Bezirks­tag von Ober­fran­ken ver­ab­schie­det Haushalt

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Bezirks­um­la­ge bleibt bei 17,5 Prozentpunkten

Ein­stim­mig hat der Bezirks­tag von Ober­fran­ken am Mitt­woch den Haus­halt für das kom­men­de Jahr ver­ab­schie­det. Das Haus­halts­vo­lu­men beläuft sich auf knapp 475 Mil­lio­nen Euro und liegt damit rund 25 Mil­lio­nen Euro über dem des Vor­jah­res. Die gute Nach­richt für alle Kom­mu­nen: die Bezirks­um­la­ge bleibt sta­bil bei 17,5 Hebesatzpunkten.

„Mit dem Haus­halt wol­len wir ein Zei­chen der Sta­bi­li­tät und Kon­ti­nui­tät set­zen“, so Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm in sei­ner Haus­halts­re­de. Im ach­ten Jahr in Fol­ge behält der Bezirk Ober­fran­ken den Hebe­satz der Bezirks­um­la­ge, die die neun Land­krei­se und vier kreis­frei­en Städ­te an den Bezirk über­wei­sen, von 17,5 Pro­zent­punk­ten bei. Damit wird Ober­fran­ken vor­aus­sicht­lich wie­der den nied­rig­sten Hebe­satz unter den baye­ri­schen Bezir­ken haben.

Die Fraktionsvorsitzenden der im Bezirkstag vertretenen Parteien nach der Haushaltsverabschiedung. Von links: Manfred Hümmer (FW), Dr. Stefan Specht (CSU), Thomas Nagel (FDP), Christian Meißner (CSU), Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, Bezirkstagspräsident Henry Schramm, Kämmerer Reiner Böhner, Petra Hähnlein (Linke), Holger Grießhammer (SPD), Florian Köhler (AfD), Manfred Neumeister (Bündnis 90/Die Grünen). Foto: Sabine Heid

Die Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den der im Bezirks­tag ver­tre­te­nen Par­tei­en nach der Haus­halts­ver­ab­schie­dung. Von links: Man­fred Hüm­mer (FW), Dr. Ste­fan Specht (CSU), Tho­mas Nagel (FDP), Chri­sti­an Meiß­ner (CSU), Regie­rungs­prä­si­den­tin Heid­run Piwer­netz, Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm, Käm­me­rer Rei­ner Böh­ner, Petra Hähn­lein (Lin­ke), Hol­ger Grieß­ham­mer (SPD), Flo­ri­an Köh­ler (AfD), Man­fred Neu­mei­ster (Bünd­nis 90/​Die Grü­nen). Foto: Sabi­ne Heid

„Mit dem Haus­halt für 2023 kom­men wir den Kom­mu­nen in Ober­fran­ken auch im näch­sten Jahr so weit ent­ge­gen, wie es mög­lich und ver­tret­bar ist“, betont Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm in sei­ner Haushaltsrede.

Denn ober­stes Ziel sei immer, die eige­nen Auf­ga­ben sach­ge­recht und voll­um­fäng­lich erfül­len. „Unse­re Kern­auf­ga­be bleibt wei­ter­hin die Ver­sor­gung von 17 000 Men­schen, die gei­stig, see­lisch oder kör­per­lich behin­dert oder pfle­ge­be­dürf­tig sind.“ In den vier Bezirks­kli­ni­ken wer­den zudem jähr­lich etwa 11.400 Pati­en­ten sta­tio­när und 27.600 Men­schen ambu­lant behan­delt. „Der Bezirk wird auch wei­ter­hin das sozia­le Herz Ober­fran­kens blei­ben“, so Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm. Auf den Bereich der sozia­len Siche­rung ent­fal­len fast 94 Pro­zent der Aus­ga­ben des Bezirks Ober­fran­ken im Ver­wal­tungs­haus­halt, ins­ge­samt etwa 442,17 Mil­lio­nen Euro.

Mög­lich wird die erneut nied­ri­ge Bezirks­um­la­ge trotz stei­gen­der Aus­ga­ben im sozia­len Bereich von rund 18,1 Mil­lio­nen Euro vor allem dank zwei­er Ent­wick­lun­gen: Zum einen pro­fi­tiert der Bezirk von höhe­ren Aus­gleichs­lei­stun­gen der Frei­staats Bay­ern in Höhe von rund 10 Mil­lio­nen Euro. Zum ande­ren steigt die Umla­ge­kraft in Ober­fran­ken um durch­schnitt­lich 3,5 Pro­zent an. Bei gleich­blei­ben­dem Hebe­satz wird der Bezirk Ober­fran­ken 2023 so etwa 9,2 Mil­lio­nen Euro mehr, ins­ge­samt etwa 269,55 Mil­lio­nen Euro an Bezirks­um­la­ge ein­neh­men. „Unser Dank gilt des­halb aus­drück­lich auch der baye­ri­schen Staats­re­gie­rung, die neben der Erhö­hung der Mit­tel für den Finanz­aus­gleich auch die Gewer­be­steu­er­ver­lu­ste der Kom­mu­nen teil­wei­se aus­gleicht“, betont der Bezirkstagspräsident.

Etwas mehr als 3 Mil­lio­nen Euro sind im Haus­halt 2023 für Inve­sti­tio­nen vor­ge­se­hen. Die größ­ten Bau­maß­nah­men des Bezirks im kom­men­den Jahr sind eine Lager­hal­le in den Land­wirt­schaft­li­chen Lehr­an­stal­ten und ein zusätz­li­ches Stall­ge­bäu­de. Der Bezirk Ober­fran­ken ist seit dem Jahr 2016 kame­ral schuldenfrei.

Alle Frak­tio­nen im Bezirks­tag stimm­ten dem Haus­halts­ent­wurf zu und begrüß­ten die kon­stant nied­ri­ge Bezirks­um­la­ge. In ihren Wort­bei­trä­gen beton­ten die Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den, dass sie trotz der enor­men Kosten­stei­ge­run­gen im Bau- und Ener­gie­sek­tor und einem zu erwar­ten­den Defi­zit beim Kom­mu­nal­un­ter­neh­men „Gesund­heits­ein­rich­tun­gen des Bezirks Ober­fran­ken“ (GeBO) hin­ter den geplan­ten Inve­sti­tio­nen im Kli­nik­be­reich in den kom­men­den Jah­ren ste­hen. Der Bezirks­tag von Ober­fran­ken hat­te 2019 ein gro­ßes Inve­sti­tons­pro­gramm in Höhe von 540 Mil­lio­nen Euro für die Bezirks­kli­ni­ken in Ober­fran­ken beschlos­sen. Gro­ße Bau­maß­nah­men sind unter ande­rem der Kli­nik­neu­bau in Kut­zen­berg und der Neu­bau der Kin­der- und Jugend­psych­ia­trie in Bay­reuth. Auch an den Stand­or­ten Rehau und Hoch­stadt am Main sind Um- und Neu­bau­maß­nah­men vorgesehen.