Blick über den Zaun: Die Aus­stel­lung „Lebens(t)räume“ star­tet im Kunst­haus Nürn­berg am 19. Novem­ber 2022

Blick über den Zaun: Die Ausstellung „Lebens(t)räume“ startet im Kunsthaus am 19. November 2022 November 2022
Die Ausstellung „Lebens(t)räume“ im Kunsthaus im KunstKulturQuartier, Königstraße 93, legt den Schwerpunkt auf die letzten 50 Jahre des Nürnberger Künstlerhauses. Sie verbindet politische und kulturelle Strömungen mit der Geschichte des Hauses und zeichnet die Entwicklung der „neuen Kulturpolitik“ nach. Foto: Christof Popp

Aus­stel­lung „Lebens(t)räume“ im Kunsthaus

Die Aus­stel­lung „Lebens(t)räume: Künst­ler­haus | KOMM | K4 | Künst­ler­haus – eine Aus­stel­lung zur Wir­kung eines Kul­tur­or­tes“ zeigt das Kunst­Kul­tur­Quar­tier gemein­sam mit dem Part­ner Dis­kurs­werk­statt e.V. von Sams­tag, 19. Novem­ber 2022, bis Sonn­tag, 5. Febru­ar 2023, im Kunst­haus, König­stra­ße 93.

Aus­stel­lung Lebens(t)räume: Künst­ler­haus | KOMM | K4 | Künstlerhaus

Die Aus­stel­lung „Lebens(t)räume“ im Kunst­haus im Kunst­Kul­tur­Quar­tier, König­stra­ße 93, legt den Schwer­punkt auf die letz­ten 50 Jah­re des Nürn­ber­ger Künst­ler­hau­ses. Sie ver­bin­det poli­ti­sche und kul­tu­rel­le Strö­mun­gen mit der Geschich­te des Hau­ses und zeich­net die Ent­wick­lung der „neu­en Kul­tur­po­li­tik“ nach.

Zu sehen ist sie von Sams­tag, 19. Novem­ber 2022, bis Sonn­tag, 5. Febru­ar 2023. Zur Eröff­nung des Künst­ler­hau­ses nach der Sanie­rung 2023 fragt die Aus­stel­lung, was die aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen für einen zen­tra­len Kul­tur­ort bedeu­ten. Es ist eine gemein­sam mit dem lang­jäh­ri­gen Part­ner Dis­kurs­werk­statt e.V. kura­tier­te Spu­ren­su­che nach kul­tu­rel­len Bedürf­nis­sen und Not­wen­dig­kei­ten in einer kri­sen­haf­ten Gegenwart.

Vie­le Nürn­ber­ge­rin­nen und Nürn­ber­ger den­ken ver­mut­lich, wenn sie heu­te auf das Künst­ler­haus schau­en, an die Mas­sen­ver­haf­tung im Jahr 1981. Der Ruf des 1910 eröff­ne­ten Künst­ler­hau­ses war und ist damit bei­na­he untrenn­bar mit dem KOM­Mu­ni­ka­ti­ons­zen­trum ver­bun­den. Die Geschich­te des Hau­ses vor und nach die­ser Zeit ist in der Öffent­lich­keit dage­gen dif­fu­ser. So ver­such­ten Kunst- und Kul­tur­schaf­fen­de bereits in den 1910er und 1920er Jah­ren, ihre Kunst und Welt­sicht der Bevöl­ke­rung nahe­zu­brin­gen. Es wur­de die erste städ­ti­sche Kunst­samm­lung ein­ge­rich­tet und ein Gesell­schafts­haus für die Kün­ste eröff­net. Die Nazis zeig­ten am glei­chen Ort 1933 in der Aus­stel­lung „Schreckens­kam­mer“ Wer­ke „ent­ar­te­ter“ Künst­le­rin­nen und Künst­ler. Dar­auf­hin ver­schwan­den die­se wich­ti­gen Wer­ke zum Teil aus dem Samm­lungs­be­stand der Stadt.

Die US-Armee beschlag­nahm­te das Künst­ler­haus nach dem Krieg und rich­te­te nach 1945 den „Ame­ri­can Club“ ein, der in erster Linie der Unter­hal­tung der US-Offi­zie­re dien­te. Deut­sche, die in die­sen Club gelang­ten, konn­ten dort die moder­ne, welt­of­fe­ne und popu­lä­re Kunst­auf­fas­sung der USA ken­nen­ler­nen. Oder sie hat­ten – wie der Mode­ra­tor Peter Fran­ken­feld – das Glück, dort auf­tre­ten zu dür­fen. Nach einem kur­zen „Dorn­rös­chen­schlaf“ als städ­ti­sche Ein­rich­tung der Päd­ago­gi­schen Hoch­schu­le und Teil der Kunst­hal­le rück­te das Haus als KOMM ab den 1970er Jah­ren wie­der stär­ker in das öffent­li­che Bewusst­sein. Das legen­dä­re KOM­Mu­ni­ka­ti­ons­zen­trum schrieb bun­des­deut­sche Kul­tur­ge­schich­te und auch die Nach­fol­ger, das Kul­tur­zen­trum K4 und das Künst­ler­haus, ste­hen in die­ser Tradition.

Im Okto­ber 2022 ist das von Chri­stof Popp her­aus­ge­ge­be­ne Buch „KOMM – 23 Jah­re Sozio­kul­tur“ im Vie­ler Orten Ver­lag erschie­nen. Wäh­rend der Aus­stel­lung kann es für 36 Euro in der Kul­tur Infor­ma­ti­on des Kunst­hau­ses erwor­ben werden.

Geöff­net ist die Aus­stel­lung „Lebens(t)räume“ Diens­tag sowie Don­ners­tag bis Sonn­tag von 11 bis 18 Uhr, Mitt­woch von 11 bis 20 Uhr (Mon­tag geschlos­sen, Son­der­öff­nungs­zei­ten an gesetz­li­chen Fei­er­ta­gen). Der Ein­tritt kostet 5 Euro, ermä­ßigt 2,50 Euro, mitt­wochs ab 18 Uhr ist der Ein­tritt frei. Es gel­ten die aktu­el­len Coro­na-Regeln. (qui)

Wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen zur Aus­stel­lung über kunst​haus​-nuern​berg​.de und dis​kurs​werk​statt​.de

Wei­te­re Infos bie­tet der Fly­er zur Aus­stel­lung, den es hier als pdf zum Down­load gibt.