Ken­na­me­tal Eber­mann­stadt und Borg­War­ner Mug­gen­dorf: Warn­streik-Akti­on und Kund­ge­bung im Sta­di­on des TSV Ebermannstadt

Die Tarif­run­de 2022 in der Metall- und Elek­tro­in­du­strie ist in vol­lem Gan­ge. Am 16.11.2022 fand im Sta­di­on des TSV Eber­mann­stadt eine Kund­ge­bung statt, zu der die Beschäf­tig­ten der Fir­men Ken­na­me­tal und Borg­War­ner auf­ge­ru­fen waren. Mehr als 100 Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen folg­ten trotz schlech­tem Wet­ter dem Auf­ruf der IG Metall Bamberg.

Der 1. Bevoll­mäch­tig­te der IG Metall Bam­berg, Mar­tin Feder begrüß­te die Beschäf­tig­ten mit einem Bericht zu den bis­her gelau­fe­nen Ver­hand­lun­gen mit dem baye­ri­schen Arbeit­ge­ber­ver­band vbm: „In jetzt 4. Ver­hand­lungs­run­den haben die Arbeit­ge­ber es nicht für nötig befun­den uns eine bezif­fer­te Tabel­len­er­hö­hung vor­zu­schla­gen. Auf dem Tisch lie­gen 3.000 Euro Ein­mal­zah­lung bei einer Lauf­zeit bis Früh­jahr 2025. Die letz­te Tabel­len­er­hö­hung gab es Anfang 2018 – es gäbe also dann mehr als sie­ben Jah­re kei­ne Lohn­er­hö­hung mehr. Das ist kein Ange­bot, das ist eine Provokation!“

IG Metall Gewerk­schafts­se­kre­tär und Betriebs­be­treu­er von Ken­na­me­tal Mar­cel Adel­hardt sprach zur ver­sam­mel­ten Mann­schaft: „Das „Ange­bot“ der Arbeit­ge­ber bedeu­tet im Durch­schnitt eine Ent­gelt­er­hö­hung von 2%, die Tabel­len in der Metall- und Elek­tro­in­du­strie wür­den aber gleich­zei­tig von 2018 bis 2025 nicht ange­ta­stet. Gera­de nach den immensen Bela­stun­gen der Coro­na-Pan­de­mie und den dar­aus resul­tie­ren­den, zurück­hal­ten­den Tarif­ab­schlüs­sen 2020 und 2021 ist das ein Schlag ins Gesicht für die Beleg­schaf­ten. 8% sind gefor­dert und auch volks­wirt­schaft­lich ver­ant­wor­tungs­voll, wenn man bedenkt, dass das Brut­to­in­lands­pro­dukt in unse­rem Land zu 50% vom pri­va­ten Kon­sum und unse­rer Kauf­kraft abhängt. Dazu soll­ten wir uns aber auch noch etwas kau­fen können.“

Die Betriebs­rats­vor­sit­zen­den von Ken­na­me­tal und Borg­War­ner, Tho­mas Bau­ern­schmitt und Manue­la Knaus berich­te­ten von der guten wirt­schaft­li­chen Lage in ihren Unter­neh­men. Die Aus­la­stung sei gut, die Auf­trags­bü­cher voll, die Beleg­schaf­ten hät­ten kein Ver­ständ­nis für das Ver­hal­ten der Arbeit­ge­ber­sei­te. Bau­ern­schmitt: „Wir brau­chen ange­sichts der hohen Infla­ti­on und stei­gen­der Kosten wo man auch hin­sieht eine Ent­la­stung- und zwar deut­lich spür­bar im Geld­beu­tel. Unse­re For­de­rung nach 8% mehr Lohn ist ganz sicher nicht zu hoch gegrif­fen, sie ist ange­sichts der unter­neh­me­ri­schen Lage mehr als gerecht­fer­tigt und auch finan­zi­ell leistbar.“