Mit war­mem Bier und unge­nieß­ba­ren Brat­wür­sten fing es an: Lich­ten­fels Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner zu Besuch beim Bay­ern Best 50-Gewinner

Landrat Christian Meißner (Mitte) besuchte mit Wirtschaftsförderer Helmut Kurz (links) easy2cool und Geschäftsführer Sebastian Leicht (rechts), der über die Entstehung und künftigen Pläne des innovativen Unternehmens informierte. Foto: Landratsamt Lichtenfels/ Alexander Lutter
Landrat Christian Meißner (Mitte) besuchte mit Wirtschaftsförderer Helmut Kurz (links) easy2cool und Geschäftsführer Sebastian Leicht (rechts), der über die Entstehung und künftigen Pläne des innovativen Unternehmens informierte. Foto: Landratsamt Lichtenfels/ Alexander Lutter

Bei einem Festi­val kam den Grün­dern von easy2cool die Idee für ein nach­hal­ti­ges Kühl­kon­zept mit einer kli­ma­neu­tra­len und inno­va­ti­ven Pro­duk­ti­on im Land­kreis Lich­ten­fels. Mit­ar­bei­ter wer­den gesucht.

„Über ‚easy2cool‘ habe ich nur Gutes gehört, des­halb bin ich heu­te selbst hier her­ge­kom­men, um mich aus erster Hand zu infor­mie­ren“, so Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner ver­gan­ge­ne Woche zu Beginn sei­nes Besuchs bei easy2cool und sei­nem Geschäfts­füh­rer Seba­sti­an Leicht. „Der Gewinn des Bay­ern Best 50-Awards 2022 hat easy2cool noch­mals ins Ram­pen­licht gerückt. Lei­der wur­de die Fir­ma in Ober­bay­ern geführt, sodass wir erst im Nach­gang erfah­ren haben, welch inno­va­ti­ves Unter­neh­men wir vor Ort haben“, erklär­te Land­rat Meiß­ner die ver­spä­te­te Gra­tu­la­ti­on von Sei­ten des Landkreises.

Wachs­tum geht weiter

Seba­sti­an Leicht, des­sen fami­liä­re Wur­zeln im Land­kreis Lich­ten­fels lie­gen, ließ wis­sen, dass die Idee zu die­sen Kühl­bo­xen vor eini­gen Jah­ren auf einem Festi­val ent­stand. Er und sein jet­zi­ger Co-Geschäfts­füh­rer Mar­co Knob­loch hat­ten genug von war­mem Bier und unge­nieß­ba­ren Brat­wür­sten. „Es muss­te doch eine Lösung geben, um Geträn­ke, Brat­wür­ste und Co auch über meh­re­re Tage hin­weg kühl zu hal­ten“, so der Gedan­ke der bei­den. Aus anfäng­li­cher Tüf­te­lei ist mit Grün­dung der easy2cool GmbH nicht nur ein Unter­neh­men für nach­hal­ti­ge Kühl­kon­zep­te her­vor­ge­gan­gen, son­dern auch ein inno­va­ti­ver Mittelständler.

Inzwi­schen zählt die easy2cool GmbH knapp 80 Mit­ar­bei­ter. Die mei­sten davon sind am Lich­ten­fel­ser Stand­ort im Gewer­be­ge­biet An der Zeil in Schney tätig. Dort wer­den auf 5.500 Qua­drat­me­tern öko­lo­gi­sche Kühl­kom­po­nen­ten her­ge­stellt, die sowohl vom End­ver­brau­cher als auch von der Indu­strie genutzt wer­den. Geschäfts­füh­rer Leicht beton­te, dass die Fir­ma wei­te­res Wachs­tum pla­ne und des­halb auch neue Mit­ar­bei­ter suche. „Wer Inter­es­se hat, kann sich kon­kret auf unse­rer Inter­net­sei­te www​.easy​2​cool​.de über offe­ne Stel­len infor­mie­ren. Aktu­ell suchen wir 16 neue MitarbeiterInnen“.

