Wie kommt Sofort­hil­fe im Dezem­ber bei Bay­reu­ther Stadt­wer­ke-Kun­den an?

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Im Zuge der star­ken Preis­stei­ge­run­gen hat sich die Bun­des­re­gie­run­gen auf ein Maß­nah­men­pa­ket geei­nigt, das die Men­schen bei den Ener­gie­ko­sten ent­la­sten soll. Der erste Schritt ist die Sofort­hil­fe für Gas- und Fern­wär­me­kun­den, die die Ver­brau­cher im Dezem­ber erhal­ten wer­den. Auch die Kun­den der Stadt­wer­ke Bay­reuth wer­den davon profitieren.

Die Men­schen in Deutsch­land zah­len für Ener­gie so viel wie noch nie, weil Russ­land inzwi­schen kein Gas mehr nach Deutsch­land lie­fert, was die Prei­se für Gas und Strom an den Han­dels­plät­zen nach oben hat schie­ßen las­sen. Auf­grund die­ser Umstän­de muss­ten auch die Stadt­wer­ke Bay­reuth ihre Strom- und Gas­prei­se jüngst erhöhen.

Die­se Ent­wick­lung hat alle Ver­brau­cher getrof­fen, daher hat der Gesetz­ge­ber kürz­lich eine staat­li­che Sofort­hil­fe für Gas­kun­den beschlos­sen, die im Dezem­ber bei Haus­hal­ten sowie klei­nen und mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men ankom­men wird. „Aller­dings nicht in der Form, wie häu­fig for­mu­liert, dass ver­ein­facht der indi­vi­du­el­le Dezem­ber­ab­schlag kom­plett ent­fällt“, sagt Jür­gen Bay­er, Geschäfts­füh­rer der Stadt­wer­ke Bay­reuth. Der Gesetz­ge­ber habe defi­niert, dass die Ent­la­stung einem Zwölf­tel des im Sep­tem­ber pro­gno­sti­zier­ten Jah­res­ver­brauchs ent­spricht – zu den im Dezem­ber ver­trag­lich gül­ti­gen Prei­sen. Ein Bei­spiel: Für einen Durch­schnitts­haus­halt mit einem jähr­li­chen Gas­ver­brauch von 15.000 Kilo­watt­stun­den heißt das im gün­stig­sten Tarif der Stadt­wer­ke Bay­reuth, dass er um knapp 240 Euro ent­la­stet wird. Da der Ent­la­stungs­be­trag für jeden Haus­halt bereits heu­te fest­steht und nicht vom tat­säch­li­chen Ver­brauch abhängt, ist es nach wie vor sinn­voll, auch im Dezem­ber mög­lichst viel Gas ein­zu­spa­ren: Damit im Win­ter genug davon für alle da ist, und um den eige­nen Geld­beu­tel zu schonen.

„Schon jetzt bit­ten wir um Ver­ständ­nis dafür, dass für den Groß­teil unse­rer Kun­din­nen und Kun­den gemäß die­ser Rege­lung der Dezem­ber­ab­schlag zwar deut­lich gerin­ger sein wird, aber nicht voll­stän­dig ent­fal­len wird“, sagt Jür­gen Bay­er. „Zum einen liegt das dar­an, dass die Abschlä­ge für Strom, Was­ser und Abwas­ser wei­ter­hin anfal­len, und zum ande­ren ist der indi­vi­du­ell berech­ne­te Sofort­hil­fe­be­trag nicht deckungs­gleich mit dem monat­li­chen Gas­ab­schlag, weil wir die­se im Zuge der Preis­er­hö­hun­gen im Sin­ne unse­rer Kun­din­nen und Kun­den antei­lig ange­passt haben. Unse­re Kun­din­nen und Kun­den kön­nen sich aber dar­auf ver­las­sen, dass wir ihre indi­vi­du­el­le Ent­la­stung gegen Ihren Gas-Abschlags­be­trag auf­rech­nen, wodurch sie die Sofort­hil­fe im Dezem­ber auto­ma­tisch erreicht.“ Wer den Stadt­wer­ken kei­ne Ein­zugs­er­mäch­ti­gung erteilt hat, habe die Wahl: Ent­we­der der Gas­ab­schlag für Dezem­ber wird regu­lär bezahlt, oder die Bezah­lung wird für den Dezem­ber aus­ge­setzt. In jedem Fall wer­de die Sofort­hil­fe im Zuge der Jah­res­ver­brauchs­ab­rech­nung indi­vi­du­ell verrechnet.

Wär­me­kun­den der Stadt­wer­ke pro­fi­tie­ren sowohl im Bereich Fern­wär­me als auch beim Con­trac­ting von der Sofort­hil­fe: Es ist gesetz­lich gere­gelt, dass prin­zi­pi­ell der Betrag der Sep­tem­ber­rech­nung – erhöht um einen Fak­tor von 20 Pro­zent – noch im Dezem­ber an die Kun­den wei­ter­ge­ben wird.

