KAB kri­ti­siert CSU-For­de­rung nach Aus­deh­nung der Arbeitszeiten

KAB Bam­berg infor­miert:

„Rück­schritt ins 19. Jahrhundert“

Als „voll­kom­men unver­ständ­lich“ hat die KAB-Lan­des­vor­sit­zen­de Regi­na Sorem­ba-Böx­kes den Vor­stoß von Sozi­al­mi­ni­ste­rin Ulri­ke Scharf bezeich­net, die Arbeits­zei­ten regu­lär über die aktu­ell mög­li­che Höchst­dau­er von zehn Stun­den aus­zu­deh­nen. „In einer Zeit, in der beson­ders Frau­en vom Arbeits­all­tag, Betreu­ungs­auf­ga­ben für die kom­men­de Gene­ra­ti­on und Pfle­ge­auf­ga­ben für die vor­her­ge­hen­de bela­stet sind, die zuläs­si­ge Höchst­dau­er der Arbeits­zeit auch noch aus­zu­deh­nen, ist nicht gera­de das, was ich von einer Frau­en­mi­ni­ste­rin erwar­tet hät­te“, so Sorem­ba-Böx­kes. „Eine Erhö­hung der täg­li­chen Arbeits­zeit ist kein geeig­ne­tes Mit­tel, um dem Fach­kräf­te­man­gel zu begeg­nen.“ Sozi­al­mi­ni­ste­rin Ulri­ke Scharf hat­te eine Aus­deh­nung der Arbeits­zeit über zehn Stun­den hin­aus gefor­dert, um end­lich „im 21. Jahr­hun­dert anzukommen“.

„Acht Stun­den sind genug!“ unter­streicht Peter Zieg­ler, Lan­des­vor­sit­zen­der im pari­tä­tisch besetz­ten Vor­stand der KAB Bay­ern. „Mir kommt eine Aus­deh­nung der Arbeits­zeit weni­ger wie ein Ankom­men im 21. Jahr­hun­dert und mehr wie ein Rück­schritt ins 19. Jahr­hun­dert vor.“ Bereits im Jahr 2020 habe beim Jah­res­emp­fang der KAB Bay­ern eine Exper­tin aus der Bun­des­an­stalt für Arbeits­schutz und Arbeits­me­di­zin (BAuA) deut­lich gemacht, dass eine höhe­re Quan­ti­tät not­wen­di­ger­wei­se zu Lasten der Qua­li­tät gehe. „Die Beschäf­tig­ten sind weni­ger pro­duk­tiv, dafür geht die Unfall­ge­fahr signi­fi­kant nach oben“, erklärt Zieg­ler. „Es gibt hand­fe­ste arbeits­me­di­zi­ni­sche Grün­de für die Begren­zung auf in der Regel acht Arbeits­stun­den pro Tag.“

Schon 2019 hat­te ein Vor­stoß der baye­ri­schen Staats­re­gie­rung im Bun­des­rat für Kopf­schüt­teln bei Exper­ten gesorgt. „Wie durch län­ge­re Arbeits­zei­ten die Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf erleich­tert wer­den soll, erschließt sich auch auf den zwei­ten Blick nicht wirk­lich“, so die Lan­des­vor­sit­zen­de Sorem­ba-Böx­kes abschließend.


Über die Katho­li­sche Arbeit­neh­mer-Bewe­gung (KAB)

Die KAB ist ein kirch­li­cher Sozi­al- und Berufs­ver­band mit mehr als 170-jäh­ri­ger Geschich­te. Bun­des­weit und in inter­na­tio­na­len Netz­wer­ken macht sie sich für die Inter­es­sen von Arbeitnehmer*innen stark – unab­hän­gig von deren Kon­fes­si­on. In der KAB Deutsch­lands e.V. sind bun­des­weit rund 75.000 Mit­glie­der orga­ni­siert. Die KAB Lan­des­ar­beits­ge­mein­schaft Bay­ern e.V. (KAB Bay­ern) ist ein Zusam­men­schluss der sie­ben baye­ri­schen Diö­ze­san­ver­bän­de der KAB mit ins­ge­samt rund 25.000 Mit­glie­dern. Für ein christ­li­ches Mit­ein­an­der in der Arbeits­welt. Mehr Infos unter: www​.kab​-bay​ern​.de

Der KAB Diö­ze­san­ver­band Bam­berg e.V. (KAB Bam­berg) hat rund 5.000 Mit­glie­der. Mehr Infos unter: www​.kab​-bam​berg​.de