State­ment des SPD-Land­tags­kan­di­da­ten zum Angriff auf die Syn­ago­ge Ermreuth

„Kein Platz für anti­se­mi­ti­sche Gewalt – weder in Forch­heim, noch anders­wo in Bayern!“

In der Neu­jahrs­nacht wur­de die Syn­ago­ge Erm­reuth Opfer eines Akts von Van­da­lis­mus. So wur­de laut Pres­se­be­rich­ten ein Fen­ster ein­ge­schla­gen und wohl unter Zuhil­fe­nah­me von Feu­er­werks­kör­pern ver­sucht einen Brand zu legen, was dem mut­maß­li­chen Täter glück­li­cher­wei­se jedoch nicht gelang.

Richard Schmidt

Richard Schmidt

Die Syn­ago­ge Erm­reuth ist heu­te nicht nur eine zen­tra­le Insti­tu­ti­on jüdi­schen Lebens und Kul­tur im Land­kreis Forch­heim, son­dern durch die Dau­er­aus­stel­lung auch eine lehr­rei­che Doku­men­ta­ti­ons- und Gedenk­stät­te mit einer in die­ser Form in der Regi­on ein­zig­ar­ti­gen Samm­lung an Zeug­nis­sen jüdi­scher Geschich­te. Ins­be­son­de­re durch ein brei­tes Bil­dungs­an­ge­bot erfüllt die Syn­ago­ge einen wich­ti­gen Bau­stein in der Arbeit gegen Antisemitismus.

Den Angriff auf die­se für den Land­kreis Forch­heim und dar­über hin­aus immens wich­ti­ge Insti­tu­ti­on ver­ur­tei­le ich aufs Schärf­ste. Die­ser Akt anti­se­mi­ti­scher Gewalt trifft uns alle, denn für Anti­se­mi­tis­mus und Rechts­extre­mis­mus darf es bei uns kei­nen Platz geben.

Ganz­heit­lich betrach­tet ist der anti­se­mi­ti­sche Angriff von Erm­reuth lei­der nur ein Puz­zle­teil eines struk­tu­rel­len Pro­blems. Gera­de im Kon­text der Coro­na-Pan­de­mie ist nicht nur für vie­le radi­ka­li­sier­te Men­schen die Gren­ze des Sag­ba­ren stark ver­scho­ben wor­den, son­dern auch die tat­säch­li­che Anzahl an poli­zei­lich ver­folg­ten, nach­weis­lich anti­se­mi­ti­schen Straf­ta­ten ist in den ver­gan­ge­nen Jah­ren sprung­haft ange­stie­gen. So hat sich die Anzahl der regi­strier­ten anti­se­mi­ti­schen Straf­ta­ten seit 2018 mehr als ver­dop­pelt. Durch anti­se­mi­ti­sche Bot­schaf­ten, die in diver­sen Quer­den­ker-Tele­gram-Grup­pen oft wider­spruchs­los kur­sie­ren, füh­len sich wie­der­um auch Täter aus dem klas­sisch rechts­extre­men Milieu ermu­tigt, ihre anti­se­mi­ti­schen Gewalt­fan­ta­sien in die Tat umzusetzen.

Hier muss der Frei­staat Bay­ern drin­gend durch offen­si­ve poli­ti­sche Bil­dung ent­ge­gen­steu­ern und vor allem muss die CSU-geführ­te Lan­des­re­gie­rung die Gefahr von rechts ernst­neh­men, anstatt wei­ter wie bis­her mit einer „Ja, aber Links­extre­mis­mus ist auch schlimm“-Rhetorik zu ver­harm­lo­sen, um von den eigent­li­chen Pro­ble­men abzulenken.

Zu lan­ge schon wird nicht kon­se­quent gegen Rechts­extre­mis­mus in Bay­ern vorgegangen.

Die baye­ri­sche Staats­re­gie­rung muss alle recht­li­chen Werk­zeu­ge nut­zen, um rechts­extre­me Ver­ei­ni­gun­gen und Netz­wer­ke zu verbieten.

Richard Schmidt
Land­tags­kan­di­dat der SPD im Land­kreis Forchheim


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