20 Jah­re Mobi­le Senio­ren­be­ra­tung Bay­reuth: „Wei­ter­hin viel Mut, Visio­nen und Schaffenskraft“

20 Jahre Mobile Seniorenberatung ©Hans und Emma Nützel Altenstiftung
20 Jahre Mobile Seniorenberatung ©Hans und Emma Nützel Altenstiftung

Fei­er­stun­de bei Motor-Nützel

Seit 20 Jah­ren gibt es die Mobi­le Senio­ren­be­ra­tungs­stel­le in Bay­reuth. Am 16. Novem­ber wur­de die­ses Jubi­lä­um gemein­sam mit vie­len Weg­be­glei­tern, Part­nern und Initia­to­ren bei Motor-Nüt­zel im neu­en SEAT|CUPRA Gebäu­de gefei­ert. Die Loka­li­tät ist kein Zufall, denn die Motor-Nüt­zel Grup­pe bzw. die Hans und Emma Nüt­zel Alten­stif­tung ist ein wich­ti­ger Initia­tor der Mobi­len Senio­ren­be­ra­tung. 1981 wur­de die Hans und Emma Alten­stif­tung* von Unter­neh­me­rin Emma Nüt­zel gegrün­det – mit dem Ziel alten und not­lei­den­den Men­schen in Bay­reuth zu helfen.

Als die Bay­reu­ther Senio­ren­po­li­tik eine geron­to­psych­ia­tri­sche Betreu­ungs­stel­le plan­te, wur­de zusam­men mit der Hans und Emma Alten­stif­tung 2002 die Mobi­le Senio­ren­be­ra­tung ins Leben geru­fen. Seit­dem finan­ziert die Stif­tung größ­ten­teils die Sach- und Per­so­nal­auf­wen­dun­gen. Ins­ge­samt hat die Mobi­le Senio­ren­be­ra­tung seit ihrer Grün­dung 4.600 Per­so­nen bera­ten und betreut. Ober­stes Ziel ist es, älte­ren Men­schen zu hel­fen, die Schwie­rig­kei­ten haben, ihren All­tag allein zu mei­stern. Durch Unter­stüt­zung soll demen­ten oder erkrank­ten Senio­ren der Ver­bleib im eige­nen Zuhau­se ermög­licht wer­den. Zusätz­lich berät die Stel­le mitt­ler­wei­le auch prä­ven­tiv bei sozia­len und gesund­heit­li­chen Fragen.

Aktu­ell sind vier Mit­ar­bei­te­rin­nen für die Mobi­le Senio­ren­be­ra­tung tätig: Gaby Ley­kauf, Kat­rin Dörf­ler, Clau­dia Psche­rer und Rose­ma­rie Ede­rer. „Wir kön­nen uns glück­lich schät­zen, so enga­gier­te Damen zu haben“, beton­te Dr. Chri­sti­an Mau­rer, Lei­ten­der Ober­arzt der Geron­to­psych­ia­trie am BHK in Bay­reuth, der die gute Zusam­men­ar­beit wür­dig­te aber auch die schwie­ri­ge Situa­ti­on im Pfle­ge­be­reich, ins­be­son­de­re den Per­so­nal­man­gel, beton­te. Die Pfle­ge­be­dürf­tig­keit stei­ge kon­ti­nu­ier­lich – die Her­aus­for­de­run­gen, die damit ein­her­ge­hen, sei­en groß. Umso drin­gen­der benö­ti­ge man daher die viel­fäl­ti­gen Netz­wer­ke. „Was die Kol­le­gin­nen tag­täg­lich lei­sten, ist ein­fach groß­ar­tig. So wie hier in Bay­reuth habe ich das noch nicht erlebt“, lob­te auch die Bay­reu­ther Senio­ren­be­auf­trag­te Bri­git­te Nürn­ber­ger. Die vier Mit­ar­bei­te­rin­nen der Mobi­len Senio­ren­be­ra­tung gaben anläss­lich der Fei­er­stun­de auch Ein­blick in ihre Arbeit. 4.600 Bera­tun­gen – das sind kei­ne Ein­zel­ge­sprä­che, son­dern dahin­ter steht viel mehr. Meist sind es aku­te Kri­sen­si­tua­tio­nen, in denen schnell gehan­delt wer­den muss. Der „Hil­fe­ruf“ kom­me meist auch nicht von den Betrof­fe­nen selbst, son­dern eher aus dem Umfeld, berich­te­te Gaby Ley­kauf. Bei­spiels­wei­se von Ange­hö­ri­gen, die wei­ter ent­fernt woh­nen oder von besorg­ten Nachbarn.

„Eine besorg­te Ver­käu­fe­rin im Super­markt hat uns bei­spiels­wei­se infor­miert, dass ein Kun­de mehr­mals die Woche einen Ein­kauf für eine Groß­fa­mi­lie macht – obwohl er doch allein­ste­hend ist.“ Bei Haus­be­su­chen klä­ren die Mit­ar­bei­te­rin­nen die Situa­ti­on vor Ort und dann wer­den zusam­men mit wei­te­ren Orga­ni­sa­tio­nen und Hilfs­dien­sten ent­spre­chen­de Hilfs­maß­nah­men koordiniert.