Histo­rie

„Ange­fan­gen haben wir mit der Pro­duk­ti­on von Kühl­ak­kus. Dann wur­de jedoch schnell klar, dass sich vie­le Kun­den eine Kom­plett­lö­sung wün­schen. Dies war dann der Start­schuss für die Ent­wick­lung von ganz­heit­li­chen Kühl­kon­zep­ten“, ließ Leicht wis­sen. Sie soll­ten sowohl bezahl­bar, aber vor allem auch öko­lo­gisch sein.

Her­aus­ge­kom­men sind umwelt­freund­li­che Kühl­bo­xen und Iso­lier­ver­packun­gen aus recy­cel­tem Alt­pa­pier. Wäh­rend die Boxen ins­be­son­de­re von Festi­val­be­su­chern und Cam­pern ein­ge­setzt wer­den, um Lebens­mit­tel vier Tage lang ohne Strom kühl hal­ten zu kön­nen, wer­den die Iso­lier­ver­packun­gen von Unter­neh­men für die Ver­sand­küh­lung genutzt.

„paperfloc“-Technologie zum Küh­len und Warmhalten

Herz­stück bei­der Lösun­gen ist die soge­nann­te „paperfloc“-Technologie, die in Koope­ra­ti­on mit der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Dres­den ent­wickelt wur­de. Die Zusam­men­ar­beit wur­de vom Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Wirt­schaft und Ener­gie als „FuE-Koope­ra­ti­ons­pro­jekt des Jah­res“ im Rah­men des Zen­tra­len Inno­va­ti­ons­pro­gramms Mit­tel­stand (ZIM) ausgezeichnet.

Im Ver­gleich zu der paper­floc Iso­lie­rung bestehen die mei­sten her­kömm­li­chen Iso­lier­ver­packun­gen aus Kunst­stof­fen wie etwa Sty­ro­por und sind aus öko­lo­gi­scher Sicht pro­ble­ma­tisch. Die Pro­duk­ti­on die­ser Dämm­ma­te­ria­li­en ist sehr ener­gie­in­ten­siv und ver­ur­sacht gro­ße Men­gen an CO2-Emissionen.

Die paper­floc Iso­lie­rung ist für die Ver­wen­dung mit Lebens­mit­teln zer­ti­fi­ziert und wird bereits von zahl­rei­chen Kun­den aus dem E‑Food-Bereich ein­ge­setzt. In der Regel han­delt es sich bei den ver­schick­ten Pro­duk­ten um Frische­pro­duk­te wie Fisch, Fleisch- und Wurst­wa­ren, Milch­er­zeug­nis­se wie etwa Käse und natür­lich ver­mehrt auch die jewei­li­gen vega­nen Alter­na­ti­ven sowie küh­lungs­be­dürf­ti­ges Obst und Gemüse.

Aber auch tief­ge­kühl­te Waren wie z.B. Eis­creme kön­nen mit der easy2cool Lösung ver­schickt wer­den. Ein wei­te­rer häu­fi­ger Anwen­dungs­fall sind Koch­bo­xen und der Ver­sand von Fer­tig­ge­rich­ten. Denn die gute Iso­lie­rung hält nicht nur kalt, son­dern auch warm. Für all die­se Fäl­le sind die Ver­sand­sy­ste­me in ver­schie­de­nen Grö­ßen erhält­lich, um auf jedes indi­vi­du­el­le Kun­den­be­dürf­nis ein­ge­hen zu können.

Hil­fen zugesagt

„Die ein­ge­setz­te Tech­no­lo­gie ist wirk­lich ein Gewinn und zeigt, was Erfin­der­geist und Beharr­lich­keit Gutes für Mensch und Umwelt her­vor­brin­gen kann. Ich wün­sche Ihrem Unter­neh­men alles erdenk­lich Gute und freue mich schon auf den näch­sten Besuch“, so Land­rat Meiß­ner. Der Land­rat sag­te auch zu, die Ver­net­zung des Unter­neh­mens in der Regi­on in ver­schie­de­nen Bereich zu unterstützen.