Ben­ja­min Hüb­ner singt die Lie­der Wolf Bier­manns im Lan­des­thea­ter Coburg

Benjamin Hübner. Foto: Annemone Taake
Benjamin Hübner. Foto: Annemone Taake

Kon­zert und Lesung am Sams­tag, 17. Dezem­ber um 19:30 Uhr im Gro­ßen Haus

Die Zuschau­er ken­nen ihn aus Erfolgs­stücken wie „A Spi­der Mur­phy Sto­ry“, „Glo­be Songs“ oder „Next to Nor­mal (Fast Nor­mal)“. In sei­nen acht Jah­ren als Ensem­ble­mit­glied mach­te sich Schau­spie­ler Ben­ja­min Hüb­ner immer wie­der durch musi­ka­li­sche Rol­len einen Namen. Im Som­mer die­sen Jah­res schied er aus dem Ensem­ble aus, um sich ver­stärkt eige­nen künst­le­ri­schen Pro­jek­ten zu wid­men. Die­sen Sams­tag, den 17. Dezem­ber um 19:30 Uhr stellt er sein erstes abend­fül­len­des Solo­pro­gramm im Gro­ßen Haus vor: Ein Kon­zert mit Lie­dern und Tex­ten des Musi­kers Wolf Bier­mann, des­sen spek­ta­ku­lä­re Aus­bür­ge­rung aus der DDR Geschich­te geschrie­ben hat.

Sei­ne Aus­bür­ge­rung, sagen vie­le, war der Anfang vom Ende der DDR. Nach­dem dem Lie­der­ma­cher Wolf Bier­mann 1976 nach einem Gast­spiel in der Köl­ner Sport­hal­le die Heim­rei­se in die DDR ver­wei­gert wird, soli­da­ri­sie­ren sich zahl­rei­che ost­deut­sche Künst­ler mit ihm, dar­un­ter Schrift­stel­ler wie Jurek Becker oder Sarah Kirsch und Schau­spie­ler wie Man­fred Krug und Katha­ri­na Thal­bach. Es fol­gen Aus­schlüs­se aus dem Schrift­stel­ler­ver­band, Auf­tritts­ver­bo­te und ande­re beruf­li­che Repres­sa­li­en. Vie­le Künst­ler ver­las­sen dar­auf­hin die DDR und hin­ter­las­sen, nicht zuletzt als wich­ti­ge Iden­ti­fi­ka­ti­ons­fi­gu­ren für vie­le DDR-Bür­ger, eine nie wie­der ganz zu schlie­ßen­de Lücke in der Kul­tur­land­schaft des Landes.

1936 in Ham­burg gebo­ren, ver­liert Bier­mann den Vater, einen jüdi­schen Kom­mu­ni­sten und Wider­stands­kämp­fer im Natio­nal­so­zia­lis­mus, im KZ und über­lebt mit der Mut­ter nur knapp einen Luft­an­griff. Als 16-Jäh­ri­ger über­sie­delt er aus poli­ti­scher Über­zeu­gung in die DDR, wird Lyri­ker und Lie­der­ma­cher und gerät mit sei­nen kri­ti­schen Tex­ten früh in Kon­flikt mit dem Régime und in den Fokus der Sta­si. Mit Auf­tritts- und Publi­ka­ti­ons­ver­bot belegt, ler­nen vie­le DDR-Bür­ger Bier­manns Werk erst durch das legen­dä­re Köl­ner Kon­zert kennen.

Durch­floch­ten von vie­len O‑Tönen inter­pre­tiert das lang­jäh­ri­ge Ensem­ble­mit­glied Ben­ja­min Hüb­ner die Lie­der des ver­sier­ten Tex­ters, Musi­kers und strit­ti­gen Künst­lers und erzählt des­sen bewe­gen­de Geschich­te, die wie die vie­ler Zeit­ge­nos­sen geprägt ist vom Ver­lust einer Gesellschaftsutopie.

Tickets erhält man online unter www​.lan​des​thea​ter​-coburg​.de, an der Thea­ter­kas­se sowie an der Abend­kas­se ab einer Stun­de vor Vorstellungsbeginn.