Stel­lung­nah­me der Ecken­ta­ler JU-Markt­ge­mein­de­rats­frak­ti­on zum Haus­halt 2023

Sehr geehr­te Frau Bürgermeisterin,
lie­be Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen des Marktgemeinderates,

zuerst war es die alles über­schat­ten­de Coro­na-Pan­de­mie und die Unge­wiss­heit, wie sich die­se auf unse­re Wirt­schaft und unse­re Betrie­be vor Ort aus­üben wird. Und nun mit dem Aus­bruch des Ukrai­ne-Krie­ges, eine damit unmit­tel­bar ver­bun­de­ne Ener­gie­kri­se, stei­gen­de Lebens­hal­tungs­ko­sten, eine rasant zuneh­men­de Infla­ti­on und explo­die­ren­de Energiepreise.

Schlimm genug, dass die­se Kri­se vor allem die Ärm­sten in unse­rer Gesell­schaft trifft, doch hat die der­zei­ti­ge Situa­ti­on zwei­fels­oh­ne auch Aus­wir­kun­gen auf die Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten des Haus­halts unse­rer Marktgemeinde.

Kei­nes­falls möch­te ich klin­gen wie ein Ora­kel aus der grie­chi­schen Mytho­lo­gie, wel­ches schlim­me Ereig­nis­se und Kata­stro­phen vor­aus­sagt, doch es hat sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren immer wie­der bewährt, dass wir stets auf der Hut und unse­rer Ver­ant­wor­tung gegen­über unse­rem Haus­halt treu sein sollten.

Wir soll­ten daher auch im kom­men­den Jahr die Kre­dit­auf­nah­men so gering wie mög­lich hal­ten und den Fokus auf Maß­nah­men set­zen, die sinn­voll ein­ge­setzt wer­den, klug inve­stiert sind, jedoch nicht den Haus­halt der Markt­ge­mein­de unnö­tig stra­pa­zie­ren, sodass Ecken­tal gut durch die Kri­se kommt und gleich­zei­tig für die Her­aus­for­de­run­gen der Zukunft gewapp­net ist.

Sicher­lich mag es Frak­tio­nen geben, denen die­se Maß­nah­men und Inve­sti­tio­nen nicht weit genug gehen, doch blickt man auch nur einen kur­zen Moment auf die rein rech­ne­risch pro­gno­sti­zier­te Ent­wick­lung des Schul­den­stands in Ecken­tal für die kom­men­den Jah­re, so bin ich wirk­lich froh und auch dank­bar, dass wir die Kre­dit­auf­nah­men bis­lang noch nie im vol­len Umfang aus­schöp­fen muss­ten und wir den Schul­den­stand unse­rer Markt­ge­mein­de durch eine vor­bild­li­che Haus­halts­dis­zi­plin sogar von Jahr zu Jahr ver­rin­gern konnten.

Mir ist bewusst, dass es viel­leicht in Ber­lin gän­gi­ge Pra­xis ist, fro­hen Mutes neue Schul­den in Mil­li­ar­den­hö­he auf den Schul­tern der näch­sten Gene­ra­tio­nen zu machen, doch mit der Jun­gen Uni­on in Ecken­tal sicher­lich nicht.

Umso mehr freut uns des­halb, dass es uns trotz die­ser schwie­ri­gen Zei­ten den­noch gelun­gen ist, auch in die­sem Haus­halt wich­ti­ge Maß­nah­men zu ergrei­fen und Schwer­punk­te zu set­zen, die Ecken­tal voranbringen.

Beson­ders her­vor­he­ben möch­te ich vor allem die zahl­rei­chen Inve­sti­tio­nen in unse­re Infra­struk­tur, aber auch in unse­re Kin­der­gär­ten, Schu­len und Kin­der­ta­ges­stät­ten, die erneut im Mit­tel­punkt unse­res Han­delns stehen.

Bereits im ver­gan­ge­nen Jahr haben wir dazu auf­ge­ru­fen, die Din­ge selbst in die Hand zu neh­men. Und so freut es uns nicht nur, dass die Digi­ta­li­sie­rung unse­rer Ver­wal­tung, aber auch der Glas­fa­ser­aus­bau in erheb­li­chem Maße vor­an­schrei­tet, son­dern auch, dass wir uns bewusst für ein „Ecken­tal der glei­chen Geschwin­dig­keit“ ent­schie­den haben und mit einem Master­plan auch die klei­nen Ort­schaf­ten ans Glas­fa­ser­netz anschlie­ßen wollen.

