Elek­tri­fi­zie­rung der Bahn­strecke Nürn­berg-Markt­red­witz-Cheb erhält Rückenwind

Bericht der “Beschleu­ni­gungs­kom­mis­si­on Schiene”

Lisa Badum MdB und Tim Par­gent MdL (bei­de BÜND­NIS 90 /DIE GRÜ­NEN, Ober­fran­ken) erklä­ren zu den am Diens­tag vor­ge­leg­ten Ergeb­nis­sen der „Beschleu­ni­gungs­kom­mis­si­on Schiene“:

Die am Diens­tag von der „Beschleu­ni­gungs­kom­mis­si­on Schie­ne“ vor­ge­leg­ten Ergeb­nis­se sind eine sehr gute Nach­richt für die Elek­tri­fi­zie­rung der Bahn­strecke Nürn­berg – Markt­red­witz – Cheb. Die Pla­nun­gen in Rich­tung Tsche­chi­scher Repu­blik müs­sen nun zeit­nah fort­ge­führt werden.

Ver­meint­li­che Unwirt­schaft­lich­keit (Kosten-Nut­zen-Ver­hält­nis) war bis­lang der zen­tra­le Knack­punkt gegen die Elek­tri­fi­zie­rung. Laut dem Bericht der Beschleu­ni­gungs­kom­mis­si­on soll die­ser Nach­weis der Wirt­schaft­lich­keit bei Elek­tri­fi­zie­rungs­vor­ha­ben künf­tig nicht mehr erfor­der­lich sein. Der Ein­satz von Strom aus der Ober­lei­tung ist gegen­über dem Die­sel­be­trieb damit immer die bes­se­re Wahl. Es wird end­lich berück­sich­tigt, dass jeder elek­tri­fi­zier­te Bahn­ki­lo­me­ter das Kli­ma schützt und die Men­schen vor Ort von Abga­sen und Lärm entlastet.

Auch die Strecke Hof – Markt­red­witz – Regens­burg – Lands­hut und vie­le wei­te­re Elek­tri­fi­zie­rungs­pro­jek­te in Bay­ern kön­nen so vom Damo­kles-Schwert der ver­meint­li­chen Unwirt­schaft­lich­keit befreit wer­den. Was die CSU-Ver­kehrs­mi­ni­ster in 12 Jah­ren im Bund nicht geschafft haben, bekommt dank der Ampel nun deut­li­chen Rückenwind.

Der kürz­lich erfolg­te Beschluss des Baye­ri­schen Mini­ster­rats, auf den Strecken in Nord­ost­bay­ern künf­tig im Per­so­nen­ver­kehr Nei­ge­tech­nik­zü­ge mit Hybrid­tech­nik ein­zu­set­zen, ist dabei kein Ersatz für die Elek­tri­fi­zie­rung der Strecke mit­tels Ober­lei­tung. Die geplan­ten Hybrid­zü­ge kön­nen durch den eben­falls ein­ge­bau­ten Strom­ab­neh­mer jeden künf­ti­gen Elek­tri­fi­zie­rungs­fort­schritt auf der Strecke sofort nut­zen. Zudem ist die Ober­lei­tung Vor­aus­set­zung dafür, dass in Zukunft auch Fern­ver­kehr und lang lau­fen­der Güter­ver­kehr auf der Strecke ein­fach mög­lich sind.


Hin­ter­grund:

Die Beschleu­ni­gungs­kom­mis­si­on Schie­ne wur­de von der Ampel im Koali­ti­ons­ver­trag ver­ein­bart und vom Bun­des­ver­kehrs­mi­ni­ster eingesetzt.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: https://​www​.bmdv​.bund​.de/​S​h​a​r​e​d​D​o​c​s​/​D​E​/​P​r​e​s​s​e​m​i​t​t​e​i​l​u​n​g​e​n​/​2​0​2​2​/​0​4​0​-​w​i​s​s​i​n​g​-​b​e​s​c​h​l​e​u​n​i​g​u​n​g​s​k​o​m​m​i​s​s​i​o​n​-​s​c​h​i​e​n​e​-​s​t​a​r​t​e​t​.​h​tml

Liste der Mit­glie­der: www​.bmdv​.bund​.de/​b​e​s​c​h​l​e​u​n​i​g​u​n​g​s​k​o​m​m​i​s​s​ion

Der rele­van­te Pas­sus aus der Beschleunigungskommission:

Elek­tri­fi­zie­rungs­maß­nah­men von Bestands­strecken schei­tern auf­grund der aktu­el­len Bewer­tungs­maß­stä­be häu­fig an der Bewer­tung des Nut­zen-Kosten-Ver­hält­nis­ses (NKV). Das ver­hin­dert die Umset­zung der Pro­jek­te. Um die Elek­tri­fi­zie­rung der Schie­nen­in­fra­struk­tur in dem Maß­stab vor­an­zu­trei­ben, wie sie im Gemein­wohl­in­ter­es­se not­wen­dig und gemäß dem Elek­tri­fi­zie­rungs­ziel des Bun­des vor­ge­se­hen ist, wer­den Elek­tri­fi­zie­run­gen von Bahn­strecken grund­sätz­lich weder von einem posi­ti­ven NKV noch von einer Ein­zel­fall­be­trach­tung abhän­gig gemacht. Statt­des­sen stellt der Deut­sche Bun­des­tag fest, dass Elek­tri­fi­zie­rungs­maß­nah­men von Bestands­strecken im öffent­li­chen Inter­es­se sind.