Umwelt­tipp des Land­krei­ses Lich­ten­fels zur Instal­la­ti­on von Solaranlagen

Die Kraft der Son­ne auf dem eige­nen Dach nutzen

War­um und wann sich die Instal­la­ti­on von Solar­an­la­gen lohnt: Neu­es Solar­po­ten­zi­al- und Gründach­ka­ta­ster des Land­krei­ses lie­fert wich­ti­ge Informationen

Cir­ca 50 Pro­zent der Strom­erzeu­gung durch erneu­er­ba­re Ener­gien im Land­kreis Lich­ten­fels wer­den durch Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen erzeugt. Aber da geht noch mehr!

Das enor­me Poten­zi­al der unge­nutz­ten Dach­flä­chen wird im neu­en Solar­po­ten­zi­al- und Gründach­ka­ta­ster des Land­krei­ses Lich­ten­fels sicht­bar und greif­bar, erläu­tert die Kli­ma­schutz­be­auf­trag­te des Land­krei­ses Lich­ten­fels, Anika Lei­mei­ster. Jeder Bür­ger kann hier­mit prü­fen, ob sein Gebäu­de­dach für Pho­to­vol­ta­ik, Solar­ther­mie und Dach­be­grü­nung geeig­net ist. Zudem ist es mög­lich, sich über den Ertrags­rech­ner eine Abschät­zung des Ertrags und der sich dar­aus erge­ben­den Wirt­schaft­lich­keit zum aus­ge­wähl­ten Gebäu­de zu erstellen.

Hier­für sind fol­gen­de Schrit­te nötig:

  1. Start­sei­te des Geo­por­tals des Land­krei­ses Lich­ten­fels öff­nen unter www​.lkr​-lif​.de/​s​o​l​a​r​k​a​t​a​s​ter aufrufen.
  2. Über die Kar­te oder Adress­su­che das Gebäu­de suchen.
  3. Auf der rech­ten Sei­te das The­ma Erneu­er­ba­re Energien/​Klimaschutz wäh­len und den Unter­ord­ner Solar­po­ten­zi­al- und Gründach­ka­ta­ster mit­tels Pfeil öff­nen. Mit­tels Häk­chen eine Unter­ka­te­go­rie wäh­len: Pho­to­vol­ta­ik, Solar­ther­mie oder Gründach .
  4. Gewünsch­te Dach­flä­che anklicken: auf der rech­ten Sei­te erschei­nen eine Legen­de sowie wei­te­re Infor­ma­tio­nen und ein Link zum Wirtschaftlichkeits-Rechner.
  5. Für die Wirt­schaft­lich­keits­prü­fung dem Link fol­gen und eine Detail­be­rech­nung oder Schnell­be­rech­nung vornehmen.

Wann ist eine PV Anla­ge wirtschaftlich?

Um die Wirt­schaft­lich­keit der Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge abzu­schät­zen, ist es nötig den Strom­ver­brauch im Haus­halt und das Ver­brauchs­ver­hal­ten zu analysieren.Die Wirt­schaft­lich­keit einer Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge wird auf­grund der gerin­gen gesetz­li­chen Ver­gü­tung maß­geb­lich vom Eigen­strom­ver­brauch der Haus­be­woh­ner beeinflusst.

Der Eigen­ver­brauch gibt an, wie viel Pro­zent des pro­du­zier­ten PV-Stroms selbst genutzt wer­den kann und wie viel ins Strom­netz ein­ge­speist wird. Dadurch, dass die Strom­erzeu­gungs­ko­sten durch Solar­strom vom eige­nen Dach wesent­lich gün­sti­ger sind als der Bezug des Stroms aus dem Netz, spart man durch die Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge Ener­gie­ko­sten ein. Um die Ein­spa­rung zu maxi­mie­ren, soll­ten Erzeu­gung und Ver­brauch zeit­lich mög­lichst ähn­lich sein.

Die Instal­la­ti­on eines Spei­chers erhöht den Eigen­strom­ver­brauchs­an­teil. Der von der Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge pro­du­zier­te Strom wird, sofern er nicht direkt im Haus ver­braucht wird, zum Laden der Bat­te­rie ein­ge­setzt. So steht er in son­nen­ar­men Stun­den zur Nut­zung zur Ver­fü­gung. Da die mone­tä­re Ein­spa­rung beim Eigen­ver­brauch des Stroms grö­ßer ist, als bei der Ein­spei­sung ins Netz, und die Kosten für Bat­te­rie­spei­cher sin­ken, lohnt sich die Inve­sti­ti­on zuneh­mend. Die Kosten der Bat­te­rien sind abhän­gig von ihrem Typus und ihrer Grö­ße. Haupt­säch­lich wer­den Lithi­um-Solar­strom­spei­cher ein­ge­setzt. Lithi­um-Bat­te­rien haben in der Regel eine Lebens­dau­er von min­de­stens 20 Jahren.

