Hof: Grüne wollen Kunst- und Kulturschaffende sicher durch den Winter bringen

Ursula Sowa (MdL) und Tim Pargent (MdL) fordern Anpassung der Fördermittel, Energiekosten- und  Mietkostenzuschüsse – „Kunst und Kultur stehen mit dem Rücken zur Wand“

Ursula Sowa ©Ursula Sowa

Ursula Sowa
©Ursula Sowa

„Das Lebenselixier Kunst und Kultur steht mit dem Rücken zur Wand – nach zwei Jahren Pandemie mit kaum  Einnahmemöglichkeiten sind die eh kargen Rücklagen fast aufgebraucht“, erklärt der Abgeordnete Tim Pargent. Auch Ursua Sowa erläutert: „Ohne schnelle Hilfe steht der gesamte Kultursektor vor dem Abgrund – wir müssen die  Menschen, die Infrastruktur wie Vereine und Institutionen, unsere kulturelle Vielfalt und kreative Innovationskraft und auch einen relevanten Wirtschaftsfaktor schützen.“

Die Grüne Landtagsfraktion hatte im Oktober Institutionen, Künstlerinnen und Künstler im Bayerischen Landtag nach ihrer Lage gefragt. Fazit: Noch einen Winter steht die Kultur in Bayern nicht durch: Bandräume und Bühnen sind teurer geworden, weniger Publikum nach der Pandemie, Vorverkäufe gehen gegen Null. Sanne Kurz, kulturpolitische  Sprecherin der Landtags-Grünen: „Bayern ist Kulturstaat, Kultur ist Ländersache. Es ist beschämend, wie die CSU-FW-Regierung unter Ministerpräsident Söder Kultur komplett ignoriert.“

 

Grüne Forderungen:

Kunst- und Kulturschaffende, Kunst- und Kulturvereine, staatliche und nichtstaatliche Kulturinstitutionen sowie die Kultur- und Kreativwirtschaft, die immer noch massiv unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden, müssen bei der Bewältigung der Härten von Inflation und Energiekrise unterstützt werden:

• Energiekosten- und Mietkostenzuschüsse für freie Bühnen, Konzertsäle, Clubs, Museen, Kinos und sonstige freie  Sspielstätten, Solo-Selbstständige, kommunale Kulturinstitutionen sowie Laienmusik, -theater und Kunstvereine
• Kompensation von Einnahmeausfällen im Vergleich zu den Jahren vor 2020 von freien Spielstätten und Solo- Selbstständigen
• Anpassung der staatlichen Fördermittel und Höchstfördersummen an die Inflation
• Förderprogramm für die bauliche Instandsetzung und Sanierung freier und kommunaler Spielstätten, um die Energiekosten langfristig zu senken.

Tim Pargent © Tim Pargent

Tim Pargent
© Tim Pargent

Dabei haben die Abgeordneten auch Kulturvereine wie den Kulturhammer e.V. in Thierstein-Kaiserhammer im Blick. „Dieses kleine Juwel trägt dazu bei, Kultur auch in ländlichen Strukturen zu fördern“,so Sowa. „Es ist wichtig, auch in kleinen Ortschaften mit geringer Einwohnerzahl kulturelle Angebote bereitzustellen. Aber auch hier müssen wir helfen, um Kunst und Kulturschaffende sicher durch den Winter zu bringen!“ ergänzt Pargent.

„Nach den Lockdowns infolge der Corona-Pandemie ging es unserem Verein sehr schlecht“, erinnert sich Helmut Tietz, Mitglied des Programmausschusses und ehemaliges Vorstandsmitglied. „Wir haben uns sehr gefreut, als wir wieder durchstarten durften. Aber nun hat sich unser Publikum fast halbiert. Denn zum einen hat unser älteres Publikum Angst vor Infektionen, zum anderen spüren wir nun die ersten Auswirkungen der Inflation.“ Suna Elbasi, neuer Vorstand des Kulturhammer e.V. erläutert: „Die Menschen haben weniger Geld im Geldbeutel und beginnen zuerst, an der Kultur zu sparen. Das bringt den Verein in eine Zwickmühle: Denn auch für uns steigen die Kosten für Saalmiete und Gagen der Künstler sowie deren Unterbringung, die wir meist stellen. Gleichzeitig wollen wir diese Kosten aber ungern an unsere Gäste weitergeben, denn sonst können sie Kultur bald gar nicht mehr leisten!“

Dringlichkeitsantrag: Kunst- und Kulturschaffende sicher durch den Winter bringen!