Rat­haus­Re­port der Stadt Erlan­gen vom 21. Dezem­ber 2022

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Jun­ge geflüch­te­te Men­schen im Fokus des Stadtrats

Nach Schät­zun­gen von UNICEF waren Ende 2021 welt­weit 36,5 Mil­lio­nen Kin­der aus ihrer Hei­mat ver­trie­ben – die höch­ste Zahl seit dem Zwei­ten Welt­krieg. Auch in Erlan­gen tref­fen immer wie­der geflüch­te­te Kin­der und Jugend­li­che ohne Beglei­tung ein. Momen­tan wer­den 26 Kin­der und Jugend­li­che ver­sorgt, aber in Anbe­tracht der aktu­el­len Welt­la­ge geht das Stadt­ju­gend­amt von deut­lich stei­gen­den Zah­len aus. Gro­ße Einig­keit herrsch­te daher in der letz­ten Sit­zung des Jah­res im Stadt­rat, dass die Unter­stüt­zung und der Auf­bau lang­fri­sti­ger Per­spek­ti­ven für min­der­jäh­ri­ge Geflüch­te­te vor­an­ge­trie­ben wer­den muss.

Grü­nes Licht gab es gleich für zwei Pro­jek­te, die das Stadt­ju­gend­amt ein­brach­te: Zusam­men mit den Nach­bar­städ­ten soll eine Ein­rich­tung für unbe­glei­te­te min­der­jäh­ri­ge Geflüch­te­te in Nürn­berg auf­ge­baut wer­den und zum ande­ren soll in Erlan­gen eine dau­er­haf­te Jugend­hil­fe­ein­rich­tung in Betrieb gehen. Je nach Bedarf sol­len hier Wohn­grup­pen oder Ver­selb­stän­di­gungs­pro­jek­te für jun­ge Men­schen geschaf­fen werden.

In Anbe­tracht des Ukrai­ne-Krie­ges hat sich das Stadt­ju­gend­amt vor allem auf die Auf­nah­me von unbe­glei­te­ten min­der­jäh­ri­gen Geflüch­te­ten aus der Ukrai­ne vor­be­rei­tet. Bis­lang sind die­se Min­der­jäh­ri­gen aber vor­wie­gend in Beglei­tung ihrer Fami­li­en angekommen.

Wei­test­ge­hend unbe­kannt in der Öffent­lich­keit ist hin­ge­gen die eben­falls stei­gen­de Anzahl von geflüch­te­ten Kin­dern und Jugend­li­chen aus Afgha­ni­stan, Soma­lia oder Syri­en, die ohne Beglei­tung in der Huge­not­ten­stadt ankommen.

Aus wel­chem Land ein Jugend­li­cher tat­säch­lich kommt, wie er heißt, in wel­cher Spra­che man mit ihm kom­mu­ni­zie­ren kann – das alles muss durch die zustän­di­gen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Stadt­ver­wal­tung in kür­ze­ster Zeit geklärt wer­den. Nicht zuletzt ist auch die Fra­ge ent­schei­dend, ob der Jugend­li­che wirk­lich min­der­jäh­rig ist und wer sich als Vor­mund künf­tig um sei­ne Belan­ge küm­mern kann. Die­ses soge­nann­te „Clea­ring“ bedeu­tet einen enor­men Mehr­auf­wand in einem ohne­hin über­la­ste­ten Jugend­hil­fe­sy­stem. Betreu­te Wohn­grup­pen in denen geflüch­te­te Kin­der und Jugend­li­che pro­fes­sio­nel­le Unter­stüt­zung erhal­ten um trau­ma­ti­sche Erfah­run­gen auf­zu­ar­bei­ten und Zukunfts­per­spek­ti­ven zu ent­wickeln, sind auf­grund des Fach­kräf­te­man­gels schlecht verfügbar.

Für die Jugend­äm­ter wird der Man­gel an geeig­ne­ten Betreu­ungs­plät­zen und Fach­kräf­ten zuneh­mend zum Pro­blem: So sol­len sie Reser­ven vor­hal­ten um auf „unvor­her­ge­se­he­ne Bedar­fe schnell zu reagie­ren“, wie es der Gesetz­ge­ber for­dert. Die Auf­ga­ben­stel­lung ist gera­de­zu para­dox: In der Regel über­nimmt ein frei­er Trä­ger der Jugend­hil­fe die Betreu­ung und Ver­sor­gung der jun­gen Men­schen und ver­rech­net dem zustän­di­gen Jugend­amt dafür einen Tages­satz. Ist aber ein bereit­ge­hal­te­ner Platz nicht belegt, kön­nen auch kei­ne Kosten erstat­tet werden.

Der Sozi­al­re­fe­rent der Stadt, Die­ter Ros­ner, sieht hier eine fata­le Finan­zie­rungs­me­cha­nik am Werk. „Das wäre so, als ob wir die Feu­er­wehr nur für das Löschen von Brän­den bezah­len wür­den. Dabei hat auch die Jugend­hil­fe im über­tra­ge­nen Sin­ne kurz­fri­stig Brän­de zu löschen und soll­te dafür über ent­spre­chen­de Bereit­schafts­ka­pa­zi­tä­ten ver­fü­gen. Hier muss auf Bun­des­ebe­ne eine ande­re gesetz­li­che Rege­lung geschaf­fen wer­den, um die Kom­mu­nen und Trä­ger der Jugend­hil­fe bes­ser zu unter­stüt­zen.“ so Rosner.

