Göß­wein­stein: Fer­di­nand Hasel­mei­er for­dert min­de­stens 200.000 Euro für den Fin­ster­weg-Aus­bau bereitzustellen

Göß­wein­stein: Hasel­mei­er bean­tragt Aus­bau des Fin­ster­wegs und begrün­det dies auch

von Tho­mas Weichert

Gößweinstein: Ferdinand Haselmeier fordert mindestens 200.000 Euro für den Finsterweg-Ausbau bereitzustellen Januar 2023

Der Göß­wein­stei­ner Bür­ger Fer­di­nand Hasel­mei­er hat bei der Gemein­de einen Antrag auf Ertüch­ti­gung des soge­nann­ten Fin­ster­wegs ein­ge­reicht. Foto: Tho­mas Weichert

In Göß­wein­stein lau­fen die Vor­be­ra­tun­gen des Haupt- und Finanz­aus­schus­ses zur Auf­stel­lung des Haus­halts­plans 2023. Am Diens­tag, 17. Janu­ar 2023, bera­ten die Aus­schuss­mit­glie­der des Markt­ge­mein­de­rats über den dies­jäh­ri­gen Ver­wal­tungs­haus­halt, der kei­ne Über­ra­schun­gen ent­hält. Span­nen­der wird es, wenn am Diens­tag der Ver­mö­gens­haus­halt vor­be­ra­ten wird, weil sich dar­in die Inve­sti­tio­nen für die­ses Jahr befinden.

Recht­zei­tig vor die­ser Sit­zung hat der erfolg­rei­che Initia­tor des Bür­ger­be­geh­rens „Kein Rat­haus ins Pfarr­haus“, Fer­di­nand Hasel­mei­er, einen Antrag auf Ertüch­ti­gung des soge­nann­ten Fin­ster­wegs bei der Gemein­de ein­ge­reicht. Hasel­mei­er for­dert, im Inve­sti­ti­ons­plan für das Jahr 2023 200.000 Euro zumin­dest zur Anfinan­zie­rung für den Aus­bau des Fin­ster­wegs bereit­zu­stel­len, der auch als Orts­um­ge­hung des Kern­or­tes genutzt wird. Sei­nen Antrag reich­te Hasel­mei­er als Bür­ger von Göß­wein­stein ein und nicht als Spre­cher der Bür­ger­initia­ti­ve „Zukunft Rat­haus Göß­wein­stein“. Wei­ter regt Hasel­mei­er an, mit dem Staat­li­chen Bau­amt Bam­berg und dem Land­rats­amt Forch­heim eine mög­li­che Tras­sen­füh­rung für die Orts­um­ge­hung vorzubesprechen.

„Die Not­wen­dig­keit des Aus­baus des Fin­ster­wegs als soge­nann­te „Umge­hung light“ wur­de bereits wäh­rend der Gemein­de­rats­sit­zung vom 30. Okto­ber 2021 vom Gre­mi­um über­wie­gend aner­kannt. Der Aus­bau soll­te unab­hän­gig vom Bau einer Süd­um­ge­hung erfol­gen“, so Hasel­mei­er. Bereits wäh­rend der Bür­ger­ver­samm­lung am 22. Juli des glei­chen Jah­res hät­ten sich die anwe­sen­den Bür­ger mit 14 zu 10 Stim­men dafür aus­ge­spro­chen, dass der Fin­ster­weg so aus­ge­baut und ertüch­tigt wer­den soll, dass er für den nor­ma­len Stra­ßen­ver­kehr als soge­nann­te Orts­um­ge­hung „light“ genutzt wer­den könne.

Lei­der wur­de in der Sit­zung am 30. Novem­ber 2021 dann nicht über den Antrag aus der Bür­ger­ver­samm­lung abge­stimmt, son­dern zuerst über den Ver­wal­tungs­vor­schlag des Bür­ger­mei­sters, den Aus­bau nicht wei­ter zu ver­fol­gen. Des­sen Antrag wur­de jedoch mit 7:8 Stim­men abge­lehnt. Dem wei­te­ren Antrag, den Aus­bau des Fin­ster­wegs – als Teil der Umge­hungs­stra­ße – als not­wen­dig zu erach­ten und die­sen des­halb zum näch­sten Haus­halt zu bera­ten, wur­de mit 8:7 zuge­stimmt. Wäh­rend der Gemein­de­rats­sit­zung am 28. Juli.2022 hat­te Hasel­mei­er dann nach­ge­fragt, wie­so ledig­lich ein Ansatz von 5.000 Euro für Aus­bes­se­rungs­ar­bei­ten des Fin­ster­wegs im Ver­wal­tungs­haus­halt vor­ge­se­hen sei.

