Neu­jahrs­emp­fang der IHK Oberfranken

Logo der IHK für Oberfranken Bayreuth

IHK-Prä­si­dent appel­liert: „Heu­te Wei­chen stellen“

Mit Tat­kraft star­tet die ober­frän­ki­sche Wirt­schaft ins neue Jahr: „Unse­re Unter­neh­men ste­hen vor gro­ßen Auf­ga­ben – und packen die­se an. Es ist kein Zufall, dass das Verb ‚etwas unter­neh­men‘ und das Sub­stan­tiv ‚der Unter­neh­mer, die Unter­neh­me­rin‘ den glei­chen Wort­stamm haben“, sag­te IHK-Prä­si­dent Dr. Micha­el Waas­ner vor 180 Gästen beim Neu­jahrs­emp­fang der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth. Ein inspi­rie­ren­des Bei­spiel eines sol­chen Unter­neh­mers ist auch Hans Tho­mann, Geschäfts­füh­rer der Tho­mann GmbH im 170-See­len-Ört­chen Trep­pen­dorf bei Bur­ge­brach im Land­kreis Bam­berg. Als Fest­red­ner gab er einen Ein­blick in die Geschich­te und das Erfolgs­re­zept sei­nes Unter­neh­mens, das 1954 als klei­ner Musik­han­del begann und seit­dem ste­tig wächst.

Mitt­ler­wei­le zählt die Tho­mann GmbH rund 1.500 Mit­ar­bei­ten­de und 17 Mil­lio­nen Kun­din­nen und Kun­den. Hans Tho­mann, der seit 1990 die Geschäf­te führt, zeich­ne­te den Weg von den Anfän­gen zum E‑Com­mer­ce-Cham­pi­on. 1996 stieg man als erster Musik­händ­ler in Deutsch­land ins Online-Geschäft ein und setzt seit­dem auf Kun­den­ori­en­tie­rung und Glaub­wür­dig­keit, wie Tho­mann anhand vie­ler Bei­spie­le auf­zeig­te: So kön­nen Pro­dukt­be­wer­tun­gen aus­schließ­lich von Kun­den ver­fasst wer­den, die das Pro­dukt auch tat­säch­lich gekauft haben. An den Hot­lines sit­zen Mit­ar­bei­ten­de, die sich mit den Instru­men­ten aus­ken­nen – „das über­nimmt bei uns auch in der Zukunft kei­ne Künst­li­che Intel­li­genz“, so der Geschäfts­füh­rer. Im Online-Store kön­nen die Kun­din­nen den Klang der Instru­men­te hören und auf einen Blick wird klar, wel­ches Zube­hör sicher kom­pa­ti­bel ist. Die Instru­men­te gehen danach, bevor sie das Ver­sand­zen­trum ver­las­sen, in der Qua­li­täts­kon­trol­le alle­samt durch die Hän­de von Musi­kern, wer­den nicht „von der Stan­ge“ ver­kauft – das füh­re unter ande­rem dazu, dass weni­ger als zehn Pro­zent der Bestel­lun­gen retour­niert wür­den. Apro­pos: In 96 Pro­zent aller Fäl­le gelin­ge es, alle bestell­ten Pro­duk­te in einem Paket zu bün­deln und so CO2 ein­zu­spa­ren. 6,5 Mil­lio­nen Pake­te sind so im ver­gan­ge­nen Jahr von Trep­pen­dorf in die Welt ver­schickt worden.

Tho­manns opti­mi­sti­sches Plä­doy­er für das Unter­neh­mer­tum unter­strich IHK-Prä­si­dent Dr. Waas­ner. Denn auch ange­sichts der enor­men Her­aus­for­de­run­gen – etwa unter­bro­che­nen Lie­fer­ket­ten, hohen Ener­gie­ko­sten, gestie­ge­nen Roh­stoff­prei­sen – steck­ten die Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer in Ober­fran­ken nicht den Kopf in den Sand, son­dern such­ten nach Lösun­gen: zum Bei­spiel durch eine geän­der­te Lager­hal­tung, Diver­si­fi­zie­rung der Lie­fe­ran­ten, eine geziel­te Suche nach poten­zi­el­len neu­en Lie­fe­ran­ten in Deutsch­land oder Euro­pa, oder durch noch mehr Inve­sti­tio­nen in erneu­er­ba­re Ener­gien, ener­ge­ti­sche Sanie­run­gen oder tech­ni­sche Maß­nah­men zur Sen­kung des Ener­gie­ver­brauchs. „Den­noch geben die Kon­junk­tur­er­war­tun­gen für das neue Jahr in nie dage­we­se­nem Umfang nach“, sag­te Dr. Waas­ner. „Wenn wir wol­len, dass Ober­fran­ken auf Dau­er wett­be­werbs­fä­hig bleibt, müs­sen wir heu­te die Wei­chen stel­len.“ Dazu zähl­ten etwa stim­mi­ge Rah­men­be­din­gun­gen für die Ener­gie­wen­de, und – mit Blick auf die Fach­kräf­te­si­che­rung – eine mit­tel­stands­freund­li­che Nach­bes­se­rung des Arbeits- und Fach­kräf­te­ein­wan­de­rungs­ge­set­zes, für die sich die IHK stark macht. „Packen wir es gemein­sam an“, appel­lier­te Dr. Waas­ner an die Gäste aus Wirt­schaft, Poli­tik, Ver­wal­tung und Öffentlichkeit.