chi­ne­si­scher Künst­ler – denn die Aus­stel­lung fei­ert die Part­ner­schaft zwi­schen der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg und der chi­ne­si­schen Metro­po­le Shen­zhen. Schon lan­ge gibt es einen regen künst­le­ri­schen Aus­tausch zwi­schen bei­den Part­nern, sagt die Nürn­ber­ger Künst­le­rin Hei­ke Hahn, die die Aus­stel­lung kura­tiert hat.

Die Wer­ke der deut­schen und chi­ne­si­schen Künst­ler ver­bin­det das gemein­sa­me The­ma: Alle haben sich vom chi­ne­si­schen Mond­fest inspi­rie­ren las­sen. „Das Mond­fest könn­te man am ehe­sten mit unse­rem Weih­nach­ten ver­glei­chen. Fami­lie und Har­mo­nie ste­hen im Mit­tel­punkt, es wird viel gesun­gen“, erklärt Hahn, die selbst Chi­ne­sisch spricht und viel Zeit in Fern­ost ver­bracht hat. Der Mond hat die aus­stel­len­den Künst­ler zu den unter­schied­lich­sten Wer­ken inspi­riert – zu sehen sind Kal­li­gra­fien genau­so wie Zeich­nun­gen oder Male­rei­en. Aus­ge­stellt wer­den in Ecken­tal Foto­gra­fien der Wer­ke, erklärt Hahn. Wegen der momen­ta­nen Coro­na-Lage sei es der­zeit kaum mög­lich, Kunst­wer­ke aus Chi­na auszuführen.

Die Part­ner­schaft zwi­schen der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg und Shen­zhen wur­de 1997 begrün­det. Seit­her hat sich die Ent­wick­lung von Shen­zhen gera­de­zu über­schla­gen: Wäh­rend 2000 noch gut 6,5 Mil­lio­nen Men­schen in dem ehe­ma­li­gen Fischer­dorf leb­ten, waren es 2020 bereits 17,56 Mil­lio­nen. Die Ver­ein­ten Natio­nen füh­ren Shen­zhen zwi­schen 1980 und 2010 als die am schnell­sten gewach­se­ne Stadt der Mensch­heits­ge­schich­te. Auch Hei­ke Hahn hat die Plan­stadt am Perl­fluss schon oft besucht. „Die Geschwin­dig­keit dort ist atem­be­rau­bend. Wenn ich danach zurück in Deutsch­land bin, habe ich das Gefühl, hier bewegt sich alles in Zeit­lu­pe.“ Am ehe­sten kön­ne man Shen­zhen noch mit dem Sili­con Val­ley ver­glei­chen, fin­det sie.

Hahns Erfah­rung nach haben die Chi­ne­sen ein sehr posi­ti­ves Bild der Deut­schen: „Wir gel­ten als pünkt­lich, ordent­lich, tech­nisch weit ent­wickelt und stark im Fuß­ball.“ Vie­le jun­ge Chi­ne­sen der Mit­tel­schicht wür­den Deutsch ler­nen. Die chi­ne­si­sche Poli­tik, die in den deut­schen Medi­en oft kri­ti­siert wer­de, sei von den Men­schen dort weit weg. Aller­dings sei die Gesell­schaft grund­le­gend anders struk­tu­riert als in Mit­tel­eu­ro­pa: „Wir sind vom christ­li­chen Ver­ständ­nis der Näch­sten­lie­be geprägt. In Chi­na denkt man dage­gen eher in Grup­pen. Wer zur eige­nen Grup­pe gehört, um den küm­mert man sich – also zum Bei­spiel in der Fami­lie oder der Fir­ma. Wer außer­halb der eige­nen Grup­pe steht, ist aber rela­tiv egal.“ So kön­ne man man­che Vor­gän­ge in Chi­na erklä­ren, die für Deut­sche oft unver­ständ­lich schei­nen, sagt Hahn.

Öff­nungs­zei­ten der Ausstellung

Besich­tigt wer­den kann die Aus­stel­lung Mon­tag bis Frei­tag von 8 bis 12 Uhr, Diens­tag auch von 14 bis 18 Uhr. Hei­ke Hahn bie­tet auch drei Füh­run­gen an: 14. Febru­ar, 10 Uhr; 28. Febru­ar, 19 Uhr; 14. März 17 Uhr. Nach Ecken­tal wird die Aus­stel­lung noch unter ande­rem in Fürth und Erlan­gen gezeigt – außer­dem, falls es Coro­na zulässt, auch im Fine Art Insti­tu­te in Shenzhen.