Gemein­de Leu­ten­bach kauft den Gast­hof Rumpler

Nun also doch ! Die Gemein­de Leu­ten­bach kauft den ehe­ma­li­gen Gast­hof Rump­ler. Der mehr­heit­li­che Beschluss für den Kauf die­ses Anwe­sens in der Dorf­stra­ße 11 und 13 fass­te der Gemein­de­rat bereits wäh­rend der nicht­öf­fent­li­chen Sit­zung am 20. Okto­ber, nach­dem die Räte das Objekt besich­tigt hat­ten. Dies wur­de nun wäh­rend der öffent­li­chen Sit­zung am Mon­tag­abend bekannt, als es dar­um ging dafür eine Nach­trags­haus­halts­sat­zung zu erlassen.

Der rei­ne Kauf­preis für das Anwe­sen beläuft sich auf 550.000 Euro. Inklu­si­ve Notar- und Mak­ler­ge­büh­ren und wei­te­ren Neben­ko­sten muss die Gemein­de 605.500 Euro dafür hin­blät­tern. Finan­ziert wird dies aus der Rück­la­ge. Mit 8 zu 5 Stim­men stimm­te der Gemein­de­rat zunächst zu, einen Nach­trags­haus­halt dafür auf den Weg zu brin­gen. Noch knap­per, mit 7 zu 6 Stim­men, fiel die Zustim­mung zur Nach­trags­haus­halts­sat­zung aus. Rein­hardt Weber (WVE) bestand auf nament­li­che Abstim­mung. Er kri­ti­sier­te, das man so ein Objekt nicht kau­fen sol­le, wenn man kei­ne Nut­zung dafür habe. „Drei Jah­re haben wir Zeit gehabt es zu kau­fen und jetzt wird es schnell gekauft, weil wir Asyl­be­wer­ber ver­hin­dern wol­len“, kri­ti­sier­te Weber. „Das stimmt so nicht“, gab ihm Bür­ger­mei­ster Flo­ri­an Kraft (FW) zurück. Man habe das Anwe­sen erwor­ben, weil es in der städ­te­bau­li­chen Ent­wick­lung der Ort­schaft berück­sich­tigt wer­den soll. Neben einer beab­sich­tig­ten Nut­zung für die Gastro­no­mie soll auch künf­tig der Wohn­raum genutzt wer­den, beton­te Kraft. Dann hol­te Rai­mund Dörf­ler (WVE) zu einem Rund­um­schlag aus. Er sprach von einer „über­teu­er­ten Immo­bi­lie“ und sah nicht ein, das die Gemein­de mit Steu­er­gel­dern einem gut ver­netz­tem Pri­vat­mann hel­fe. Die über lan­ge Jah­re unver­käuf­li­che Immo­bi­lie sei ein „Fass ohne Boden“. Es lie­ge weder ein ener­ge­ti­sches noch ein Wert­gut­ach­ten vor und unklar sei, was die Gemein­de mit dem „rie­si­gen Kasten“, gebaut auf der Gren­ze und ohne Park­plät­ze, anfan­gen kann. Außer­dem müs­se man viel Geld rein­stecken. Womög­lich in den Feu­er­schutz und die ener­ge­ti­sche Sanie­rung. Dörf­ler sah die gemeind­li­chen Pflicht­auf­ga­ben für Inve­sti­tio­nen in die Infra­struk­tur in Gefahr. Er sah das Pferd von hin­ten auf­ge­zäumt. Bevor man so etwas kauft müs­se man einen sinn­vol­len Ver­wen­dungs­zweck und eine Zuschuss­zu­sa­ge haben. Die­se wer­den in Zukunft wegen des Ukrai­ne­kriegs und dem anschlie­ßen­den Wie­der­auf­bau des Lan­des nicht mehr so flie­ßen, weil sich Deutsch­land damit über bei­de Ohren ver­schul­de. Dörf­ler bezeich­ne­te den „Gas­hof Rump­ler“ als „teu­ren Laden­hü­ter“, wegen dem man nicht hof­fent­lich auch noch die Grund­steu­er erhö­hen müs­se. Das maro­de Krä­mers­haus sei schon Bela­stung genug. Ein steu­er­zah­len­der Gewer­be­trei­ben­der habe bereits ange­droht sei­nen Betrieb zu ver­la­gern, so Dörf­ler. „Aus Halb­wahr­hei­ten, Ver­kür­zun­gen und Weg­ge­las­se­nem wird ein ande­res Bild dar­aus“, sag­te Igor Lam­precht (FWG). Wie er beton­te, sei­en alle der Mei­nung gewe­sen, das es nicht sinn­voll sei Asyl­be­wer­ber aus einem ande­rem Kul­tur­kreis auf eng­stem Raum an die­ser Stel­le unter­zu­brin­gen. Lam­precht beton­te, dass man nichts gegen Asyl­be­wer­ber habe und auch nicht rechts sei. Außer­dem habe man sich sehr wohl über­legt, wie man das Gebäu­de nut­zen könn­te. „Das muss kom­plett saniert wer­den und außer­dem ist die Hei­zung kaputt“, kon­ter­te Weber und beton­te, das die Gemein­de nicht in einen Wett­be­werb zu ande­ren Gast­häu­sern ein­tre­ten dür­fe. Wie Weber wei­ter beton­te habe der Gemein­de­rat der nota­ri­el­len Urkun­de noch nicht zuge­stimmt. „Ich habe sie aber schon unter­schrie­ben“, so Kraft. Damit sei der Zug schon abge­fah­ren. Jochen Kubik (Wäh­ler­grup­pe Ortsspitz/​Seidmar) sag­te, das er bei der Sit­zung nicht dabei war. „Ich fin­de es aber uner­hört das Infor­ma­tio­nen dar­aus nach außen drin­gen“, der mein­te, das „so eine Per­son eine Gefahr dar­stellt.“ Und wei­ter: „Ich hof­fe Der­je­ni­ge über­legt sich das, und ent­schul­digt sich. Das inter­ne Gestü­re bringt uns da nicht wei­ter.“ „Steht das noch, dass für die Refi­nan­zie­rung da Flücht­lin­ge rein­kom­men“, woll­te nun Bernd Held (WVE) wis­sen. „Kon­kret gibt es dazu noch nichts“, gab ihm Kraft zurück und beton­te, das man Wohn­raum schaf­fen wol­le. Ein­stim­mig sprach sich der Rat anschlie­ßend für die Erstel­lung eines inte­grier­ten städ­te­bau­li­chen Ent­wick­lungs­kon­zepts (ISEK) für 60.000 Euro für die gesam­te Gemein­de aus. Im Rah­men des ISEK sol­len dann Mach­bar­keits­stu­di­en für das Krä­mers­haus und den Gast­hof Rump­ler erstellt wer­den. „Am Ende des Tun­nels ist Licht“, sag­te Zuhö­re­rin Rosi Roth gegen­über dem Neu­en Wiesentboten.