Kulm­ba­cher MdL Rai­ner Lud­wig: „Klei­ne Was­ser­kraft nimmt in Ober­fran­ken wich­ti­ge Rol­le ein“

Kulmbach/Wunsiedler FW-Abgeordneter auf Winterklausur. Foto: Freie Wähler
Kulmbach/Wunsiedler FW-Abgeordneter auf Winterklausur. Foto: Freie Wähler

Die anhal­ten­de Ener­gie­kri­se ver­deut­licht scho­nungs­los, dass wir unse­re Strom­pro­duk­ti­on diver­ser und sta­bi­ler auf­stel­len müs­sen. „Es gilt, weg von den fos­si­len Ener­gie­trä­gern zu kom­men und end­lich den Erneu­er­ba­re-Ener­gien-Tur­bo zu zün­den“, eröff­net Rai­ner Lud­wig, ener­gie­po­li­ti­scher Spre­cher der FREIE WÄH­LER Land­tags­frak­ti­on, den Besuch des Was­ser­kraft­werks Höll­thal an der Alz im Rah­men der aktu­ell statt­fin­den­den Winterklausur.

„Wir sehen gera­de in der Was­ser­kraft als erneu­er­ba­rer und grund­last­fä­hi­ger Strom­quel­le eine lang­fri­sti­ge Zukunfts­tech­no­lo­gie“, so Lud­wig wei­ter. Dass die klei­ne Was­ser­kraft wirt­schaft­lich wei­ter exi­stie­ren kann, war Anfang des ver­gan­ge­nen Jah­res nicht sicher. Denn die Ampel-Regie­rung in Ber­lin woll­te in ihrem neu­en Erneu­er­ba­re-Ener­gien-Gesetz die För­de­rung für Was­ser­kraft­an­la­gen bis 500 Kilo­watt eigent­lich been­den. „Doch unser Druck aus Bay­ern hat gewirkt“, kom­men­tiert Lud­wig die wei­te­re För­de­rung: „Dank der Bay­ern­ko­ali­ti­on und dem star­ken Ein­satz von Ener­gie­mi­ni­ster Hubert Aiwan­ger konn­te die Dis­kri­mi­nie­rung der klei­nen Was­ser­kraft durch die Ber­li­ner Ampel abge­wen­det werden.“

Die FREIE WÄH­LER-Land­tags­frak­ti­on hat­te gleich­zei­tig unter Feder­füh­rung Lud­wigs als ener­gie­po­li­ti­schem Spre­cher seit dem Früh­jahr 2022 zahl­rei­che Initia­ti­ven – u.a. mit einem ent­spre­chen­den Dring­lich­keits­an­trag – ein­ge­bracht, um die Was­ser­kraft in Bay­ern zu retten.

Auch bei zahl­rei­chen Was­ser­kraft-Betrei­bern in Ober­fran­ken sorg­te der erfolg­rei­che Wider­stand der FREI­EN WÄH­LER für gro­ßes Auf­at­men. MdL Rai­ner Lud­wig stand mit zahl­rei­chen Akteu­ren aus der Regi­on in Kon­takt – z.B. aus dem Fich­tel­ge­bir­ge und aus Ober­zett­litz bei Kulmbach.

„Neben den vola­ti­len Strom­quel­len Wind und Son­ne brau­chen wir auch in Zukunft im erneu­er­ba­ren Strom­mix grund­last­fä­hi­ge Strom­quel­len, ins­be­son­de­re die Was­ser­kraft“, führt Lud­wig wei­ter aus. „Auch bei Dun­kel­heit und Wind­stil­le lie­fern klei­ne Was­ser­kraft­an­la­gen ste­tig und vor allem zuver­läs­sig Strom und spie­len des­halb eine wich­ti­ge Rol­le für die Netz­sta­bi­li­tät.“ Gera­de ange­sichts der durch den rus­si­schen Angriffs­krieg auf die Ukrai­ne aus­ge­lö­sten Ener­gie­kri­se dür­fe kein Ener­gie­er­zeu­gungs­po­ten­zi­al unge­nutzt blei­ben, so Ludwig.

Dabei för­dert das Baye­ri­sche Staats­mi­ni­ste­ri­um für Wirt­schaft, Ener­gie und Lan­des­ent­wick­lung Inve­sti­tio­nen in die klei­ne Was­ser­kraft mit einem in die­ser Legis­la­tur­pe­ri­ode neu auf­ge­leg­ten, eige­nen För­der­pro­gramm. „Denn neben der Wind- und Son­nen­en­er­gie spielt die Was­ser­kraft gera­de in Bay­ern eine her­aus­ra­gen­de Rol­le“, ergänzt Ludwig.