Bür­ger­mei­ster Hann­görg Zim­mer­mann (FW) hät­te ihm damals ent­geg­net, dass der Sach­ver­halt in der Vor­be­ra­tung des Haus­halts 2022 dis­ku­tiert und ein ent­spre­chen­der Beschluss gefasst wor­den sei, die Maß­nah­me aus dem Inve­sti­ti­ons­pro­gramm zu strei­chen. „Dies“, so Hasel­mei­er, sei so auch im Pro­to­koll ver­merkt wor­den. „Damit wur­de der Bür­ger­wil­le aus dem Jahr 2021 sowie der Mehr­heits­be­schluss des Gemein­de­ra­tes auf unde­mo­kra­ti­sche Wei­se umgan­gen. Und einen expli­zi­ten Beschluss, dass der Fin­ster­weg aus dem Inve­sti­ti­ons­plan 2022 gestri­chen wer­den soll, gibt es und gab es nicht“, schreibt Hasel­mei­er wei­ter in sei­ner Antrags­be­grün­dung. Und wei­ter: „Wer trotz­dem glaubt, mit 5.000 Euro den über­wie­gend ver­kehrs­wid­ri­gen Zustand die­ses Weges behe­ben zu kön­nen, hat kei­ner­lei Ahnung vom Stra­ßen­bau, han­delt grob fahr­läs­sig oder neigt zur Ironie.“

Gößweinstein: Ferdinand Haselmeier fordert mindestens 200.000 Euro für den Finsterweg-Ausbau bereitzustellen Januar 2023

„Der der­zei­ti­ge Zustand des Weges ist so kata­stro­phal, dass die Gemein­de als Stra­ßen­bau­last­trä­ger wegen mög­li­cher Haf­tungs­an­sprü­che gezwun­gen ist, ent­we­der den Ver­kehr ganz zu sper­ren oder schnellst­mög­lich zu han­deln“, so Fer­di­nand Hasel­mei­er. Foto: Tho­mas Weichert

Mit einer wei­te­ren län­ge­ren Erklä­rung geht Hasel­mei­er auf die über 40-jäh­ri­ge Vor­ge­schich­te und die ein­sti­gen Pla­nun­gen einer Süd­um­ge­hung auf dem Fin­ster­weg ein. So sei der dama­li­ge Holl­fel­der Archi­tekt Franz Neu­ner schon im Jah­re 1974 zu dem Schluss gekom­men, dass mit einer Umge­hungs­stra­ße alle Ver­kehrs­pro­ble­me in Göß­wein­stein besei­tigt wären. Ende 1980 habe die Gemein­de dann die Zusa­ge für den Bau und Finan­zie­rung der Orts­um­ge­hung Göß­wein­stein durch die Behör­den erhal­ten. Wegen feh­len­der Zustim­mun­gen der angren­zen­den Eigen­tü­mer des Fin­ster­wegs konn­ten die Zuschüs­se nicht in Anspruch genom­men wer­den und die Gel­der gin­gen an die Orts­um­ge­hung Mug­gen­dorf. Die Orts­um­ge­hung Göß­wein­stein rück­te damit in wei­te Fer­ne. Bei einer Ver­samm­lung des SPD-Orts­ver­ei­nes Göß­wein­stein im Jah­re 2017 vor über 50 Zuhö­rern wur­de dann die Not­wen­dig­keit einer Orts­um­ge­hung dis­ku­tiert. Die Spre­cher des SPD-Orts­ver­eins, dar­un­ter auch der jet­zi­ge Zwei­te Bür­ger­mei­ster Georg Bau­ern­schmidt, erklär­ten dabei, dass die Süd­um­ge­hung für eine erfolg­rei­che Wei­ter­ent­wick­lung des Ortes alter­na­tiv­los sei. Auch die Arbeits­ge­mein­schaft (Arge) „Tou­ris­mus und Wirt­schaft“ for­der­te bereits 2010, den Schwer­last­ver­kehr aus dem Ort zu ver­ban­nen und das Hal­ten von Bus­sen vor der Basi­li­ka zu verbieten.

Auf Grund der ver­gan­ge­nen und zukünf­ti­gen Bau­ar­bei­ten in der Orts­mit­te von Göß­wein­stein hat es sich gezeigt und wird es sich noch zei­gen, wie wich­tig eine Alter­na­ti­ve wie der Fin­ster­weg sein kön­ne. Denn nicht umsonst habe die Gemein­de in der Ver­gan­gen­heit den Weg – der anson­sten nur für Anlie­ger eine nutz­ba­re Ver­kehrs­ver­bin­dung zwi­schen den Stra­ßen nach Sta­del­ho­fen und Etz­dorf ist – vor­über­ge­hend als Umlei­tungs­strecke wäh­rend der Bau­ar­bei­ten für den öffent­li­chen Ver­kehr frei­ge­ge­ben. „Der der­zei­ti­ge Zustand des Weges ist so kata­stro­phal, dass die Gemein­de als Stra­ßen­bau­last­trä­ger wegen mög­li­cher Haf­tungs­an­sprü­che gezwun­gen ist, ent­we­der den Ver­kehr ganz zu sper­ren oder schnellst­mög­lich zu han­deln“, so der frü­he­re Göß­wein­stei­ner Geschäfts­stel­len- und Bau­amts­lei­ter. Inzwi­schen gäbe es auch schon den sieb­ten Aus­bau­plan. Für Hasel­mei­er ist es des­we­gen alter­na­tiv­los, den Fin­ster­weg durch die Gemein­de nun zu ertüch­ti­gen, weil all die­se Plä­ne nicht zum Tra­gen gekom­men sind.