Zet­tels Refle­xio­nen: Quintessenz

Peter Zettel
Peter Zettel

Mecha­ni­sti­sches Den­ken folgt einer Stra­te­gie, einem Kon­zept, im Gegen­satz zu dem Den­ken, das quan­ten­me­cha­ni­schen – und damit natür­li­chen Struk­tu­ren folgt.

Die­se Denk­struk­tu­ren sind nicht grund­sätz­lich falsch, sie dür­fen jedoch nur dann ange­wen­det wer­den, wo sie auch Sinn machen, eben in dem Bereich der Mecha­nik. „Nor­ma­le“ Lebens­vor­gän­ge fol­gen ganz ande­ren Gesetzmäßigkeiten.

Wie sich ein Ande­rer mir gegen­über ver­hält, ist eine Tat­sa­che, ein Fakt; doch wie ich dar­auf reagie­re, das ent­schei­de ich. Das macht deut­lich, dass ich nicht gebun­den bin und sich vor jeder neu­en Ent­schei­dung das Feld des Mög­li­chen vor mir ausbreitet.

Das heißt, ich habe die fak­ti­schen Fol­gen mei­nes Han­delns bei mei­nem wei­te­ren Han­deln zu berück­sich­ti­gen und zugleich offen zu sein für die Chan­cen, wel­che die zukünf­ti­gen Mög­lich­kei­ten bieten.

Ich kann mich also, anders wie bei einer Stra­te­gie oder einem Kon­zept, nicht von einem Schritt zum näch­sten wei­ter zu han­geln. Statt­des­sen benö­tigt das Über­den­ken der Fak­ten Zeit, ich muss inne­hal­ten und reflek­tie­ren können.

Einer der Grün­de, der ver­hin­dert, sich ohne Schwie­rig­kei­ten von dem mecha­ni­sti­schen Den­ken zu lösen. Dabei bie­tet die­se ande­re Art des Den­kens fas­zi­nie­ren­de Mög­lich­kei­ten. Ich muss­te erst ein­mal erken­nen, dass mecha­ni­sti­sches Den­ken über­haupt nur bei mecha­ni­schen Syste­men funk­tio­niert ~ nicht bei lebendigen.

Obwohl die Quan­ten­theo­rie selbst kei­ne macht­för­mi­ge Struk­tur besitzt, kön­nen die mit ihrer Hil­fe geschaf­fe­nen Fak­ten (vor allem die tech­ni­schen und die der bedeu­tungs­vol­len Infor­ma­ti­on) zu einer Fül­le neu­er Macht­struk­tu­ren führen.

Die wohl bedeu­tend­ste Erkennt­nis ist, dass Infor­ma­ti­on die Grund­struk­tur der Wirk­lich­keit dar­stellt – aller­dings ihre bedeu­tungs­of­fe­ne Erschei­nungs­form als Quan­ten­in­for­ma­ti­on, denen dann je nach Kon­text eine spe­zi­el­le Bedeu­tung zukom­men kann.

Ver­steht man das, dann kann man auch die­sem Gedan­ken, der auf Bud­dha zurück­geht, vor­be­halt­los zustimmen:

„Wir sind was wir denken,
Alles, was wir sind,
ent­steht aus unse­ren Gedanken.
Mit unse­ren Gedan­ken for­men wir die Welt.“


Peter Zet­tel

ist pen­sio­nier­ter Anwalt. Seit ein paar Jah­ren ist er begei­ster­ter Motor­rad­fah­rer – sein per­sön­li­cher Weg der Selbst­er­kennt­nis. Er inter­es­siert sich für das, was die Welt bewegt und schreibt dar­über in sei­nem Blog zet​tel​.biz.

Alle bis­her im Wie­sent­bo­ten erschie­nen Zet­tels Refle­xio­nen