MdL Lisa Badum setzt sich für Elek­tro­ly­se in Wun­sie­del ein

© Lisa Badum
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„Ener­gie­kri­se und ver­fehl­te baye­ri­sche Ener­gie­po­li­tik dür­fen grü­nen Was­ser­stoff nicht ausbremsen“

Die ober­frän­ki­sche Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te und Obfrau im Aus­schuss für Kli­ma­schutz und Ener­gie, Lisa Badum (Bünd­nis 90/​Die Grü­nen, Forch­heim) setzt sich auf höch­ster Ebe­ne für das Elek­tro­ly­se-Pro­jekt in Wun­sie­del ein. Die Betrei­ber der Anla­ge, in der aus erneu­er­ba­rem Strom Was­ser­stoff her­ge­stellt wird, sehen durch die gestie­ge­nen Strom­prei­se und durch die Regeln zur Abschöp­fung von Über­ge­win­nen am Strom­markt ihr geplan­tes Betriebs­mo­dell in Gefahr.

Lisa Badum betont: „Wun­sie­del ist mit sei­nem Was­ser­stoff­Pro­jekt ein wich­ti­ger Vor­rei­ter bei der dezen­tra­len Ener­gie­wen­de.“ Grü­ner Was­ser­stoff, wie er in Wun­sie­del pro­du­ziert wer­de als CO2-neu­tra­ler Ener­gie­trä­ger ins­be­son­de­re in der Indu­strie oder im Ver­kehrs­sek­tor gebraucht. „Die Ener­gie­kri­se und die ver­fehl­te baye­ri­sche Ener­gie­po­li­tik darf jetzt auf kei­nen Fall dazu füh­ren, dass sol­che Pro­jek­te und damit der Mark­t­hoch­lauf von grü­nem Was­ser­stoff aus­ge­bremst wird“, so die grü­ne Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te. Natür­lich ste­he sie als regio­na­le Abge­ord­ne­te immer als Ansprech­part­ne­rin zur Ver­fü­gung, auch wenn die Stadt­wer­ke im Pro­zess bis­her nicht das direk­te Gespräch mit ihr gesucht hatten.

Um sich gegen die hohen Prei­se am Strom­markt abzu­si­chern, woll­te der im Sep­tem­ber neu in Betrieb genom­me­ne Elek­tro­ly­seur in Wun­sie­del Lie­fer­ver­trä­ge (Power Purcha­se Agree­ments / PPA) mit bereits gebau­ten Wind­an­la­gen schlie­ßen, was jetzt zu Schwie­rig­kei­ten führt.

Für die Finan­zie­rung der Strom- und Gas­preis­brem­se, hat­te der Bun­des­tag Ende 2022 beschlos­sen, die mas­si­ven Über­ge­win­ne von Ener­gie­kon­zer­nen abzu­schöp­fen. Lisa Badum erklärt: „Damit sich nie­mand durch Tricks aus der Ver­ant­wor­tung steh­len kann, muss­te im Gesetz ein Stich­tag für genau sol­che Lie­fer­ver­trä­ge gesetzt wer­den. Lei­der sind die Wun­sied­ler nun mit ihrem bereits län­ger geplan­ten Vor­ha­ben genau hin­ter die­sen Stich­tag gefal­len. Das ist nicht ihre Schuld.“ Die grü­ne Kli­ma­ex­per­tin will dar­um jetzt alles dafür tun, damit es eine Lösung gibt. „Ich bemü­he mich aktu­ell um einen Gesprächs­ter­min zwi­schen dem Bun­des­wirt­schafts­mi­ni­ste­ri­um und den Betrei­bern des Elek­tro­ly­seurs, um deren Situa­ti­on zu bespre­chen und eine Lösung zu fin­den. Das hat für mich ober­ste Prio­ri­tät“, so Lisa Badum.

Eine wei­te­re Mög­lich­keit sieht sie für Wun­sie­del: Statt wie geplant einen Lie­fer­ver­trag für gün­sti­gen Öko­strom mit einer bestehen­den Wind­an­la­ge zu schlie­ßen, könn­ten die Betrei­ber das mit einer nach dem 01.11.2022 neu in Betrieb genom­me­nen Erneu­er­ba­ren-Anla­ge tun. Hier gebe es laut Badum im Gesetz kei­ne Abschöp­fung und damit wie­der Pla­nungs­si­cher­heit. „Mög­li­cher­wei­se kann dafür über­schüs­si­ger Pho­to­vol­ta­ik­strom aus neu­en Anla­gen genutzt wer­den, die sonst abge­re­gelt wer­den würden.

Inwie­weit es die­se Mög­lich­keit kurz­fri­stig gibt, soll­te unbe­dingt geprüft wer­den.“ Lei­der gebe es aber gera­de bei Ver­teil­net­zen und der Wind­kraft in Bay­ern aktu­ell noch zu wenig Zubau, obwohl Ober­fran­ken viel Poten­zi­al hat. „Wir haben dafür durch unse­re Bun­des­ge­set­ze jetzt end­lich die Trend­wen­de ein­ge­lei­tet, aber lei­der bremst die ver­fehl­te Ener­gie­po­li­tik der CSU immer noch mas­siv die Ener­gie­wen­de in Bay­ern“, kri­ti­siert Badum.