Betrü­ger in Ober­fran­ken mit Schock­an­ru­fen und Whats­App erfolgreich

Symbolbild Polizei

Erneut ver­such­ten Betrü­ger mit der Masche des Schock­an­rufs Bür­ge­rin­nen und Bür­ger um ihr Erspar­tes zu brin­gen. Eine Viel­zahl von Anru­fen regi­strier­te die ober­frän­ki­sche Poli­zei dies­mal im Raum Bay­reuth, Bam­berg und Hof. In rund zwei Dut­zend Fäl­len wand­te man sich am Diens­tag besorgt an die Ein­satz­zen­tra­le Ober­fran­ken und mel­de­te ver­däch­ti­ge Anru­fe, die man zuvor erhal­ten hat­te. Die mei­sten die­ser Betrü­ge­rei­en blie­ben glück­li­cher­wei­se im Ver­suchs­sta­di­um stecken, da die Ange­ru­fe­nen die Masche erkann­ten und den Hörer prompt auf­leg­ten. In zwei Fäl­len kam es jedoch zur Geld­über­ga­be. In einem wei­te­ren Fall gelang es den Tätern über einen Mes­sen­ger-Dienst meh­re­re tau­send Euro zu ergau­nern. Die jewei­li­gen Kri­mi­nal­po­li­zei­in­spek­tio­nen haben die Ermitt­lun­gen übernommen.

Fal­sche Poli­zi­sten am Telefon

Am Diens­tag­mit­tag über­gab eine 74-Jäh­ri­ge in Selb Wert­ge­gen­stän­de in einem mitt­le­ren fünf­stel­li­gen Euro­be­reich an einen unbe­kann­ten Geld­ab­ho­ler. Die Dame war in dem Glau­ben, dass sie hier­durch ihre Toch­ter vor dem Gefäng­nis bewah­ren wür­de. Die Wert­sa­chen befan­den sich bei der Über­ga­be in einer oran­ge-weiß-blau­en Papp­schach­tel, auf wel­cher ein Föhn abge­bil­det war. Es han­delt sich hier­bei um die Ori­gi­nal­ver­packung eines Haar­trock­ners der Mar­ke Beu­rer. Der Kar­ton war zudem mit brau­nem Paket­band zu geklebt.

Der männ­li­che Abho­ler kann wie folgt beschrie­ben werden:

  • zir­ka 30 Jah­re alt
  • in etwa 170 – 175 Zen­ti­me­ter groß
  • kräf­ti­ge Statur
  • dun­kel­brau­ne, kur­ze Haare
  • er trug Jeans und einen blau­en Anorak

Die Kri­mi­nal­po­li­zei Hof ermit­telt und bit­tet um Hin­wei­se aus der Bevöl­ke­rung. Wer am Diens­tag­mit­tag, zwi­schen 11.40 Uhr und 12.30 Uhr, ver­däch­ti­ge Per­so­nen und/​oder Fahr­zeu­ge im Bereich der Stra­ße „Bei der Lin­de“ in Selb bemerkt hat, wird gebe­ten, sich unter der Tel.-Nr. 09281/704–0 bei der Kri­po Hof zu melden.

Auch in Bam­berg wur­de einer 88-Jäh­ri­gen über meh­re­re Stun­den vor­ge­gau­kelt, dass eine ihr nahe­ste­hen­de Per­son einen töd­li­chen Ver­kehrs­un­fall ver­ur­sacht habe und sie nun eine Kau­ti­on zah­len müs­se. Daher über­gab die hilfs­be­rei­te Senio­rin am Diens­tag­abend gegen 18.30 Uhr einen mitt­le­ren fünf­stel­li­gen Geld­be­trag an eine unbe­kann­te weib­li­che Per­son in der Jung­kreut­stra­ße in Bam­berg. Das Geld befand sich hier­bei in einem klei­nen, roten Lederrucksack.

Die weib­li­che Geld­ab­ho­le­rin wird wie folgt beschrieben:

  • zir­ka 30 Jah­re alt
  • in etwa 160 Zen­ti­me­ter groß
  • schlan­ke Statur
  • sprach gebro­chen Deutsch
  • sie trug einen wei­ßen Strick­man­tel mit Kapuze

Die Kri­mi­nal­po­li­zei Bam­berg hat die Ermitt­lun­gen auf­ge­nom­men und bit­tet um Hin­wei­se zu der Abho­le­rin unter der Tel.-Nr. 0951/9129–491.

„Hal­lo Papa, mein Han­dy ist kaputt“

So begann die Kon­ver­sa­ti­on zwi­schen Unbe­kann­ten und einem 67-Jäh­ri­gen über Whats­App. Der für­sorg­li­che Vater aus Selb half sei­nem ver­meint­li­chen Sohn in Geld­not bereit­wil­lig mit über 4000 Euro aus, bevor er den Betrug bemerk­te. Sich per Text­nach­richt als nahe­ste­hen­de Per­son aus­zu­ge­ben und um eine Über­wei­sung zu bit­ten, ist mitt­ler­wei­le eine gän­gi­ge Masche der Gauner.

In die­sem Zusam­men­hang warnt die Poli­zei Ober­fran­ken erneut vor die­sen Betrugsmaschen:

  • Sei­en Sie miss­trau­isch bei sol­chen Anru­fen und wenn Sie per Whats­App und Co. mit Geld­for­de­run­gen kon­fron­tiert werden.
  • Über­ge­ben bzw. über­wei­sen Sie kein Geld (oder Wert­sa­chen) an Unbekannte
  • Las­sen Sie sich nicht unter Druck setzen
  • Legen Sie auf und rufen die 110
  • Löschen Sie kei­nes­falls den Chatverlauf