Neben der Sofort­hil­fe im Dezem­ber sol­len pri­va­te Haus­hal­te, klei­ne und mitt­le­re Unter­neh­men bei den Ener­gie­prei­sen ab dem kom­men­den Jahr dau­er­haft ent­la­stet wer­den. Spä­te­stens ab März 2023 bis April 2024 soll nach den der­zei­ti­gen Plä­nen der Bun­des­re­gie­rung der Preis für Gas (12 Cent je Kilo­watt­stun­de) und Fern­wär­me (9,5 Cent je Kilo­watt­stun­de) für den Basis­be­darf von 80 Pro­zent des Vor­jah­res­ver­brauchs gedeckelt wer­den – für den Rest gilt der ver­trag­lich ver­ein­bar­te Preis. Für gro­ße Unter­neh­men gel­ten ande­re Rege­lun­gen. „Das ist eine posi­ti­ve Bot­schaft für vie­le Men­schen, da die Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher vor allem beim Gas der­zeit deut­lich mehr bezah­len“, sagt Jür­gen Bayer.

Schnel­ler soll es nach dem Wil­len der Bun­des­re­gie­rung bei der Strom­preis­brem­se gehen: Vor­aus­sicht­lich ab Janu­ar 2023 soll der Strom­preis für pri­va­te Ver­brau­cher sowie klei­ne und mitt­le­re Unter­neh­men bei 40 Cent pro Kilo­watt­stun­de gedeckelt wer­den. Dies gilt nach dem aktu­el­len Stand für den Basis­be­darf von 80 Pro­zent des Vor­jah­res­ver­brauchs. „Für unse­re Kun­din­nen und Kun­den ist die­se Decke­lung vor­erst irrele­vant, weil wir auf­grund unse­rer risi­ko­mi­nie­ren­den Ein­kaufs­stra­te­gie der­zeit gün­sti­ge­re Prei­se anbie­ten kön­nen. Momen­tan beläuft sich unser Arbeits­preis beim Strom auf ledig­lich rund 34 Cent.“

Soll­te die Gas­preis­brem­se in der geplan­ten Form vom Gesetz­ge­ber beschlos­sen wer­den, spart ein Durch­schnitts­haus­halt mit einem Gas­ver­brauch von 15.000 Kilo­watt­stun­den deut­lich: Gegen­über dem aktu­el­len Preis­ni­veau in den jeweils gün­stig­sten Tari­fen der Stadt­wer­ke Bay­reuth aufs Jahr hoch­ge­rech­net knapp 1.000 Euro – die Sofort­hil­fe mit ein­ge­rech­net. „Schafft es der Kun­de dann noch, 10 Pro­zent Gas ein­zu­spa­ren, weil er zum Bei­spiel die Hei­zung etwas run­ter­dreht, ist er wie­der auf dem Preis­ni­veau des ver­gan­ge­nen Som­mers“, sagt Bayer.

Grund­sätz­lich begrü­ßen die Stadt­wer­ke Bay­reuth die Erleich­te­run­gen bei den Ener­gie­prei­sen, betont Jür­gen Bay­er. „Lan­ge Zeit haben wir und die gesam­te deut­sche Ener­gie­wirt­schaft auf Ent­la­stun­gen gedrängt, weil vie­le Men­schen die Bela­stun­gen nicht mehr tra­gen kön­nen. Die beschlos­se­nen Maß­nah­men wer­den dabei hel­fen, die­se Situa­ti­on deut­lich abzu­fe­dern.“ Gleich­zei­tig übt er Kri­tik an deren Zeit­schie­ne: „Die Situa­ti­on ist nicht erst seit die­sem Herbst bedroh­lich. Spä­te­stens seit dem rus­si­schen Angriff auf die Ukrai­ne und den aus­blei­ben­den rus­si­schen Gas­lie­fe­run­gen im Som­mer war klar, dass die Prei­se an den Märk­ten ekla­tant stei­gen wer­den. Dass nun die Ener­gie­wirt­schaft mit hei­ßer Nadel die Plä­ne umset­zen muss, ist für uns eine enor­me Bela­stung.“ Das gel­te sowohl für die ein­ma­li­ge Ent­la­stung im Dezem­ber als auch für die Preis­deckel bei Strom und Gas. „Die gesam­te Bran­che muss gera­de für die ange­kün­dig­ten Preis­deckel kom­ple­xe IT-Syste­me umpro­gram­mie­ren, was nicht von heu­te auf mor­gen und schon gar nicht ohne Dienst­lei­ster zu stem­men ist – das kostet erheb­li­che Sum­men. Trotz­dem lei­sten wir ger­ne unse­ren Bei­trag, damit unse­re Kun­din­nen und Kun­den ange­sichts extrem hoher Ener­gie­ko­sten und dem all­ge­mein stei­gen­den Preis­ni­veau end­lich mehr Luft zum Atmen bekommen.“

Gera­de in Bezug auf die Dezem­ber-Sofort­hil­fe müs­se sei­tens des Staa­tes sicher­ge­stellt wer­den, dass alle Ener­gie­ver­sor­ger den Betrag, um den sie ihre Kun­den im Dezem­ber ent­la­sten wer­den, schnellst­mög­lich erstat­tet bekom­men, appel­liert Jür­gen Bay­er. „Soll­te sich das ver­zö­gern, gera­ten vie­le Ener­gie­ver­sor­ger in einen Liqui­di­täts­eng­pass, weil sie die Ener­gie für Dezem­ber bereits ein­ge­kauft und bezahlt haben.“

Hin­weis: Die wich­tig­sten Fra­gen rund um die Dezem­ber-Sofort­hil­fe und die Lage an den Ener­gie­märk­ten beant­wor­ten die Stadt­wer­ke Bay­reuth unter stadt​wer​ke​-bay​reuth​.de/​e​n​e​r​g​i​e​p​r​e​ise.