Sonn­tags­ge­dan­ken zum 2. Advent

Symbolbild Religion

Lie­be Freunde,

wir haben den zwei­ten Advent! Was aber ist bist jetzt aus unse­ren Advents­vor­ha­ben, falls wir wel­che ins Auge gefasst haben, gewor­den? Haben wir uns nicht bereits nach die­ser kur­zen Zeit auch schon längst an den Advent gewöhnt, genau­so wie an sei­ne Bot­schaft, dass ER sel­ber kom­men will? – Wo ist er denn überhaupt?

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfar­rer Klaus Weig­and (rechts) mit Urmel …

In unse­rer Welt ist doch offen­bar von ihm kei­ne Spur. Noch immer bricht der Tod über Men­schen oft unver­hofft her­ein; noch immer gibt es Krie­ge, Hun­ger und Leid in der Welt.

Viel­leicht haben vie­le die Suche nach IHM ein­fach längst auf­ge­ge­ben und fra­gen sich: „Wo ist er denn?“

Wenn ich Sie los­schicken wür­de, IHN zu suchen: Wo könn­ten Sie ihn finden?

Nein, nicht in der Kir­che, nicht im Got­tes­dienst, nicht in unse­ren präch­ti­gen Domen. Ich glau­be, er ist ganz leicht und doch schwer zu finden.

Über­le­gen wir doch ein­mal: Wo tref­fen wir wohl am ehe­sten unse­ren Haus­arzt an: in sei­ner Pra­xis und unse­re Bäcker und Metz­ger in ihren Läden.

War­um gehen wir denn dann nicht an den Ort, am dem ER wirk­lich zu fin­den ist, weil er genau­so dort sein „Arbeits­feld“ hat; näm­lich bei den Menschen?

ER ist, und da bin ich sicher, bei den Ein­sa­men, Kran­ken, Alten, Ster­ben­den, an den Rand Gedräng­ten zu fin­den. Natür­lich ist er auch in unse­ren Kir­chen, aber wenn ich den Men­schen rechts und links neben mir über­se­he, wenn ich Men­schen ver­ach­te, wenn ich den Blick vor ihnen ver­schlie­ße, dann, davon bin ich über­zeugt, kön­nen wir noch so viel in die Kir­che blicken und Ihn dort suchen: Wir fin­den ihn den­noch nicht.

Wenn ich einen ande­ren ver­ach­te, schlecht über ihn rede, kann Ich noch so vie­le Got­tes­dien­ste besu­chen und Ker­zen am Advents­kranz anzün­den: In mei­nem Inne­ren bleibt es den­noch dunkel.

Advent heißt, Türen zu öff­nen und hin­durch zu gehen, auf den ande­ren zuzu­ge­hen, dem, der kom­men will, im ande­ren zu begegnen.

Schau­en Sie in die­ser Woche ein­fach ein­mal einem Men­schen wie­der lie­be­voll in die Augen, reden Sie mit einem, mit dem Sie schon lan­ge nicht mehr gere­det haben. Haben Sie einen Blick für den Men­schen rechts und links neben Ihnen. Dann wer­den Sie spü­ren: ER ist schon längst mit­ten unter uns.
So wün­sche ich Ihnen wirk­lich von gan­zem Her­zen den Blick für das Wesent­li­che: für das, wor­auf es ankommt.

Ich wün­sche Ihnen offe­ne Augen für die Men­schen um Sie her­um und dass Sie wirk­lich dann spü­ren: ER, der kom­men will, ist mit­ten unter uns.

Einen geseg­ne­ten 2. Advents­sonn­tag wün­sche ich Ihnen.

Klaus Weig­and


Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Infos zu Pfar­rer Klaus Weigand

  • Gebo­ren 1966 in Erlen­bach am Main (Unter­fran­ken)
  • Abitur am The­re­sia­num in Bam­berg 1989
  • Stu­di­um der Kath. Theo­lo­gie in Bam­berg und Wien
  • Prie­ster­wei­he 1998
  • Tätig­kei­ten:
    • Fürth, Christ­kö­nig von 1997 – 2010
    • Bucken­ho­fen als Pfarr­ad­mi­ni­stra­tor 2010 – 2015
    • seit 2015 in Herolds­bach und Hausen