Mini­ster­prä­si­dent Söder eröff­net in Bay­reuth die neu­en BayBatt-Räumlichkeiten

Ministerpräsident Dr. Markus Söder (3. v. l.) macht sich vor Ort ein Bild von den Arbeiten am BayBatt, Universitätskanzlerin Dr. Nicole Kaiser (rechts daneben) erläutert Details zum BayBatt. © Kolb
Ministerpräsident Dr. Markus Söder (3. v. l.) macht sich vor Ort ein Bild von den Arbeiten am BayBatt, Universitätskanzlerin Dr. Nicole Kaiser (rechts daneben) erläutert Details zum BayBatt. © Kolb

Das Baye­ri­sche Zen­trum für Bat­te­rie­tech­nik (Bay­Batt) an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth fei­ert die Ein­wei­hung sei­ner neu­en Räum­lich­kei­ten in Anwe­sen­heit von Mini­ster­prä­si­dent Dr. Mar­kus Söder

„Bay­reuth ist heu­te die Haupt­stadt der Bat­te­rie­for­schung“, mit die­sen Wor­ten eröff­ne­te Mini­ster­prä­si­dent Mar­kus Söder am Frei­tag das Baye­ri­sche Zen­trum für Bat­te­rie­tech­nik an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Es sag­te: „Das Bay­Batt ist als natio­na­les Refe­renz­zen­trum für die Bat­te­rie der Zukunft von ent­schei­den­der Bedeu­tung. Hier wer­den neue­ste For­men modern­ster Bat­te­rien ent­wickelt – zum Bei­spiel für Elek­tro­mo­bi­li­tät. Mit indu­stri­el­len Part­nern ent­steht ein genia­les Clu­ster für Bat­te­rie­tech­nik.“ Der Mini­ster­prä­si­dent mach­te sich selbst ein Bild von den neu­en Bay­Batt-Räum­lich­kei­ten im Bay­reu­ther Indu­strie­ge­biet, die der Frei­staat mit Mit­teln der High­tech Agen­da för­dert. Auf vier Eta­gen und einer Flä­che von rund 7.000 Qua­drat­me­tern bie­tet das Gebäu­de viel Raum für die Erfor­schung und Ent­wick­lung siche­rer, nach­hal­ti­ger und intel­li­gen­ter Ener­gie­spei­cher – in enger Zusam­men­ar­beit von Wissenschaftler*innen und Unternehmen.

„Inter­dis­zi­pli­na­ri­tät zeich­net uns aus, das Ver­las­sen von Silos und das Ver­knüp­fen von Wis­sen­schaft und Wirt­schaft. Des­halb sind wir der rich­ti­ge Ort für ein Baye­ri­sches Zen­trum für Bat­te­rie­tech­nik mit inter­na­tio­na­ler Strahl­kraft“, sagt Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Ste­fan Leib­le. Er dank­te der Staats­re­gie­rung für ihr Enga­ge­ment, das Bay­Batt im Rah­men der High­tech Agen­da Bay­ern zu för­dern: „Sie zei­gen damit, dass es Spit­zen­for­schung nicht nur in Bal­lungs­räu­men gibt, und stär­ken damit den Wis­sen­schafts­standt­ort Bay­ern insgesamt.“

Vor Ort und live konn­te sich der Mini­ster­prä­si­dent von der Exper­ti­se der Forscher*innen über­zeu­gen: Vertreter*innen der Uni­ver­si­tät gaben den gela­de­nen Gästen aus Poli­tik, Wis­sen­schaft und Wirt­schaft einen Ein­blick in die For­schungs­ar­beit des Bay­Batt und führ­ten durch das Haus. Professor*innen und Doktorand*innen des Bay­Batt stell­ten For­schungs­ob­jek­te vor. Mit sei­nem inter­dis­zi­pli­nä­ren For­schungs­an­satz an der Schnitt­stel­le von Elek­tro­che­mie, Mate­ri­al­wis­sen­schaft, Inge­nieur­wis­sen­schaf­ten, Infor­ma­tik und Öko­no­mie setzt das Bay­Batt auf ein inno­va­ti­ves, ganz­heit­li­ches Kon­zept. Ent­spre­chend die­ser Aus­rich­tung stam­men die Bay­Batt-Mit­glie­der aus vier ver­schie­de­nen Fakul­tä­ten (Phy­sik, Che­mie, Wirt­schafts­in­for­ma­tik, Inge­nieur­wis­sen­schaf­ten) und decken alle Stu­fen der Wert­schöp­fungs­ket­te der Bat­te­rie­for­schung ab.

Nach­hal­tig, sicher, intel­li­gent: Ener­gie­spei­cher der Zukunft entwickeln

Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible, Ministerpräsident Dr. Markus Söder und BayBatt-Direktor Prof. Dr.-Ing. Markus Danzer (v. l.) geben das Startsignal. © Kolb

Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Ste­fan Leib­le, Mini­ster­prä­si­dent Dr. Mar­kus Söder und Bay­Batt-Direk­tor Prof. Dr.-Ing. Mar­kus Dan­zer (v. l.) geben das Start­si­gnal. © Kolb

„Unser Ziel ist es, Bat­te­rie­spei­cher für mobi­le und sta­tio­nä­re Anwen­dun­gen in Elek­tro­fahr­zeu­gen und Gerä­ten, in Gebäu­den und Net­zen funk­tio­nal, syste­ma­tisch und umfas­send zu erfor­schen und wei­ter­zu­ent­wickeln. Wir arbei­ten an der Bat­te­rie der Zukunft“ sagt Prof. Dr.-Ing. Micha­el Dan­zer, Direk­tor des Bay­Batt. Elek­tro­mo­bi­li­tät, Ener­gie­wen­de und Ver­sor­gungs­si­cher­heit sind aktu­el­le Fra­gen, die eine gro­ße Her­aus­for­de­rung für Indu­strie, For­schung und Gesell­schaft dar­stel­len. „Genau hier setzt das Bay­Batt an und wid­met sich der Erfor­schung und Ent­wick­lung neu­er Bat­te­rie-Tech­no­lo­gien für nach­hal­ti­ge Lösun­gen zur Ener­gie­ver­sor­gung“, sagt Danzer.

