AELF Bay­reuth-Münch­berg: „Krea­ti­ve Gerich­te mit regio­na­lem Wintergemüse“

Regionale Himbeeren aus den Sommermonaten können als Ergänzung des Obstangebots im Winter angeboten werden: Eingefroren sind diese mehrere Monate haltbar. © AELF Bayreuth-Münchberg

Sai­so­na­les Gemü­se aus der Regi­on – auch im Win­ter bunt und vielfältig

Krea­ti­ve Gerich­te mit regio­na­lem Win­ter­ge­mü­se begei­stern auch in der Schul­kan­ti­ne. Wie, das zeigt Gabrie­le Ruck­de­schel, Küchen­lei­tung aus Münchberg.

Erster Schnee­fall und eisi­ge Tem­pe­ra­tu­ren – die kal­te Jah­res­zeit ist spür­bar in Ober­fran­ken ange­kom­men. Das Obst- und Gemü­se­an­ge­bot im Super­markt hat sich dage­gen nicht ver­än­dert: Som­mer­ge­mü­se wie Gur­ken, Papri­ka und Kopf­sa­lat fin­den sich noch immer reich­lich in den Gemü­se­the­ken. Nach einem Blick auf das Eti­kett wer­den Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher schnell fest­stel­len, dass das Som­mer­ge­mü­se meist aus dem euro­päi­schen Aus­land kommt und einen lan­gen Trans­port­weg hin­ter sich hat. Deut­lich kli­ma­freund­li­cher ist hei­mi­sches Win­ter­ge­mü­se, das durch gerin­ge Lager- und Trans­port­zei­ten auch beim Nähr­stoff­ge­halt bes­ser abschnei­det. Doch wel­che span­nen­den, schmack­haf­ten Gerich­te kann man aus Kohl, Rote Bete und Co. zau­bern? Das Sach­ge­biet Gemein­schafts­ver­pfle­gung am Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten (AELF) Bay­reuth-Münch­berg hat sich bei Gabi Ruck­de­schel, Küchen­lei­tung der Schul­kan­ti­ne Pikant in Münch­berg, erkun­digt, wie auch Kin­der und Jugend­li­che für Win­ter­ge­mü­se zu begei­stern sind.

Gabi Ruckdeschel präsentiert eine Auswahl an Wintergemüse aus derSchulküche des Gymnasiums in Münchberg. Foto: AELF Bayreuth-Münchberg

Gabi Ruck­de­schel prä­sen­tiert eine Aus­wahl an Win­ter­ge­mü­se aus der
Schul­kü­che des Gym­na­si­ums in Münch­berg. Foto: AELF Bayreuth-Münchberg

Gabi Ruck­de­schel ist über­zeugt: „Lecke­re Lebens­mit­tel müs­sen nicht aus Über­see kom­men – auch wir haben ein gutes Ange­bot an regio­na­lem Gemü­se.“ Sie bezieht für die Schul­kan­ti­ne Pikant bei­spiels­wei­se ihre Kar­tof­feln von einem Land­wirt aus der Regi­on. Die­se sind, vor allem als war­me Kar­tof­fel­spal­ten zube­rei­tet, ein sehr belieb­ter Pau­sens­nack bei Schü­le­rin­nen und Schülern.

In Ober­fran­ken gibt es inzwi­schen vie­le Land­wir­tin­nen und Land­wir­te, die Gemü­se ab Hof ver­kau­fen. Neben ver­schie­de­nen Kohl­sor­ten wer­den je nach Hof­stel­le Rote Bee­te, Karot­ten, Kür­bis­se und Wir­sing ange­bo­ten, die teil­wei­se auf Wochen­märk­ten an End­ver­brau­cher ver­kauft wer­den. Ein Besuch lohnt sich, um sich selbst von Qua­li­tät und Viel­falt über­zeu­gen zu las­sen. Auch die Schul­kan­ti­ne erhält Gemü­se von einer Hof­stel­le aus der Regi­on. Kom­men­des Jahr möch­te der regio­na­le Lie­fe­rant der Schul­kan­ti­ne auf­grund der gestie­ge­nen Nach­fra­ge wei­te­re Gemü­se­sor­ten anbie­ten. Denn Regio­na­li­tät gewinnt bei Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­chern wei­ter an Bedeu­tung. Wird direkt bei den Erzeu­gern ein­ge­kauft, bleibt die Wert­schöp­fungs- und Lie­fer­ket­te regio­nal und nach­voll­zieh­bar. So auch beim regio­na­len Wintergemüse.

Win­ter­ge­mü­se ist eine wert­vol­le Nähr- und Vital­stoff­quel­le „Unser Essen soll wohl­schmeckend und gesund­heits­för­dernd sind“, ver­weist Gabi Ruck­de­schel auf den Nähr­stoff­ge­halt. Ein wei­te­rer Plus­punkt für das Win­ter­ge­mü­se. Karot­ten über­zeu­gen unter ande­rem mit Vit­amin A und B, Rosen­kohl ist eine sehr gute Quel­le für Vit­amin C, eben­so wie Grün­kohl. Letz­te­rer schmeckt auch püriert in einem Smoothie. In Auf­läu­fen und war­men Sup­pen ist das viel­sei­ti­ge Gemü­se eben­falls köstlich.

