Ebermannstadt feiert 10jähriges Jubiläum als Fairtrade-Stadt

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Am 18. Dezember 2012 wurde Ebermannstadt als erste Kommune im Landkreis Forchheim zur „Fairtrade-Town“ ausgezeichnet. Fairtrade-Towns fördern gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich für den fairen Handel in ihrer Heimat stark machen.

Katharina Kurth-Lipfert (Leitung der Steuerungsgruppe), Veronika Herlitz (Steuerungsgruppe), Christiane Meyer (1. Bürgermeisterin), Christian Kiehr (Steuerungsgruppe)

Katharina Kurth-Lipfert (Leitung der Steuerungsgruppe), Veronika Herlitz (Steuerungsgruppe), Christiane Meyer (1. Bürgermeisterin), Christian Kiehr (Steuerungsgruppe)

Um den Titel „Fairtrade-Town“ zu erhalten, müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden: Eine Steuerungsgruppe koordiniert die Aktivitäten und betreibt Öffentlichkeitsarbeit, Stadtrat und Verwaltung nutzen Fairtrade-Produkte, Einzelhandelsgeschäften sowie Cafés oder Restaurants bieten faire Waren an. Öffentliche Einrichtungen setzen Informations- und Bildungsaktivitäten zum fairen Handel um und bieten Produkte aus fairem Handel an.

Mehr als 20 Einrichtungen unterstützen den fairen Handel in Ebermannstadt

Bereits 30 Jahre zuvor haben sich in Ebermannstadt verschiedene Gruppierungen mit den ungerechten Strukturen des Welthandels beschäftigt und überlegt wie gemeinsam ein Beitrag zu Veränderungen geleistete werden kann. „Arbeitskreis Entwicklungshilfe“ – so nannten sich Anfang der 80er Jahre eine Gruppe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Ebermannstadt, die ihre Wurzeln v.a. in der katholischen und evangelischen Jugendarbeit hatte und deren Mitglieder zum Teil bis heute in der Steuerungsgruppe für Fairtrade in Ebermannstadt aktiv sind.

„Fairer Handel soll das Elend, wie Kinderarbeit und Hungerlöhne verhindern, bevor es entsteht“, mahnte der Botschafter von FAIRTRADE Deutschland bei der Überreichung des Siegels an die Stadt. Der Faire Handel zielt darauf ab, menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen weltweit zu schaffen bzw. diese zu verbessern, damit Menschen in ihrer Heimat ein Auskommen haben, das es ihnen ermöglicht, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Ebermannstadt ist die 131. Stadt der heute 815 Städte in Deutschland, die diesen Titel erhalten hat. Alle zwei Jahre werden die Kriterien zum Titelerhalt geprüft und der Titel verlängert.

Der „Faire Handel“ bereichert das gesellschaftliche Leben in Ebermannstadt auf vielfältige Weise:

  • Ausschank von Kaffee aus dem fairen Handel im Rathaus, an städtischen Veranstaltungen, Basaren, kirchlichen Festen und Jubiläen.
  • Teilnahme an Aktionen der Fairtrade-Stadt-Community wie „faires Schaufenster“ oder „Rosenaktionen“.
  • Durchführung von Kampagnen in Ebermannstadt wie die Stadtrallye zur Nachhaltigkeit 2021, der Verkauf fair gehandelter T-Shirts und Jutetaschen im Zuge der Aktion Ebser Solidarität 2020 oder der Torschusswettbewerb mit fairen Fußbällen am Regionalmarkt 2019.
  • Bälle aus dem fairen Handel kommen im Sportunterricht des Gymnasiums Fränkische Schweiz sowie der Realschule Ebermannstadt und ab 2023 auch beim TSV Ebermannstadt zum Einsatz.
  • Verkaufs- und Informationsstände finden an den Adventsbasaren der Schulen und der Kirchen sowie regelmäßig nach den Gottesdiensten der Burg Feuerstein, an Erntedank, am Weihnachtsmarkt und bei öffentlichen Veranstaltungen statt.
  • Nikoläuse und Schokolade aus dem fairen Handel werden zur Weihnachtszeit im integrativen Kindergarten Feuerstein, im Jugendhaus Burg Feuerstein, am Gymnasium Fränkische Schweiz, am Ebermannstädter Weihnachtsmarkt sowie von der Bürgermeisterin an Weihnachtsfeiern verschenkt.
  • Als Baustein einer zukunftsorientierten Bildungsarbeit wird der „faire Handel“ sowohl im Jugendhaus Burg Feuerstein, an der Realschule Ebermannstadt als auch am Gymnasium Fränkische Schweiz, dass bereits den Titel Fairtrade School trägt, in Kursen oder im Unterricht aufgegriffen und diskutiert. Die Grund- und Mittelschule Ebermannstadt schließt sich 2023 mit dem Projekt Weltfairänderer an.

Statement der Bürgermeisterin Christiane Meyer

„Wir möchten als Stadt mit gutem Beispiel voran gehen und ein konkretes Zeichen für eine gerechtere Welt setzen. Durch die Verwendung und Platzierung von fair gehandelten Produkten in Gastronomie, Einzelhandel, Kirche, Bildungseinrichtungen und Gesellschaft trägt Ebermannstadt dazu bei, dass benachteiligten Produzenten in südlichen Ländern zu verbesserten Arbeits- und Lebensverhältnissen verholfen wird.“

(1. Bürgermeisterin Christiane Meyer)

Statements aus der Steuerungsgruppe

„Gemeinsam mit unseren Kindern und Jugendlichen können wir dazu beitragen, unfaire Wirtschaftskreisläufe in einer globalisierten Welt aufzuzeigen und zu durchbrechen. Im fairen Handeln spielen dabei auch Klima- und Umweltschutz eine entscheidende Rolle.“

(Stadtrat und Lehrer Christian Kiehr)

„Als Christ ist der Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung ein grundlegendes Anliegen. Hier hat die Fairtrade-Bewegung einen unglaublich wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung und zu ersten konkreten Schritten für einen partnerschaftlichen Blick auf den Handel geleistet. Darum haben sich die Kirchen weltweit von Beginn an sehr für Fairtrade eingesetzt.“

(Pfarrer Stefan Berner)

„Wir bekennen uns zu unserer Verantwortung für die Schöpfung und verpflichten uns der Eine-Welt-Arbeit. Wir wollen Bewusstsein für die Schöpfungsverantwortung schaffen und dies im pädagogischen und theologischen Angebot und im Betrieb des Jugendhauses Burg Feuerstein umsetzen.“

(Joannis Platis, Bildungsreferent Jugendhaus Burg Feuerstein und Veronika Herlitz, Bildungsreferentin im Seelsorgebereich Fränkische Schweiz).

Informationen zu den Aktivitäten und den Akteuren der Fairtrade Stadt Ebermannstadt unter www.ebermannstadt.de