Kli­ma­wan­del, Ener­gie­wen­de und Ener­gie­kri­se sind drei der der­zeit bedeu­tend­sten The­men unse­rer aktu­el­len Poli­tik. „Wir wer­den es nur schaf­fen, den Kli­ma­wan­del zu begren­zen, wenn wir es schaf­fen unse­ren Ener­gie­be­darf zu gro­ßen Tei­len aus erneu­er­ba­ren Quel­len zu decken. Ange­sichts der aktu­el­len Ener­gie­kri­se brau­chen wir jede Kilo­watt­stun­de Strom, die lokal und ohne Emis­sio­nen erzeugt wer­den kann“, so Lud­wig abschließend.

1 Antwort

  1. Ferenc sagt:

    Ich erin­ne­re mich, daß noch vor weni­gen Jahr­zehn­ten der Ener­gie­kon­zern RWE sei­nen Ein­fluß in Nord­rhein-West­fa­len spie­len ließ, um die mit ihm viel­fach ver­floch­te­ne Poli­tik zu bewe­gen, die vie­len klei­nen Was­ser­kraft­wer­ke zur Stilllegung zu zwin­gen bzw. die Inbe­trieb­nah­me ent­spre­chend umge­rü­ste­ter frü­he­rer Was­ser­kraft­an­la­gen zu ver­hin­dern. Ziel war sei­ner­zeit, die Vor­macht­stel­lung der fos­si­len und nuklea­ren Ener­gie­trä­ger zu sichern. Neben­bei wäre einer Viel­zahl öko­lo­gisch wert­vol­ler, klein struk­tu­rier­ter Was­ser- und Feucht­bio­to­pe die Exi­stenz­grund­la­ge ent­zo­gen worden.

    Indes darf nicht über­se­hen wer­den, daß die klei­nen Was­ser­kraft­an­la­gen mit­nich­ten eine siche­re Grund­last­ver­sor­gung gewähr­lei­sten kön­nen. Ange­sichts der Fol­gen des Kli­ma­wan­dels und hier­in begrün­de­ter Trocken­pe­ri­oden sind län­ge­re Still­stand­zei­ten eben­so zu erwar­ten wie Aus­fäl­le wegen loka­ler Hoch­was­ser­er­eig­nis­se nach Stark­nie­der­schlä­gen und lang andau­ern­den Regenfällen.

    Somit sind die klei­nen Was­ser­kraft­wer­ke zwei­fel­los ein wich­ti­ger Mosa­ik­stein der unum­gäng­li­chen Ener­gie­wen­de, aber eben einer unter vie­len, die sich gegen­sei­tig ergän­zen und kompensieren.

    Zu beach­ten ist bei alle­dem: Auch die öko­lo­gisch veträg­li­che­ren For­men der Strom­erzeu­gung und Ener­gie­ver­sor­gung (Heiz- und Pro­zeß­wär­me, Kraft­stof­fe, …) bedeu­ten Ein­grif­fe in Natur und Umwelt mit uner­wünsch­ten Fol­gen – wenn­gleich gerin­ge­ren Aus­ma­ßes als bei Koh­le, Öl, Erd­gas, Uran et cete­ra. Somit ist eine sorg­fäl­ti­ge Fol­gen­ab­schät­zung und ‑abwä­gung in jedem Ein­zel­fall erfor­der­lich. Jeg­li­che Bemü­hun­gen um schnel­le­re Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren dür­fen hier, anders als bei den bis­he­ri­gen „Beschleu­ni­gungs­ge­set­zen“ der letz­ten drei­ein­halb Jahr­zehn­te, kei­ne sub­stan­ti­el­len Abstri­che machen. Viel­mehr sind end­lich die tat­säch­li­chen Ursa­chen ver­meid­ba­rer Ver­zö­ge­run­gen anzu­ge­hen. Not­wen­dig sind aus­rei­chen­de mate­ri­el­le und per­so­nel­le Aus­stat­tung der zustän­di­gen Behör­den, voll­stän­di­ge und feh­ler­freie Antrag­stel­lung durch die Vor­ha­bens­trä­ger, früh­zei­ti­ge Ein­bin­dung betrof­fe­ner Drit­ter zwecks wei­test­mög­li­cher Konsensfindung.