Forchheimer Mundartdichter Reinhold Schmitt präsentiert sein neuntes Buch

Schriftsprache und Dialekt in heiterem Duell: „Schau mer mal“

Reinhold Schmitt mit seinem Neuntling in Weinrot: „Schau mer mal“. Foto: Mike Wuttke

Reinhold Schmitt mit seinem Neuntling in Weinrot: „Schau mer mal“. Foto: Mike Wuttke

So langsam gehen Reinhold Schmitt die Farben aus. Nicht für ihn als Erzähler, Verseschmied und Mundartdichter, wo er für alle Farben des Lebens einen schier unerschöpflichen Fundes hat, sondern für das, was man die Verpackung nennt. Also die Buchdeckel. Soeben ist sein neuntes Buch erschienen: „Schau mer mal – Einfach und zwiefach Gereimtes“. In Weinrot und nach stabiler Buchdruckerart von der Firma F.A. Streit hergestellt.

Es ist Schmitts bisher umfangreichstes Werk. 168 Seiten in Fadenheftung und mit aufwändiger Druckpressung für den Titel. In wirtschaftlich harten und teuren Zeiten wollte er sich seiner treuen Leserschar nicht versagen, alle drei Jahre eine Werksammlung herauszugeben. Dadurch erklärt sich auch der Preis von 27 Euro (zu kaufen in den Forchheimer Buchhandlungen).

Die Buchvorstellung ist am Freitag, 2. Dezember, um 19.30 in St. Gereon (Landratsamt). Die musikalische Umrahmung besorgt Werner Nauy mit dem Akkordeon.

Also jetzt das 9. Buch nach „Himmelsdürla“ von 2019. Nachdem sich das Himmelstor für den 82jährigen Studiendirektor a.D. noch nicht geöffnet hat, will er nicht ausschließen, dass es das Letzte sein soll. Mit dem Alter und der Lebensendlichkeit geht der Autor übrigens in heiterer Betrachtung um; die Freuden, die das Alter bieten kann, dabei betonend oder beschwörend. Und so werden seine Verse für die reifende Leserschar zur Lebenshilfe.

Reinhold Schmitt mischt dieses Mal Schriftsprache und Dialekt und begründet das damit, dass Hochdeutsch mehr Möglichkeiten im spielerischen Umgang mit Begriffen, Satzbau und Reim bietet. Heraus kommt oft eine doppelte Gestaltung eines Themas bis hin zu nicht vergleichbaren Denkweisen. Liebe und Leid, Jung und Alt, Pflicht und Neigung, menschliche Schwächen, der Blick in die Kindheit und auf die Not des Dichters, der den Kuss der Muse ersehnt, stellt der Autor unter das Goethewort: „Ernst ist das Leben, heiter die Kunst“, und es ist ihm Ansporn für heitere, meist hintergründige Texte. Die auch zeitgemäß sind, wenn er auf Corona und Pandemie, Kriegsgeschehen, das CO 2-“Kilomeder-Bier“ oder das „Heidenröslein“ mit dem Knaben in unsere Zeit transferiert: „Schaut das Mädchen an voll Glück,/immer, immer wieder./ Sie jedoch schaut nicht zurück, nur auf’s Smart-Phone nieder“.

Zwei Kapitel widmet Schmitt gereimtem „Rätselspaß“. Davon hat er schon 300 zu Papier gebracht. Und wie es aussieht, muß er bald wieder eine neue Farbe finden.

Mundartdichter Reinhold Schmitt präsentiert sein neuntes Buch „Schau mer mal“

  • 2. Dezember, 19:30
  • Kulturraum St. Gereon, Forchheim,