Kunst­wer­ke vol­ler Gegen­sät­ze zie­ren die Ecken­ta­ler Rathausflure

Michael Jampolski (l.) und Leonid Liberov präsentieren Werke, die derzeit im Eckentaler Rathaus zu sehen sind. Foto: Bettina Dennerlohr
Michael Jampolski (l.) und Leonid Liberov präsentieren Werke, die derzeit im Eckentaler Rathaus zu sehen sind. Foto: Bettina Dennerlohr

Im Ecken­ta­ler Rat­haus pral­len der­zeit Gegen­sät­ze auf­ein­an­der – zumin­dest künst­le­risch. Dafür sorgt die neue Gemäl­de­aus­stel­lung „Die Schön­heit liegt im Augen­blick“, dank der nun klas­si­sche Still­le­ben in Öl neben Wer­ken hän­gen, die zum Bei­spiel Rubens‘ Chri­stus-Dar­stel­lung mit einem moder­nen Smart­phone kon­tra­stie­ren. Die­se Wider­sprü­che ent­ste­hen, weil die Wer­ke von zwei Künst­lern stam­men: Liud­mi­la Libero­va, die im klas­si­schen aka­de­mi­schen Stil malt, und Micha­el Jam­pol­ski, der Moti­ve alter Mei­ster mit zeit­ge­nös­si­schen Insi­gni­en kom­bi­niert. Bei­de sind Mit­glie­der der Rus­sisch-Deut­schen Gesell­schaft der Künst­ler, die ihren Sitz in Nürn­berg hat.

Eines liegt dem Vor­sit­zen­den Leo­nid Liberov beson­ders am Her­zen: „Wir sind alle gegen Krieg“, sagt er nach­drück­lich. Die Ver­eins­mit­glie­der sei­en bei Anti-Kriegs­de­mos dabei und wür­den sich auch in ihrer kul­tu­rel­len Arbeit gegen Krieg wen­den. Gleich­zei­tig sei es dem Ver­ein ein Anlie­gen, Kunst in den öffent­li­chen Raum zu brin­gen. „Wir sind ein Sprung­brett für Künst­ler aus vie­len ver­schie­de­nen Natio­nen“, sagt Jam­pol­ski. Er selbst, der aus Baku, der Haupt­stadt Aser­bai­dschans, stammt, hat inzwi­schen in Städ­ten wie Ham­burg, Mün­chen oder Mai­land aus­ge­stellt. Dabei ist ihm in den ver­gan­ge­nen Mona­ten ein gestie­ge­nes Inter­es­se an der Kunst auf­ge­fal­len: Sei­ner Mei­nung nach haben Kri­sen wie Coro­na, Ukrai­ne-Krieg und Infla­ti­on das Bedürf­nis vie­ler Men­schen nach Kul­tur geweckt. „Ich habe gespürt, dass vie­le Betrach­ter durch die Kunst­wer­ke rich­tig in eine ande­re Welt gezo­gen wer­den wol­len – für eine kur­ze Aus­zeit von der Rea­li­tät.“ Wer „Die Schön­heit liegt im Augen­blick“ betrach­ten möch­te, kann das bis zum 26. Janu­ar zu den übli­chen Öff­nungs­zei­ten des Rat­hau­ses tun: Mon­tag bis Frei­tag von 8 bis 12 Uhr, Diens­tag zusätz­lich von 14 bis 18 Uhr.