Bay­reu­ther Trink­was­ser: Quel­le für erhöh­te Keim­zahl gefunden

Vor einer Woche haben die Stadt­wer­ke Bay­reuth eine erhöh­te Keim­zahl im Trink­was­ser ent­deckt, mit dem das süd­öst­li­che Bay­reuth ver­sorgt wird. Inzwi­schen ist klar, dass die Ursa­che für das Pro­blem in den Fil­tern des Was­ser­werks auf dem Eichel­berg liegt. Der­zeit arbei­tet das Unter­neh­men dar­an, das Pro­blem zu behe­ben. Bis auf Wei­te­res wird das Trink­was­ser gechlort und kann beden­ken­los getrun­ken werden.

Am Diens­tag ver­gan­ge­ner Woche haben die Stadt­wer­ke Bay­reuth bei rou­ti­ne­mä­ßi­gen Kon­trol­len eine erhöh­te Keim­zahl im Trink­was­ser fest­ge­stellt, das das süd­öst­li­che Bay­reuth erhält. Nach Rück­spra­che mit dem Gesund­heits­amt wird dem Was­ser seit­dem Chlor bei­gemischt, um die Kei­me unschäd­lich zu machen. „Wir tun das im Rah­men der stren­gen Trink­was­ser­ver­ord­nung, wes­we­gen es beden­ken­los getrun­ken wer­den kann“, betont Jan Koch, Spre­cher des Unternehmens.

In der Zwi­schen­zeit sind die Stadt­wer­ke der Ursa­che des Pro­blems auf den Grund gegan­gen, was einer Detek­tiv­ar­beit glei­che. „Von Anfang an konn­ten wir auf­grund unse­rer Pro­ben­rou­ti­ne aus­schlie­ßen, dass unse­re Tief­brun­nen bei Lehen und Sey­bo­then­reuth, die das Was­ser­werk auf dem Eichel­berg spei­sen, bela­stet sind“, erklärt Koch. Auch die Lei­tung, die die Tief­brun­nen mit dem Was­ser­werk ver­bin­det, sei unauf­fäl­lig, wes­we­gen Ende ver­gan­ge­ner Woche klar war, dass die Ursa­che im Was­ser­werk selbst lie­gen muss. „Inzwi­schen wis­sen wir, dass unse­re gro­ßen Fil­ter die Quel­le für die erhöh­te Keim­zahl sind“, erklärt Koch. Eine Viel­zahl an Pro­ben sei ana­ly­siert wor­den, die ein­deu­tig dar­auf hinweisen.

Damit das Pro­blem beho­ben wird, wer­de den Fil­tern gezielt Chlor bei­gemischt, was bereits Wir­kung zeigt. „In einem Fil­ter ist die Bela­stung mini­mal, im ande­ren gibt es aber noch Auf­fäl­lig­kei­ten.“ Das Pro­blem: In den Fil­tern befin­den sich rund 80 Ton­nen Fil­ter­ma­te­ri­al – Kügel­chen aus Jura­kalk. „Die­se haben eine rie­si­ge Ober­flä­che, an der sich Mikro­or­ga­nis­men anhaf­ten kön­nen. Wir müs­sen daher die Chlor­ung oft wie­der­ho­len, um auch wirk­lich alle Berei­che des Fil­ters zu errei­chen“, sagt Jan Koch. Eine zusätz­li­che Her­aus­for­de­rung, sei die Pro­ben­ana­ly­se, die eini­ge Zeit in Anspruch neh­me: „Man kann Kei­me nicht sehen und es gibt lei­der kein Mess­ge­rät, das uns sofort ein Ergeb­nis zeigt. Viel­mehr dau­ern die mikro­bio­lo­gi­schen Unter­su­chun­gen eini­ge Zeit, bis sie ein Ergeb­nis zei­gen, weil sie erst bebrü­tet wer­den müs­sen.“ Die Stadt­wer­ke kön­nen daher noch nicht sagen, wann sie die Chlor­ung ein­stel­len kön­nen. Fest ste­he, dass so lan­ge Chlor dem Trink­was­ser bei­gemischt wer­den müs­se, bis alle Pro­zess­schrit­te im Was­ser­werk, von den Fil­tern bis hin zu den Hoch­be­häl­tern, nach­weis­lich unbe­la­stet sind.

Par­al­lel hier­zu schär­fen die Stadt­wer­ke ihre Pro­zes­se, um in Zukunft ein ähn­li­ches Pro­blem ver­hin­dern zu kön­nen. „Die Gret­chen­fra­ge ist natür­lich, wie die Kei­me in die Fil­ter gelangt sind. Wir haben unser Silo, in dem das fri­sche Fil­ter­ma­te­ri­al lagert, bevor es in den Fil­tern zum Ein­satz kommt, unter­sucht – ohne Auf­fäl­lig­kei­ten“, betont Koch. „Daher muss die Ver­un­rei­ni­gung beim Ein­spül­pro­zess in die Fil­ter gelangt sein, obwohl wir hier natür­lich auch in der Ver­gan­gen­heit sorg­fäl­tig und nach dem aktu­el­len Stand der Tech­nik gear­bei­tet haben.“ Der Lei­tung wer­de daher in Zukunft noch mehr Auf­merk­sam­keit geschenkt.

Vom Chlor im Trink­was­ser gehe indes kei­ne Gefahr aus, betont Jan Koch. „Wir sor­gen dafür, dass es in aus­rei­chen­der Men­ge im Trink­was­ser vor­han­den ist, um die Kei­me unschäd­lich zu machen. Unser Ziel ist es, nur so viel wie nötig und gleich­zei­tig so wenig wie mög­lich bei­zu­mi­schen. Ver­si­chern kön­nen wir, dass unser Was­ser auch der­zeit den Vor­ga­ben der Trink­was­ser­ver­ord­nung ent­spricht. Es kann also ohne Beden­ken getrun­ken wer­den – auch von Babys und Klein­kin­dern.“ Die Kon­zen­tra­ti­on des Chlors über­prü­fen die Stadt­wer­ke Bay­reuth wei­ter­hin inten­siv: Das Unter­neh­men hat ein eng­ma­schi­ges Kon­troll­netz im betrof­fe­nen Gebiet auf­ge­baut, das an sie­ben Tagen die Woche beprobt wer­de. Wer sich am Chlor­ge­ruch stört, kön­ne das Was­ser abko­chen, wodurch sich das Chlor ver­flüch­tigt. Sobald die Chlor­ung in Rück­spra­che mit dem Gesund­heits­amt ein­ge­stellt wer­den kann, wer­den die Stadt­wer­ke öffent­lich informieren.