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Mei­len­stein ist aber auch die geplan­te Ent­wick­lung des Gebiets Eschen­au-Nord, um mehr bezahl­ba­ren Wohn­raum für unse­re Bür­ge­rin­nen und Bür­ger zu schaf­fen, mehr Gewer­be­flä­chen für Unter­neh­men zur Ver­fü­gung zu stel­len und Ecken­tal mit neu­en Ideen nach­hal­tig und inno­va­tiv wei­ter­ent­wickeln zu können.

Mit der Ent­wick­lung von Eschen­au-Nord haben wir die ein­zig­ar­ti­ge Mög­lich­keit, kom­plett neue Maß­stä­be zu set­zen, um unse­re Markt­ge­mein­de in Rich­tung Zukunft zu füh­ren und auf die Bedürf­nis­se aller Gene­ra­tio­nen einzugehen.

Zwei­fels­oh­ne ist und bleibt der Kli­ma­wan­del eine der größ­ten Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit. Und so inve­stiert unse­re Markt­ge­mein­de auch in 2023 in Maß­nah­men wie bei­spiels­wei­se die Errich­tung von Pho­to­vol­ta­ik-Anla­gen auf gemeind­li­chen Gebäu­den und unter­stützt unse­re Bür­ge­rin­nen und Bür­ger nun sogar mit neu­en Förderprogrammen.

Sicher­lich sind die­se Zuschüs­se sinn­voll, jedoch müs­sen die­se frei­wil­li­gen Lei­stun­gen der Markt­ge­mein­de auch finan­ziert wer­den. Vor allem sind wir aber der festen Über­zeu­gung, dass ande­re Maß­nah­men weit­aus ziel­füh­ren­der sein könn­ten, um die pas­sen­den Anrei­ze zu schaf­fen. Viel wich­ti­ger ist es doch, die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger an der Ener­gie­wen­de teil­ha­ben zu las­sen. Denn letzt­end­lich kön­nen wir die­se Her­ku­les­auf­ga­be nur mit einem gemein­sa­men Kraft­akt schaffen.

Wäre es nicht viel sinn­vol­ler, wenn unse­re Ecken­ta­ler Bür­ge­rin­nen und Bür­ger an einem gemein­sa­men Pro­jekt teil­ha­ben könn­ten, indem wir alle die Mög­lich­keit besit­zen, bereits mit einem klei­nen Bei­trag in ein neu­es Pro­jekt zu investieren?

Ande­re Kom­mu­nen machen es vor. War­um also nicht auch Eckental?

Ein wich­ti­ger Bau­stein, um die­ses Ziel zu errei­chen, wird daher der Ener­gie­nut­zungs­plan sein, des­sen Pla­nung wir im neu­en Jahr ange­hen wollen.

Als Jun­ge Uni­on wol­len wir daher Impuls­ge­ber für ein Bür­ger-Pro­jekt sein und anre­gen, die­sen Gedan­ken mit in die Bera­tun­gen des Ener­gie­nut­zungs­plans mit aufzunehmen.

Zusam­men­fas­send ist zu sagen, dass wir auf dem rich­ti­gen Weg sind, wes­halb wir den Haus­halts­plan in die­ser Form zustim­men werden.

Wenn wir dann auch noch die Ver­öf­fent­li­chung des Haus­halts in digi­ta­ler Form umset­zen könn­ten, dann wären wir mehr als glücklich.

Abschlie­ßend möch­te ich mich in die­sem ganz beson­de­ren Jubi­lä­ums­jahr bei Ihnen bedan­ken, dass wir trotz all den zurück­lie­gen­den Anstren­gun­gen gut durch die zahl­rei­chen Kri­sen gekom­men sind. Las­sen Sie uns daher gemein­sam auf eine hoff­nungs­vol­le Zukunft und auf das näch­ste Jubi­lä­um unse­rer Markt­ge­mein­de zuarbeiten.

Der Ver­wal­tung und Ihnen allen vie­len Dank, alles erdenk­lich Gute sowie eine schö­ne und vor allem fried­li­che Weihnachtszeit.

Nico Engel­hardt
Frak­ti­ons- und Ortsvorsitzender
Jun­ge Uni­on Eckental


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