Sonn­tags­ge­dan­ken zu Neujahr

Symbolbild Religion

Lie­be Freunde,

unser neu­es Jahr hat begon­nen und mit dem neu­en Jahr auch vie­le Erwar­tun­gen für die­ses neue Jahr und auch vie­le Vor­sät­ze, mit denen wir die­ses anfan­gen wollen:

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfar­rer Klaus Weig­and (rechts) mit Urmel …

Doch wenn wir ein­mal ganz ehr­lich sind, hal­ten unse­re guten Vor­sät­ze nicht beson­ders lange.

Aber, war­um legen wir unse­re Mess­lat­te immer so hoch? Je höher wir die­se legen, desto weni­ger errei­chen wir.

War­um kön­nen wir uns nicht ein­fach ein­mal ganz wenig vor­neh­men, was aber Gro­ßes bewir­ken könnte?

Wie wäre es, wenn ich mir im neu­en Jahr fol­gen­de Vor­sät­ze fas­sen würde?

Was wäre das für ein tol­les Jahr, wenn ich mir ein­mal in der Woche wenig­stens einen hal­ben Tag Zeit näh­me für mei­ne Fami­lie, um dann ganz für sie da zu sein? Ich mei­ne so rich­tig für sie da sein, ohne neben­bei die Mails zu checken oder geschäft­lich zu telefonieren?

Was wäre das für ein tol­les Jahr, wenn ich mit mei­nem Arbeits­kol­le­gen, auch end­lich wie­der ein­mal ein freund­li­ches Wort wech­sel­te, weil ich ein­fach schon lan­ge nicht mehr mit ihm gespro­chen habe? Könn­te ich nicht viel­leicht doch den ersten Schritt dazu wagen?

Was wäre das für ein Jahr, wenn ich mit mei­nem Nach­barn Frie­den schlie­ßen und den Klein­krieg mit ihm been­den wür­de? Da genügt nur ein wenig Mut dazu, um den ersten Schritt auf­ein­an­der zuzugehen.

Neh­men Sie sich ein­mal vor, jeden Tag – und das dürf­te wohl das Schwer­ste sein – ein wenig Zeit nur für sich sel­ber zu neh­men, wo Sie ein­fach ein­mal ganz bei sich sel­ber sein können?

Es wäre ein gutes Jahr, wenn ich mir vor­näh­me, mir mit­ten im Getrie­be des All­tags jeden Tag ein paar Minu­ten für mich zu gön­nen. Wenn ich ein­fach ein­mal anfin­ge, wie­der Mensch zu sein, nicht immer über ande­re ste­hen zu wol­len, nicht immer im Mit­tel­punkt zu sein, nicht immer der Wich­tig­ste sein zu müssen?

Ein sehr gutes Jahr wür­de es wer­den, wenn ich ein wenig mensch­li­cher wäre und anfan­gen wür­de, den ande­ren, so wie er ist, anzu­neh­men und zu akzep­tie­ren, weil ich das auch umge­kehrt von ande­ren erwar­te? Das sind alles Din­ge, die nichts kosten, die mit klei­nen Schrit­ten begin­nen und die ich gehen kann.

Ich wün­sche Ihnen nicht nur ein geseg­ne­tes und gutes, ein fried­vol­les neu­es Jahr, ich wün­sche Ihnen auch den Mut, klei­ne Schrit­te zu wagen; hin zu mehr Mensch­lich­keit, Ehr­lich­keit und Liebe.

Klaus Weig­and


Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Infos zu Pfar­rer Klaus Weigand

  • Gebo­ren 1966 in Erlen­bach am Main (Unter­fran­ken)
  • Abitur am The­re­sia­num in Bam­berg 1989
  • Stu­di­um der Kath. Theo­lo­gie in Bam­berg und Wien
  • Prie­ster­wei­he 1998
  • Tätig­kei­ten:
  • Fürth, Christ­kö­nig von 1997 – 2010
  • Bucken­ho­fen als Pfarr­ad­mi­ni­stra­tor 2010 – 2015
  • seit 2015 in Herolds­bach und Hausen