Prä­ven­ti­ve Haus­be­su­che hin­ge­gen kom­men meist auf Initia­ti­ve der Betrof­fe­nen selbst zustan­de. Hier sei­en die Pro­ble­me noch nicht akut. Es gehe eher um das „Was wäre, wenn …“, so Gaby Ley­kauf. „Die­se Frau­en ste­hen an vor­der­ster Front, dafür gebührt ihnen gro­ßer Dank“, so Alt­ober­bür­ger­mei­ster Dr. Die­ter Mronz, der wäh­rend sei­ner Amts­zeit Vor­sit­zen­der der Hans und Emma Nüt­zel Stif­tung und damals an der Grün­dung der Mobi­len Senio­ren­be­ra­tung maß­geb­lich betei­ligt war. Die Mobi­le Senio­ren­be­ra­tung schlie­ße die Lücke zu den sta­tio­nä­ren Ange­bo­ten, so Dr. Die­ter Mronz. Aber sie sei nicht vom Him­mel gefal­len. Ohne die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung der Hans und Emma Nüt­zel Alten­stif­tung wäre das Pro­jekt nicht mög­lich gewe­sen. „Ich ver­beu­ge mich tief vor Emma Nüt­zel, die ihr gesam­tes Ver­mö­gen in die­se Stif­tung ein­ge­bracht hat“, so Dr. Mronz. Auch Jochen Sonn­tag, Geschäfts­füh­rer von Motor-Nüt­zel, gedach­te Emma Nüt­zel. „Sie wäre heu­te sicher ger­ne dabei gewe­sen. Die Arbeit der Mobi­len Senio­ren­be­ra­tung ist ganz in ihrem Sin­ne.“ Die Mobi­le Senio­ren­be­ra­tung sei ein Vor­zei­ge­pro­jekt für Bay­reuth, beton­te auch Ober­bür­ger­mei­ster Tho­mas Ebers­ber­ger. Kein Wun­der also, dass das vor­bild­li­che Pro­jekt bereits mehr­mals mit Prei­sen aus­ge­zeich­net wur­de. Er wünsch­te den Betei­lig­ten wei­ter­hin viel Mut, Visio­nen und Schaffenskraft.

Die Hans und Emma Nüt­zel Alten­stif­tung über­nahm in den letz­ten 20 Jah­ren Per­so­nal­auf­wen­dun­gen für die „Mobi­le Senio­ren­be­ra­tung“ inklu­si­ve des Pro­jekts „Prä­ven­ti­ve Haus­be­su­che für Senio­ren“ in Höhe von über 1,5 Mil­lio­nen Euro.

Die Motor-Nüt­zel Gruppe

Motor-Nüt­zel gehört mit über 1.000 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern an 12 Stand­or­ten zu einer der größ­ten Auto­haus­grup­pen in Nord­bay­ern. Seit Okto­ber 2018 gehö­ren fünf Betrie­be der ehe­ma­li­gen Ens­lein & Schön­ber­ger GmbH zur Fir­men­grup­pe. Das Pro­dukt­port­fo­lio erstreckt sich über die Kon­zern­mar­ken Audi, ŠKO­DA, Volks­wa­gen und Volks­wa­gen Nutz­fahr­zeu­ge sowie Seat und Cup­ra. Ab Früh­jahr 2023 wird Toyo­ta das Port­fo­lio erwei­tern. Als auto­mo­bi­ler Full-Ser­vice-Anbie­ter ver­kauft Motor-Nüt­zel rund 10.000 Fahr­zeu­ge im Jahr und bie­tet stets einen sofort ver­füg­ba­ren Fahr­zeug­be­stand von über 1.000 Model­len an.

Die Hans und Emma Nüt­zel Altenstiftung

Den Grund­stein leg­te Hans Nüt­zel 1931 mit der Eröff­nung einer Motor­rad­werk­statt in Bay­reuth – dem heu­ti­gen Fir­men­sitz der Grup­pe. Nach­dem das Ehe­paar Nüt­zel kin­der­los blieb, grün­de­te Emma Nüt­zel im Jah­re 1981 die gemein­nüt­zi­ge, mild­tä­ti­ge Hans und Emma Nüt­zel Alten­stif­tung. Gemäß Sat­zung ist der Stif­tungs­zweck, „alte und inva­li­de Ein­woh­ner der Stadt Bay­reuth und ihrer näch­sten Umge­bung, wel­che bedürf­tig sind… zu unter­stüt­zen und ihr Leben zu ver­schö­nern… Die Stif­tung ver­folgt damit aus­schließ­lich und unmit­tel­bar mild­tä­ti­ge bzw. gemein­nüt­zi­ge Zwecke“. Vie­le Pro­jek­te und Ein­rich­tun­gen konn­ten wäh­rend über 41 Jah­re geför­dert wer­den. Nach der Jahr­tau­send­wen­de wur­de in unse­rem Vor­stands­gre­mi­um über die Ein­rich­tung einer Mobi­len Senio­ren­be­ra­tungs­stel­le bera­ten und die Stif­tung hat dies­be­züg­lich mit der Stadt Bay­reuth im Jahr 2002 einen ent­spre­chen­den Koope­ra­ti­ons­ver­trag geschlos­sen. Die Stif­tung ist seit­her allei­ni­ge Gesell­schaf­te­rin der Motor-Nüt­zel GmbH.