Bis es soweit ist, sind enga­gier­te Kom­mu­nen gefragt, die in Part­ner­schaft mit frei­en Trä­gern der Jugend­hil­fe ein fle­xi­bles Hil­fe­sy­stem auf­bau­en, das auch kurz­fri­stig auf­tre­ten­de Kri­sen bewäl­ti­gen kann. In Erlan­gen sind die pas­sen­den Wei­chen gestellt um damit im kom­men­den Jahr in Betrieb zu gehen.

Stadt weist auf wei­te­re Neue­run­gen zum Fahr­plan­wech­sel hin

Ergän­zend zu den Infor­ma­tio­nen der Erlan­ger Stadt­wer­ke zum Bus-Fahr­plan­wech­sel am 11. Dezem­ber weist die Stadt­ver­wal­tung auf zwei wei­te­re Details hin: So wird die Betriebs­zeit der VAG-Bus­li­nie 20 von Mon­tag bis Sams­tag um zwei Stun­den bis ca. 22:00 Uhr ver­län­gert. Die­se Anpas­sung wur­de gemein­sam mit der Stadt Nürn­berg ver­ein­bart, um die Anbin­dung von Ten­nen­lo­he in den Abend­stun­den nach Erlan­gen und nach Nürn­berg zu ver­bes­sern. Eine gemein­sa­me Zweck­ver­ein­ba­rung mit der Stadt Nürn­berg bil­det die Grund­la­ge für die Auf­tei­lung der Kosten und Einnahmen.

Wei­ter­hin fah­ren die Züge der S1 ab jetzt in den Näch­ten von Frei­tag auf Sams­tag, Sams­tag auf Sonn­tag und vor Fei­er­ta­gen bis ca. 3:00 Uhr mor­gens. Durch die Inbe­trieb­nah­me zusätz­li­cher Glei­se ver­keh­ren auf dem Strecken­ab­schnitt Nürn­berg-Erlan­gen drei Fahr­ten der S1 in der Stun­de, hier­durch wird ein annä­hernd durch­gän­gi­ger 20-Minu­ten-Takt erreicht. Die Express­fahr­ten der S‑Bahn zu den Haupt­ver­kehrs­zei­ten wer­den auf­grund die­ser Umstel­lung eingestellt.

Rota­ry Clubs über­ge­ben Tombola-Erlös

Die drei Erlan­ger Rota­ry-Clubs haben in die­sem Jahr wie­der am Ehren­amts­stand auf der Wald­weih­nacht eine Tom­bo­la für in Erlan­gen täti­ge sozia­le Insti­tu­tio­nen durch­ge­führt und dabei einen Erlös von 8.250 Euro erzielt – die Clubs run­den das Ergeb­nis auf 12.000 Euro auf. Die Spen­den wer­den am Don­ners­tag im Rat­haus im Bei­sein von Bür­ger­mei­ster Jörg Vol­leth über­ge­ben. Das Geld kommt der Tafel Erlan­gen, den Fami­li­en­pa­ten sowie der Dia­ko­nie am Ohm­platz (jeweils 4.000 Euro) zugute.

OB Inter­view­gast bei Late Night Show

Ober­bür­ger­mei­ster Flo­ri­an Janik ist am Frei­tag, 23. Dezem­ber, im E‑Werk (Fuch­sen­wie­se 1) Inter­view­gast bei der Late Night Show „Kel­ler­bier und Mate“. In der Ver­an­stal­tung geht es um eine Mischung aus Inter­views, (Slam-)Texten und Musik.

„Dan­ke“ für Dienst am Hei­li­gen Abend

Einer lan­gen Tra­di­ti­on fol­gend bekommt die dienst­ha­ben­de Wach­ab­tei­lung der Feu­er­wehr am Hei­li­gen Abend Besuch. Ober­bür­ger­mei­ster Flo­ri­an Janik und Bür­ger­mei­ster Jörg Vol­leth dan­ken den Mit­ar­bei­tern für ihre Arbeit am 24. Dezember.

Kin­der­kul­tur­bü­ro bie­tet wie­der Theaterstücke

Der Win­ter ist da und mit ihm kom­men die neu­en Kin­der­thea­ter­stücke: Seit weni­gen Tagen ist die Buchung für die Janu­ar-Ter­mi­ne mög­lich. Dar­auf hat das Kin­der­kul­tur­bü­ro der Stadt hin­ge­wie­sen. Im Logen­haus wer­den bei­spiels­wei­se „Der Frosch­kö­nig“, „Wil­ly der wil­de Stier“ oder „Der Fischer und sei­ne Frau“ auf­ge­führt. Kin­der kön­nen nur in Beglei­tung von einem Erwach­se­nen teil­neh­men. Mehr Infor­ma­tio­nen zum Pro­gramm und zur Buchung gibt es im Inter­net unter www​.kin​der​ka​len​der​-erlan​gen​.de.