Son­der­aus­stel­lung am Natur­park-Info­zen­trum Epprechtstein

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1922 – 2022, 100 Jah­re Berg­wacht im Fichtelgebirge

Zusatz­aus­stel­lung im Natur­park-Info­zen­trum Epp­recht­stein vom 07.12.2022 bis 12.2.2023

Die Ent­wick­lung der Berg­wacht im Fich­tel­ge­bir­ge kann nun in der Natur­park-Info­stel­le Epp­recht­stein betrach­tet wer­den. Bür­ger­mei­ster Jens Bütt­ner war der erste Besu­cher der Aus­stel­lung und von der Arbeit der Berg­wacht begeistert.

Die Berg­wacht im Fich­tel­ge­bir­ge ist 100. gewor­den. Ihre Geschich­te von 1922 bis heu­te wird in einer von der Berg­wacht Wun­sie­del erar­bei­te­ten Wan­der­aus­stel­lung doku­men­tiert. Nach Sta­tio­nen in Bischofs­grün, auf der Lui­sen­burg, in Schön­wald und in den Land­rats­äm­tern Bay­reuth und Wun­sie­del prä­sen­tiert sie sich nun beim Gra­nit­la­by­rinth am Epp­recht­stein im Naturpark-Infozentrum.

Als Reak­ti­on auf den nach dem 1.Weltkrieg stark ange­stie­ge­nen Drang zur Betä­ti­gung in der Natur und damit ver­bun­de­ne Aus­wüch­se, wie die Ent­nah­me gro­ßer Men­gen an Alpen­blu­men, Ver­mül­lung der Land­schaft, Wil­de­rei, Vieh- und Holz­dieb­stahl, Ein­bruch und Zer­stö­rung von Hüt­ten, FKK, Row­dy­tum in Zügen und Berg­bah­nen grün­de­ten am 14. Juni 1920 im Hof­bräu­haus Münch­ner Alpen­ver­eins­sek­tio­nen die Bergwacht.

Schon zwei Jah­re spä­ter hielt auch der 1890 aus dem Alpen­ver­ein her­vor­ge­gan­ge­ne Fich­tel­ge­birgs­ver­ein „Kon­troll- und Über­wa­chungs­or­ga­ne (eine Wald- und Berg­po­li­zei)“ im Fich­tel­ge­bir­ge für unerlässlich.

Aus den FGV-Orts­grup­pen Bay­reuth, Hof, Rehau, Schön­wald, Selb und Wun­sie­del kamen am 01.10.1922 in Wun­sie­del 16 „ener­gi­sche Mit­glie­der, die eif­ri­ge Tou­ri­sten sind,“ zusam­men und grün­de­ten die Berg­wacht-Abtei­lung Fich­tel­ge­bir­ge. Im dar­auf­fol­gen­den Jahr schloss sie sich der Deut­schen Berg­wacht an und erwei­ter­te sich um Orts­grup­pen in Wei­ßen­stadt und Markt­red­witz, denen bis zum 2. Welt­krieg und Ende der 40er Jah­re mehr als ein Dut­zend wei­te­re folg­ten. Zeit­wei­se exi­stier­te dar­über hin­aus ein wei­te­res Dut­zend von Orts­grup­pen in fast allen Gemein­den des Fich­tel­ge­bir­ges, in Asch und in Gehl­berg in Thüringen.

Heu­te sind 10 Berg­wacht­be­reit­schaf­ten in Bay­reuth, Bischofs­grün, Fich­tel­berg-Neu­bau, Mehl­mei­sel, Tan­nen­berg, Schwar­zen­bach a.W., Stein­bach a.W., Schön­wald, Wei­ßen­stadt und Wun­sie­del übriggeblieben.

Gehör­te der Schutz der Natur vor den Men­schen von Anfang an zu den Auf­ga­ben als Sit­ten- und Ord­nungs­wacht, so kam in der 2. Hälf­te der 1920er Jah­re der Schutz der Men­schen vor den Gefah­ren der Natur dazu. Spä­te­stens 1945 mit dem Ver­bot des Alpen­ver­eins und der durch die ame­ri­ka­ni­sche Mili­tär­re­gie­rung ver­füg­ten Anglie­de­rung an das Rote Kreuz, ver­deut­licht durch den Ersatz des ursprüng­lich Grü­nen Kreu­zes als Signet durch das Rote Kreuz im Edel­weiß, wur­den die zuneh­mend domi­nie­ren­den Auf­ga­ben im Sani­täts- und Ret­tungs­dienst augenfällig.

Durch das Baye­ri­sche Ret­tungs­dienst­ge­setz 1974 wur­de das bis dahin rein ehren­amt­li­che Enga­ge­ment durch den öffent­li­chen Auf­trag der Ver­sor­gung und Ret­tung aus unweg­sa­mem Gelän­de ergänzt, der heu­te als Kern­auf­ga­be wahr­ge­nom­men wird.

Die damit ver­bun­de­ne Fort­ent­wick­lung in Aus­stat­tung und Aus­bil­dung, neue Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten, gesell­schaft­li­cher Wan­del oder Mit­wir­kung bei Kata­stro­phen­ein­sät­zen stel­len immer wie­der neue Her­aus­for­de­run­gen dar und for­dern stän­di­ge Anpassung.

Auch 100 Jah­re nach ihrer Grün­dung ist des­halb die Berg­wacht im Fich­tel­ge­bir­ge jung und unver­zicht­bar geblieben.

Wei­te­re Infos unter https://​natur​park​-fich​tel​ge​bir​ge​.org/