Foça – eine Partnerstadt für Forchheim?

Im Rathaus von Foça: v.l. Dr. Atila Karabag, Reiner Büttner, Anita Kern, Hans-Werner Eisen, Fatih Gürbüz, Dr. Uwe Kirschstein, Eva Wichtermann, Johannes Mohr und Kerstin Neubauer (Foto: Sadik Kahraman)
Im Rathaus von Foça: v.l. Dr. Atila Karabag, Reiner Büttner, Anita Kern, Hans-Werner Eisen, Fatih Gürbüz, Dr. Uwe Kirschstein, Eva Wichtermann, Johannes Mohr und Kerstin Neubauer (Foto: Sadik Kahraman)

Die Kleinstadt Foça in der Provinz Izmir liegt in der türkischen Ägäisregion und ist außerdem ein Stadtbezirk der 1984 gebildeten Metropolprovinz İzmir. Seit der Gebietsreform 2013 ist die Gemeinde flächen- und einwohnermäßig identisch mit dem Landkreis. Sie hat – ähnlich wie die Stadt Forchheim – rund 33.000 Einwohner. Auf eine private Freundschaftsreise, die von Stadtrat Dr. Atila Karabag vorbereitet wurde, begaben sich Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein, einige Stadträte und Interessierte, insgesamt 16 Teilnehmer.

Bei einem Besuch im Rathaus überreichte Forchheims Oberbürgermeister dem Bürgermeister von Foça, Fatih Gürbüz, Lebkuchen, Bierkrüge und Forchheimer Bier. Fatih Gürbüz beschrieb die Stadt Foça, die sich an der Stelle befindet, wo früher die antike und mittelalterliche griechische Stadt Phokaia war. Die Stadt ist seit jeher ein Handelsstützpunkt und eine Seefahrerstadt. Dominant ist der große türkische Marine-Stützpunkt, der eine Ausdehnung des Ortes entlang der Küste begrenzt und Massentourismus in dem Fischerstädtchen verhindert. Die pittoreske Altstadt von Foça ist ein beliebtes Ausflugsziel für einheimische Kurzurlauber aus Izmir.

Der Stadtrat von Foça besteht aus fünfzehn Mitgliedern, zehn von ihnen sind Mitglieder der oppositionellen Partei CHP (kemalistisch-sozialdemokratische Partei), die 1923 von Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk gegründet wurde. Oberbürgermeister Uwe Kirschstein bedankte sich für den warmen Willkommensgruß: „Wir freuen uns auf den gemeinsamen Dialog und die vielen gemeinsamen Treffen, die da noch folgen werden.“ IHK-Präsident Michael Waasner unterstrich: „Die Forchheimer Delegation wurde mit überwältigender Gastfreundschaft begrüßt, und man brachte uns in fast vier Tagen die Region nahe, die sich sehr weltoffen, kreativ und modern präsentierte.“

Die 16 Delegationsteilnehmer aus Oberfranken besichtigten bei einer historischen Führung in dem malerischen Ort die Überreste eines alten Amphitheaters. Auf einer Bootsfahrt passierten sie die Sirenen-Inseln, die bereits Homer in seiner Odyssee beschrieben hat. Der betörende Gesang, der vorbeifahrende Schiffer anlockt, blieb allerdings aus. Außerdem informierten sie sich in einer kleinen Joghurtfabrik über die Herstellung von Ayran, ein Getränk, das auf Basis von Joghurt, Wasser und Salz zubereitet wird.

Im Entwicklungsbaugebiet Bağarasi wurde den Besuchern die geplante Sommerschule für Studenten nahegebracht, die in einer Zeltstadt wohnen werden, und ohne Notendruck während der Ferien ihre naturwissenschaftlichen Kenntnisse vertiefen können, gelehrt von unentgeltlich arbeitenden Professoren verschiedener Universitäten. Weitere
Programmpunkte waren der Besuch der Genossenschaft für die Entwicklung von landwirtschaftlichen Naturprodukten ‚Foça Fokoop‘ und der Besuch eines Zero Waste Lebensmittelladens.

Nach vier Tagen in und um Foça brachte der dreistündige Flug alle Mitreisenden am 18.Oktober von Izmir wieder wohlbehalten zurück nach Nürnberg.