Kreuz­ot­ter­schutz im Natur­park Fich­tel­ge­bir­ge: Koope­ra­ti­ons­part­ner zie­hen an einem Strang

Der Naturpark Fichtelgebirge ist seit jeher eine der Hochburgen der Kreuzotter, wie Projektleiter M. Gabriel in seinen Ausführungen anschaulich darstellte. Fotos: © Naturpark Fichtelgebirge
Der Naturpark Fichtelgebirge ist seit jeher eine der Hochburgen der Kreuzotter, wie Projektleiter M. Gabriel in seinen Ausführungen anschaulich darstellte. Fotos: © Naturpark Fichtelgebirge

Das Ziel ist klar: Die Kreuz­ot­ter ver­dient unse­ren Schutz, da waren sich alle, die am 15.11.22 im Gro­ßen Sit­zungs­saal des Land­rats­am­tes Wun­sie­del zusam­men­ka­men, einig. Die Koope­ra­ti­ons­part­ner des Pro­jek­tes „Gefähr­det statt Gefähr­lich“ waren mit ihren jewei­li­gen Ver­tre­tern aus den Höhe­ren und Unte­ren Natur­schutz­be­hör­den, Land­schafts­pfle­ge­ver­bän­den, Forst­be­trie­ben und dem Natur­park Fich­tel­ge­bir­ge gekom­men, um gemein­sam die Optio­nen in Sachen Kreuz­ot­ter­schutz zu sondieren.

Nach der Begrü­ßung durch Ran­ger Andre­as Hof­mann, im Natur­park zustän­dig für den Fach­be­reich Amphi­bi­en und Rep­ti­li­en, mach­te Har­ry Wöl­fel, der beauf­trag­te Bera­ter in Sachen Kreuz­ot­ter, mit einem span­nen­den Vor­trag über die Kreuz­ot­ter und die Arbeit der ehren­amt­li­chen Kar­tie­rer, den Auf­takt zu einem über­aus erfolg­rei­chen Vor­mit­tag. Mit inter­ak­ti­vem Kar­ten­ma­te­ri­al ver­an­schau­lich­te Pro­jekt­lei­ter Mar­tin Gabri­el den dra­ma­ti­schen Rück­gang der Kreuz­ot­ter. Mehr als 800 Daten­sät­ze aus der dies­jäh­ri­gen Natur­park-Kar­tie­rung, Nach­wei­se aus der Daten­bank der Arten­schutz­kar­tie­rung des Lands­am­tes für Umwelt und bun­des­wei­te Raster­da­ten zeig­ten anschau­lich, dass das Fich­tel­ge­bir­ge eine der weni­gen, ver­blie­be­nen Hoch­bur­gen deut­scher Kreuz­ot­ter­vor­kom­men dar­stellt – auch heu­te noch.

Als Kehr­sei­te der Medail­le sei jedoch auch im Natur­park Fich­tel­ge­bir­ge ein deut­li­cher Rück­gang zu ver­zeich­nen, dem es Ein­halt zu gebie­ten gilt. Dass Schutz­maß­nah­men für die Kreuz­ot­ter weder kom­pli­ziert noch teu­er sein müs­sen, beleg­ten die Erfolgs­kon­trol­len der Schutz­maß­nah­men, die bereits vor mehr als 15 Jah­ren, damals unter der fach­li­chen Lei­tung des lei­der viel zu früh ver­stor­be­nen Dr. Wolf­gang Völkl, im Natur­park erfolg­reich umge­setzt wur­den. Die­se Schutz­kon­zep­te kön­nen als Leit­fa­den für künf­ti­ge Aktio­nen die­nen, mit deren Umset­zung bereits ab 2023 begon­nen wer­den soll.

Im Lau­fe der anschlie­ßen­den Dis­kus­si­on ent­stan­den zahl­rei­che, ziel­füh­ren­de Ideen, z.B. Schutz­maß­nah­men gegen den lei­der viel zu häu­fi­gen Kreuz­ot­ter-Tod auf Rad­we­gen betref­fend. Nach­ge­dacht wur­de auch über die Ver­ga­be von Bache­lor-Arbei­ten im Zusam­men­hang mit dem Kreuz­ot­ter­schutz, ein Netz­werk von „Kreuz­ot­ter-Paten“, die nega­ti­ve Ver­än­de­run­gen bekann­ter Kreuz­ot­ter-Gebie­te im Auge behal­ten, sowie zahl­rei­che wei­te­re Maß­nah­men, die von Forst­be­trie­ben und/​oder den Land­schafts­pfle­ge­ver­bän­den mit rela­tiv wenig Auf­wand umsetz­bar sind.

Als sicher kann gel­ten, dass schon bald die ersten Maß­nah­men zum Schutz der Kreuz­ot­ter anlau­fen wer­den, denn gemein­sam war allen Koope­ra­ti­ons­part­ner das kla­re Bekennt­nis zum Schutz der Kreuz­ot­ter, vor allem aber die Bereit­schaft, Wor­ten schon bald Taten fol­gen zu lassen.