An meh­re­ren Sta­tio­nen erfuhr der Mini­ster­prä­si­dent, an was im Bay­Batt gear­bei­tet wird: Bat­te­rie­sy­ste­me, Bat­te­rie­zel­len, Syn­the­se und Ana­ly­tik von Bat­te­rie­ma­te­ria­li­en. Die Band­brei­te der aktu­el­len For­schung wur­de vor­ge­führt: das Pro­jekt „Real­la­bor Wun­sie­del“, in des­sen Rah­men das Bay­Batt Zugriff auf Daten eines Bat­te­rie­spei­chers hat und die­se für For­schung an sta­tio­nä­ren Spei­chern nutzt, das The­ma „Refa­bri­ka­ti­on“ am Bei­spiel eines E‑Bikes oder auch „Hybrid-Antrie­be“ am Bei­spiel eines BMW. Und schließ­lich traf der Mini­ster­prä­si­dent das Bay­reu­ther For­mu­la-Stu­dent-Team „Ele­fant Racing“, das mitt­ler­wei­le selbst­fah­ren­de bat­te­rie­elek­tri­sche Renn­wa­gen baut.

Im Bay­Batt sol­len Bat­te­rie­spei­cher wei­ter­ent­wickelt wer­den, um zu intel­li­gen­ten, zuver­läs­si­gen siche­ren, lang­le­bi­gen, lei­stungs­fä­hi­gen und nach­hal­ti­gen Ener­gie­spei­chern zu wer­den. Das Zen­trum ver­bin­det dafür elek­tro­che­mi­sche, mate­ri­al­wis­sen­schaft­li­che und inge­nieur­wis­sen­schaft­li­che Grund­la­gen­for­schung mit der indu­stri­el­len Nut­zung der ent­wickel­ten Ver­fah­ren und Model­le. Die For­schungs­ar­bei­ten am Bay­Batt umfas­sen das gesam­te Spek­trum inno­va­ti­ver Bat­te­rie­tech­nik. Sie rei­chen von mole­ku­la­ren Grund­la­gen über die Struk­tu­rie­rung von Elek­tro­den, Zell­her­stel­lung bis hin zum Ein­satz von Bat­te­rien in ver­netz­ten Energiespeichern.

Die in Deutsch­land ein­zig­ar­ti­ge fach­li­che Band­brei­te spie­gelt sich auch in den Pro­fi­len der betei­lig­ten Lehr­stüh­le und ihren For­schungs­schwer­punk­ten. Fra­ge­stel­lun­gen zu zukünf­ti­gen, ver­bes­ser­ten Recy­cling­po­ten­tia­len wer­den hier genau­so bear­bei­tet wie die Ent­wick­lung von Fest­kör­per­bat­te­rien auf Natri­um-Basis für mehr Reich­wei­te und Sicher­heit oder Aspek­te moder­ner Batteriemanagementsysteme.

Bat­te­rie­kom­pe­tenz – made in Bayreuth

Das Bay­Batt bie­tet zwei dezi­diert bat­te­rie­be­zo­ge­ne Master­stu­di­en­gän­ge an – eine Neu­heit in der deut­schen Uni­ver­si­täts­land­schaft. Mit dem eng­lisch­spra­chi­gen Stu­di­en­gang „Bat­tery Mate­ri­als and Tech­no­lo­gy“ (M.Sc.) und dem deutsch­spra­chi­gen Stu­di­en­gang „Bat­te­rie­tech­nik“ (M.Sc.) will die Uni­ver­si­tät Bay­reuth inter­dis­zi­pli­när arbei­ten­de Expert*innen aus­bil­den, um dem enor­men Qua­li­fi­zie­rungs­be­darf zu begeg­nen. Als wei­te­re Säu­len sei­nes Aus­bil­dungs­kon­zep­tes setzt das Bay­Batt zudem auf ein Gra­du­ier­ten­kol­leg und bie­tet in der Zukunft auch Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bo­te für ein­schlä­gig vor­ge­bil­de­te aka­de­mi­sche Fach­kräf­te an.

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Fak­tor für den Erfolg der inno­va­ti­ven Bat­te­rie­for­schung liegt in der Zusam­men­ar­beit mit Unter­neh­men ent­lang der Pro­zess­ket­te der Bat­te­rie­fer­ti­gung. Das Bay­Batt ver­steht sich hier nicht nur als Ansprech­part­ner für die Baye­ri­sche Indu­strie, son­dern treibt aktiv Pro­jek­te in den Berei­chen Tech­no­lo­gie­trans­fer und Indu­strie­ko­ope­ra­tio­nen für Bat­te­rien vor­an. Mit den zu erwar­ten­den Inno­va­tio­nen kann das Bay­Batt ein Inku­ba­tor für neue Geschäfts­mo­del­le, Start­ups und Spin-Offs sein – ver­bun­den mit einem erheb­li­chen wirt­schaft­li­chen Struk­tur­ef­fekt für die Regi­on und ganz Bayern.