Für den Betrieb einer PV-Anla­ge sieht das EEG meh­re­re Mög­lich­kei­ten vor: zum einen die Voll­ein­spei­sung und zum ande­ren die Mög­lich­keit zur Eigen­nut­zung mit Über­schus­s­ein­spei­sung. Bis zu einer Anla­gen­lei­stung von 750 kWp kann für den in das Strom­netz ein­ge­spei­sten Strom eine Ver­gü­tung nach EEG ver­langt wer­den. Bei grö­ße­ren Anla­gen besteht die Pflicht zur Direkt­ver­mark­tung der erzeug­ten Energie.

Vari­an­te 1: Volleinspeisung

Bei die­sem Modell wird der erzeug­te PV-Strom voll­stän­dig in das öffent­li­che Ver­sor­gungs­netz ein­ge­speist und ver­gü­tet. Der Netz­be­trei­ber ver­gü­tet dem Anla­gen­be­trei­ber die ein­ge­spei­ste Ener­gie ent­we­der bei Anla­gen bis
750 kWp mit der gesetz­lich garan­tier­ten Ein­spei­se­ver­gü­tung oder mit dem Markt­wert des Stroms.

Vari­an­te 2: Eigen­nut­zung mit Überschusseinspeisung

Die in der PV-Anla­ge erzeug­te Ener­gie wird bei die­sem Modell teil­wei­se oder voll­stän­dig durch den Betrei­ber vor Ort ver­braucht. Hier­zu ist gege­be­nen­falls ein Umbau am Zäh­ler­schrank nötig und gegen­über der Voll­ein­spei­sung eine erwei­ter­te Mess­tech­nik. Der Eigen­ver­brauch ist von der EEG-Umla­ge befreit. Der über­schüs­si­ge Strom wird ins öffent­li­che Netz ein­ge­speist, wird aber mit ande­ren Ver­gü­tungs­sät­zen als bei der Voll­ein­spei­sung ver­gü­tet. Hier wird eben­falls eine Ver­gü­tung bis 750 kWp gezahlt.

Eine wei­te­re Mög­lich­keit, den Eigen­ver­brauchs­an­teil zu erhö­hen, kann bei­spiels­wei­se sein, ein Elek­tro­au­to mit dem grü­nen Strom aus der Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge zu laden. Dadurch wird die Nut­zung des E‑Autos deut­lich nachhaltiger.

Eine ande­re Mög­lich­keit: Der rege­ne­ra­ti­ve Strom aus der PV-Anla­ge wird zur Erzeu­gung von Wär­me durch eine Wär­me­pum­pe ver­wen­det. Eine Wär­me­pum­pe nutzt gespei­cher­te ther­mi­sche Ener­gie (Wär­me) aus einem Reser­voir – meist Luft, Grund­was­ser oder dem Erd­bo­den – mit ver­gleichs­wei­se nied­ri­ger Tem­pe­ra­tur. Die Tem­pe­ra­tur wird durch die Wär­me­pum­pe auf ein nutz­ba­res Tem­pe­ra­tur­ni­veau ange­ho­ben und schließ­lich einem System (Raum­hei­zung, Warm­was­ser­be­rei­tung) zugeführt.

Das Funk­ti­ons­prin­zip der Pum­pe lässt sich gut mit dem eines Kühl­schranks ver­glei­chen, wobei im Fal­le der Wär­me­pum­pe die Wär­me genutzt wird.Verbindet man den Betrieb der Wär­me­pum­pe mit der sola­ren Strom­erzeu­gung durch Pho­to­vol­ta­ik, kann ein Groß­teil des für die Wär­me­pum­pe benö­tig­ten Stroms rege­ne­ra­tiv auf dem eige­nen Dach erzeugt werden.

Und nicht zu ver­ges­sen ein wei­te­rer Plus­punkt: Beim Betrieb einer PV-Anla­ge wird der Netz­be­zug von kon­ven­tio­nel­lem Strom ver­min­dert und dadurch CO2 Emis­sio­nen vermieden!