Neben den Kar­tof­fel­spal­ten bie­tet Gabi Ruck­de­schel in ihrer Küche unter ande­rem Hir­se­sup­pe mit Kohl und Lauch, Kür­bis­ri­sot­to mit Gor­gon­zo­la, bei­des aus der Regi­on, oder auch herbst­li­che Regio-Anti­pa­sti am Salat­buf­fet an. Beson­ders beliebt bei ihren Schü­le­rin­nen und Schü­lern sind Rote Bee­te, sowohl gegart als auch als Roh­kost, und Cole Slaw, eine Vari­an­te des Kraut­sa­lats mit Mayon­nai­se, die beson­ders in Groß­bri­tan­ni­en und Ame­ri­ka beliebt ist.

Mit etwas Krea­ti­vi­tät und einem Blick über den Tel­ler­rand sind die Zube­rei­tungs­mög­lich­kei­ten grenzenlos.

„Wich­tig ist bei neu­en, unbe­kann­ten Gerich­ten, die Kin­der und Jugend­li­chen Schritt für Schritt her­an­zu­füh­ren und auch mal einen Pro­bier­löf­fel anzu­bie­ten“, emp­fiehlt Gabi Ruck­de­schel als Tipp für Eltern zu Hau­se. „Es hilft auch Bekann­tes mit Unbe­kann­tem zu ver­mi­schen oder Gemü­se in einer Bolo­gne­se­sauce zu verstecken“.

Um Kin­der und Jugend­li­che von regio­na­lem Win­ter­ge­mü­se zu über­zeu­gen, wer­den auch ger­ne krea­ti­ve Instal­la­tio­nen zur visu­el­len Ver­mitt­lung genutzt: Am Gym­na­si­um in Münch­berg wur­de z.B. der jewei­li­ge CO2-Fuß­ab­druck ver­schie­de­ner Gerich­te mit Hil­fe eines Bal­lons dar­ge­stellt. So wird ver­an­schau­licht, dass fleisch­lo­se Gerich­te und regio­na­les Gemü­se nach­hal­ti­ger für unse­re Umwelt sind.

AELF Bay­reuth-Münch­berg unter­stützt Ver­pfle­gungs­ver­ant­wort­li­che – Work­shop im Januar

Das Sach­ge­biet Gemein­schafts­ver­pfle­gung unter­stützt ger­ne alle Ver­pfle­gungs­ver­ant­wort­li­chen bei der Ver­net­zung mit regio­na­len Lie­fe­ran­ten. Inter­es­sier­te kön­nen sich an gemeinschaftsverpflegung@​aelf-​bm.​bayern.​de wen­den. Am 19. Janu­ar 2023 bie­tet die Ver­net­zungs­stel­le Kita- und Schul­ver­pfle­gung des Sach­ge­bie­tes Gemein­schafts­ver­pfle­gung den Work­shop „Nach­hal­tig­keit“ an. Ver­pfle­gungs­ver­ant­wort­li­che und Spei­sen­an­bie­ter der Kita- und Schul­ver­pfle­gung kön­nen sich per E‑Mail (sie­he oben) oder unter fol­gen­dem Link anmel­den: https://​www​.aelf​-bm​.bay​ern​.de/​e​r​n​a​e​h​r​u​n​g​/​g​v​/​2​7​2​7​0​6​/​i​n​d​e​x​.​php

 Leckeres Kürbisrisotto mit Gorgonzola von regionalen Lieferanten verfeinert, das kommt auch bei Kindern und Jugendlichen gut an. Foto: AELF Bayreuth-Münchberg

Lecke­res Kür­bis­ri­sot­to mit Gor­gon­zo­la von regio­na­len Lie­fe­ran­ten ver­fei­nert, das kommt auch bei Kin­dern und Jugend­li­chen gut an. Foto: AELF Bayreuth-Münchberg

Rezept Kür­bis­ri­sot­to

Für 4 Portionen

Men­ge / Zutat

  • 250g gewür­fel­tes Kürbisfleisch
  • 300g Risot­to-Reis
  • 150 g Gorgonzola
  • 1 Zwie­bel
  • 2 Knob­lauch­ze­hen
  • Oli­ven­öl, But­ter, Gemü­se­brü­he, Safran, Salz, Pfeffer

Zube­rei­tung

  • Die Safran­fä­den bis zum Gebrauch in hei­ßer Gemü­se­brü­he einweichen.
  • Oli­ven­öl und But­ter erhit­zen und Zwie­bel dar­in andünsten.
  • Kür­bis dazu­ge­ben, unter Rüh­ren andün­sten bis er beginnt weich zu werden.
  • Knob­lauch und Reis zufü­gen, Brü­he angie­ßen, zum Kochen brin­gen und unter häu­fi­gem Rüh­ren 15 Minu­ten köcheln lassen.
  • Anschlie­ßend Käse ein­rüh­ren, wenn der Käse fast geschmol­zen ist den Risot­to mit Salz und Pfef­fer abschmecken.