Grü­ne erwar­ten Tur­bo bei Wind­kraft in der Regi­on Bamberg

Die Spitzen der Grünen in Stadt und Landkreis Bamberg / Foto: Privat
Die Spitzen der Grünen in Stadt und Landkreis Bamberg / Foto: Privat

Die Grü­nen aus Bam­berg Stadt und Land gehen von einer bal­di­gen „Turbo“-Entwicklung für Wind­kraft in der Regi­on aus. Bei einem Spit­zen­tref­fen der Grü­nen-Poli­ti­ker und Poli­ti­ke­rin­nen von der EU‑, Bundes‑, Lan­des- und kom­mu­na­len Ebe­ne Bam­bergs waren sich alle einig, dass die von der Ampel-Regie­rung ver­ab­schie­de­ten Geset­ze bahn­bre­chend für die Nut­zung von Wind­kraft auch rund um Bam­berg sind.

Mit dem Wind-an-Land-Gesetz sei die baye­ri­sche „10h-Wind­kraft-Ver­hin­de­rungs­vor­schrift“ so gut wie gefal­len, so lau­tet die Ein­schät­zung von MdB Lisa Badum, Obfrau im Bun­des­tags­aus­schuss für Kli­ma­schutz und Ener­gie. Denn um bis 2027 auf 1,1% Lan­des­flä­che für Wind­rä­der und bis 2032 auf 1,8% zu kom­men, sei es unmög­lich, dar­an fest­zu­hal­ten. „Wir haben es geschafft, gesetz­lich fest­zu­le­gen, dass dann die 10h-Abstands-Regel auto­ma­tisch aus­ge­setzt wird – und das wird auch so kommen.“

Dem stim­men MdL Ursu­la Sowa und Kreis­vor­sit­zen­der Luca Rosen­hei­mer zu, die bei­de bei den Land­tags­wah­len 2023 für die Stimm­krei­se Bam­berg-Stadt und ‑Land als Direkt­kan­di­da­tin und Direkt­kan­di­dat antre­ten. „Es nützt gar nichts, dass Mini­ster­prä­si­dent Söder noch schnell ein ‚10h light‘ mit gerin­ge­rer Abstands­vor­ga­be kon­stru­iert hat, nur um irgend­wie noch ein biss­chen Recht zu behal­ten“, sagt Sowa. Und Rosen­hei­mer spitzt zu. „Das Nein-Sager­tum aus Bay­ern ist gebrochen.“

Dass Ober­fran­ken und auch die Regi­on Bam­berg in Sachen Wind­kraft gut auf­ge­stellt sind, betont Bernd Fricke, Kreis­rat und Zwei­ter Bür­ger­mei­ster aus Ste­gau­rach. „Bevor die CSU alles blockiert hat, wur­den hier schon vie­le Wind­vor­rang­ge­bie­te aus­ge­wie­sen, so dass man auf die­se Pla­nun­gen nun schnell zurück­grei­fen kann.“ Und das soll­ten sei­ner Mei­nung nach alle Bür­ger­mei­ster und Bür­ger­mei­ste­rin­nen mit Wind­kraft-Poten­ti­al auch mög­lichst bald tun. „Wenn Gemein­den und die dort Woh­nen­den nicht selbst aktiv wer­den, dann grei­fen womög­lich Inve­sto­ren von außer­halb zu. Bes­ser bleibt die Wert­schöp­fung der Wind­ener­gie in der Region.“

Wind­kraft­an­la­gen sind zwar auf dem Stadt­ge­biet Bam­berg nicht mög­lich, aber auf Grund­stücken im Umland, die sich in städ­ti­schem Besitz befin­den. Hier will Zwei­ter Bür­ger­mei­ster Jonas Glü­sen­kamp die Wind­nut­zung schnell vor­an­brin­gen. Mit der neu­en Gesetz­ge­bung gehen auch Erleich­te­run­gen für Pro­jek­te von Bür­gern und Bür­ge­rin­nen ein­her, wor­über sich Stadt­rat Chri­sti­an Hader und Stadt­vor­stands­mit­glied Ange­li­ka Gaufer freu­en. Sie begrü­ßen auch das För­der­pro­gramm der Ampel-Regie­rung, das sol­che Pro­jek­te im Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren unter­stützt. „Nur wenn die Ener­gie­wen­de von einer mög­lichst brei­ten Bür­ger­schaft getra­gen wird, kann sie nach­hal­tig gelingen.“

Euro­pa­ab­ge­ord­ne­ter Mal­te Gal­lée hofft dar­auf, dass Deutsch­land sich wie­der zum bei­spiel­ge­ben­den Vor­rei­ter in Sachen erneu­er­ba­re Ener­gien auf­schwin­gen kann, eine Rol­le, die es schon ein­mal zu Beginn des Jahr­tau­sends unter der rot-grü­nen Bun­des­re­gie­rung ein­ge­nom­men hat­te. „Es braucht kräf­ti­ge und moti­vie­ren­de Zug­pfer­de in der EU.“