Freu­de in der Regi­on Hof nach Mini­ster­rats-Beschluss: Der Frei­staat Bay­ern setzt im Schie­nen­per­so­nen­ver­kehr auch wei­ter­hin auf die Neigetechnik

„Das ist ein bahn­hi­sto­ri­scher Tag für unse­re Region!“

Mini­ster­rat beschließt: Bay­ern setzt wei­ter auf schnel­le Nei­ge­tech­nik-Züge im Schie­nen­ver­kehr. Der Frei­staat wird bei Aus­schrei­bun­gen ab dem kom­men­den Früh­jahr auf hoch­mo­der­ne emis­si­ons- und bar­rie­re­freie Nei­ge­tech­nik-Züge set­zen. Die­se neue Fahr­zeug­ge­ne­ra­ti­on setzt auf einen hybri­den Antrieb mit Strom­ab­neh­mer, Bat­te­rie und Brenn­stoff­zel­le und bie­tet den Pas­sa­gie­ren bes­se­re Platz­ver­hält­nis­se und mehr Kom­fort. Alle Anrai­ner und Inter­es­sens­ge­mein­schaf­ten in der größ­ten Die­sel-Insel Mit­te Euro­pas zei­gen sich erleich­tert über die­se grund­le­gen­de Entscheidung.

Der Frei­staat Bay­ern setzt im Schie­nen­per­so­nen­ver­kehr auch wei­ter­hin auf die Nei­ge­tech­nik. Das hat der Mini­ster­rat am Diens­tag, 6. Dezem­ber 2022, beschlos­sen, wie Ver­kehrs­mi­ni­ster Chri­sti­an Bern­rei­ter auf einer Pres­se­kon­fe­renz mit­ge­teilt hat.

Land­rat Dr. Oli­ver Bär, Vor­sit­zen­der der Logi­stik Agen­tur Ober­fran­ken e.V., bei der seit kur­zem die Geschäfts­stel­le Bahn­elek­tri­fi­zie­rung ange­sie­delt ist, freut sich über die Ent­schei­dung: „Das ist ein guter Tag für unse­re Regi­on. Wir haben geschlos­sen für die Zukunft der Nei­ge­tech­nik gekämpft. Ich freue mich und bin dank­bar, dass unse­re Argu­men­te bei Staats­mi­ni­ster Chri­sti­an Bern­rei­ter auf offe­ne Ohren gesto­ßen sind und er sich per­sön­lich dafür ein­ge­setzt hat.“

„Die Ent­schei­dung pro Nei­ge­tech­nik ist zukunfts­wei­send! Denn Nei­ge­tech­nik ist in Nord­ost­bay­ern die Grund­vor­aus­set­zung für eine gute Bahn­an­bin­dung, ohne sie wäre der inte­gra­le Takt­fahr­plan nicht mehr ein­zu­hal­ten. Damit eröff­nen sich viel­fäl­ti­ge Chan­cen für den elek­tri­schen Betrieb und ent­spre­chen­der Fahr­plan- und Betriebs­kon­zep­te auf dem größ­ten nicht­elek­tri­fi­zier­ten Schie­nen­netz in Deutsch­land“, erläu­tert Kulm­bachs Land­rat Klaus Peter Söll­ner, Spre­cher der Inter­es­sen­ge­mein­schaft Oberfranken-Achse.

„Ohne Nei­ge­tech­nik hät­te uns ein Rück­fall in Rei­se­zei­ten von vor 1992 gedroht, allein von Bay­reuth nach Nürn­berg hät­te sich die Rei­se­zeit um 18 Minu­ten ver­län­gert. Mit die­ser Ent­schei­dung blei­ben die guten Anschlüs­se unse­rer Regi­on erhal­ten“, macht Tho­mas Ebers­ber­ger, Bay­reuths Ober­bür­ger­mei­ster klar. „Jetzt setzt man auf Zukunft und stellt die Teil­ha­be am inte­gra­len Takt­fahr­plan und Deutsch­land­Takt für unse­re Regi­on sicher.“

„Damit wird das Hofer Bahn­be­triebs­werk als Kom­pe­tenz­zen­trum für Nei­ge­tech­nik auf Dau­er gesi­chert und Arbeits­plät­ze erhal­ten“, freut sich Hofs Ober­bür­ger­mei­ste­rin Eva Döh­la. Für Döh­la ist aber auch klar, dass die Nei­ge­tech­nik die Elek­tri­fi­zie­rung nicht ersetzt. Viel mehr wird sie Weg­be­rei­ter für die Umset­zung der voll­stän­di­gen Elek­tri­fi­zie­rung in unse­rer Regi­on sein.

Peter Berek, der Land­rat des Land­krei­ses Wun­sie­del und Prä­si­dent der Eure­gio Egren­sis Arbeits­ge­mein­schaft Bay­ern, hebt die neu­ar­ti­ge Antriebs­tech­no­lo­gie her­vor. „Wir sind Was­ser­stoff­re­gi­on. Es ist die rich­ti­ge Ent­schei­dung genau hier auf die weg­wei­sen­de Tech­nik zu set­zen. Damit blei­ben wir Refe­renz­re­gi­on in Sachen Neigetechnik.“

Zum Hin­ter­grund

Der bis­her im Ein­satz befind­li­che die­sel­be­trie­be­ne Nei­ge­tech­nik-Fahr­zeug­typ VT 612 muss spä­te­stens 2032 außer Dienst gestellt wer­den. Des­halb war es beson­ders wich­tig, dass – auch ange­sichts der kli­ma­po­li­ti­schen Ziel­vor­ga­ben – Ent­schei­dun­gen für die künf­ti­ge Aus­ge­stal­tung eines neu­en hybri­den Fahr­zeug­typs jetzt getrof­fen wer­den und genü­gend Zeit für Ent­wick­lung und Erpro­bung bleibt.