Bamberg/​Forchhheim: MdB Lisa Badum (Bünd­nis 90 – Die Grü­nen): Söder gefähr­det ober­frän­ki­sche Industrie

Lisa Badum
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Die Besu­che von Mini­ster­prä­si­dent Söder in Bam­berg und Bay­reuth haben gezeigt, dass die CSU aus ihrem Deba­kel bei der baye­ri­schen Ener­gie­po­li­tik nichts gelernt hat. Dort hat ein Nein gegen Tras­sen, gegen Erneu­er­ba­re und gegen Ener­gie­ein­spa­rung zu einer baye­ri­schen Iso­la­ti­on geführt. Nun soll wohl auch das näch­ste Zukunfts­the­ma, die Trans­for­ma­ti­on der Auto­in­du­strie in den Sand gesetzt werden.

Erst ist der Mini­ster­prä­si­dent bei Bosch zu Gast und ver­schweigt dass es Ände­run­gen in der Auto­bran­che geben wird, dass das Ver­bren­ner­aus ab 2035 EU-weit beschlos­sen ist und erweckt den Ein­druck, dass mit ein paar För­de­run­gen des Frei­staats für Was­ser­stoff­tank­stel­len alles wei­ter­lau­fen kann wie bisher.

Lisa Badum MdB kri­ti­siert: „Söder ver­schweigt, dass unser ober­frän­ki­scher Auto­mo­bil­stand­ort weit­aus mehr braucht zur erfolg­rei­chen Trans­for­ma­ti­on. Dazu benö­tigt es einen ent­schlos­se­nen und kla­ren poli­ti­schen Kom­pass. Nur dann kön­nen Indu­strie­ar­beits­plät­ze geret­tet wer­den. Bam­berg und Ober­fran­ken dür­fen sich mit ein paar war­men Wor­ten zum syn­the­ti­schen Ver­bren­ner, der auf dem Markt nir­gends in Sicht ist, nicht abspei­sen lassen.“

Am sel­ben Tag weiht der Mini­ster­prä­si­dent das Bat­te­rie­for­schungs­zen­trum „Bay­Batt“ in Bay­reuth ein. Wäh­rend in Bam­berg die wich­ti­ge Rol­le von syn­the­ti­schen Kraft­stof­fen und damit das angeb­lich ewi­ge Wei­ter­lau­fen des Ver­bren­ners pro­pa­giert wird, heißt es in Bay­reuth: „Die Bat­te­rie­tech­nik sei eine Schlüs­sel­tech­no­lo­gie, um Wirt­schaft und Wohl­stand zu erhal­ten.“ (Zitat Bay­reu­ther Tagblatt)

Bernd Fricke, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der im Kreis­tag wen­det ein: „Mit dem Bauch­la­den der Belie­big­keit der CSU wird Deutsch­land im welt­wei­ten Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess abge­hängt und so wer­den die Kli­ma­zie­le nicht erreicht.“

„Das ist die Wider­sprüch­lich­keit und die poli­ti­sche Belie­big­keit, die unse­re ober­frän­ki­sche Auto­zu­lie­fer­indu­strie gera­de nicht braucht. Zumal das Ver­bren­ner-Aus in der EU beschlos­sen ist, da ändert auch Söders anti­eu­ro­päi­sche Rhe­to­rik nichts dar­an“, ergänzt der Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te Mal­te Gallée.

„Söders Ner­ven schei­nen blank zu lie­gen, alles wird Allen ver­spro­chen auf Kosten der Zukunft unse­rer Wirt­schaft“ fasst Ursu­la Sowa MdL zusammen.

3 Antworten

  1. Reiner Pracht sagt:

    Seit Tagen haben wir eine „Dun­kel­flau­te“. Etwas was laut den Grü­nen gar nicht exi­stiert. Ver­sor­gungs­si­cher­heit wäre für mich das Wich­tig­ste über­haupt. Jetzt die Atom­kraft nicht für eini­ge Jah­re wei­ter­lau­fen zu las­sen, das hal­te ich für den größ­ten Feh­ler über­haupt. Aber in die­ser Fra­ge geht es nur um Ideo­lo­gie und nicht Vernunft.

  2. Heinrich Gebhardt sagt:

    Frau Badum, wenn Sie schon kri­ti­sie­ren und „behaup­ten“ was angeb­lich falsch läuft, dann bit­te aber auch kon­kret auf­füh­ren, wie es „rich­tig“, oder zumin­dest „bes­ser“ gemacht wer­den kann!
    Anson­sten kann ich die Kri­tik lei­der wie­der nur als Par­tei­en­ran­ge­lei gel­ten lassen.
    Was die Bür­ger des Lan­des brau­chen, sind kon­kre­te Ent­schei­dun­gen und Maß­nah­men, die wirk­lich zu deren Wohl getrof­fen wer­den und nicht die­se lächer­li­chen Par­tei­en­kämp­fe und nichts wirk­lich bewir­ken­de Aussagen.

  3. Thomas Weichert sagt:

    @Rainer Pracht, so sehe ich das auch. Deutsch­land darf kei­nes­falls die noch ver­blie­be­nen AKWs abschalten.