Kul­tur­preis Bay­ern geht nach Bamberg

Preisträgerin Dr. Dorothea Taube mit dem Bayerischen Kunst- und Wissenschaftsminister Markus Blume (l.) und Bayernwerk-Chef Dr. Egon Leo Westphal (r.). © Alex Schelbert/ Bayernwerk AG
Preisträgerin Dr. Dorothea Taube mit dem Bayerischen Kunst- und Wissenschaftsminister Markus Blume (l.) und Bayernwerk-Chef Dr. Egon Leo Westphal (r.). © Alex Schelbert/ Bayernwerk AG

Bay­ern­werk ver­leiht Kul­tur­preis an Dr. Doro­thea Tau­be der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg – 32 wei­te­re For­schen­de für Abschluss­ar­bei­ten geehrt

Dr. Doro­thea Tau­be hat den Baye­ri­schen Kul­tur­preis in der Spar­te Wis­sen­schaft erhal­ten. Sie wur­de für ihre Dok­tor­ar­beit an der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät geehrt. Die Bam­ber­ge­rin wur­de am Don­ners­tag (10. Novem­ber) zusam­men mit 32 wei­te­ren Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­lern baye­ri­scher Hoch­schu­len und Uni­ver­si­tä­ten mit dem begehr­ten Preis aus­ge­zeich­net. Den Baye­ri­schen Kul­tur­preis ver­leiht die Bay­ern­werk AG (Bay­ern­werk) zusam­men mit dem Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­um für Wis­sen­schaft und Kunst.

Die Preis­ver­lei­hung hat im Rah­men eines Fest­akts mit rund 250 Gästen in den Mün­che­ner Eis­bach Stu­di­os statt­ge­fun­den. Meh­re­re regio­na­le Fern­seh­sen­der haben das 100-minü­ti­ge Pro­gramm mit ver­schie­de­nen Show-Acts live über­tra­gen. Mode­ra­to­rin Nina Son­nen­berg führ­te durch den Abend. Dr. Egon Leo West­phal, Vor­stands­vor­sit­zen­der des Bay­ern­werks, beton­te, wie wich­tig es sei, sich die Lei­stung der Wis­sen­schaft bewusst zu machen: „Die Men­schen in Wis­sen­schaft und For­schung lei­sten unver­zicht­ba­re Bei­trä­ge für das täg­li­che Leben und die Zukunfts­ge­stal­tung unse­rer Gesell­schaft. Der Kul­tur­preis Bay­ern ist immer auch ein Zei­chen gro­ßen Respekts vor beson­de­ren Lei­stun­gen der Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler der baye­ri­schen Hoch­schul­land­schaft.“ Der Baye­ri­sche Kunst- und Wis­sen­schafts­mi­ni­ster Mar­kus Blu­me beton­te: „Wis­sen­schaft und For­schung sind die Schlüs­sel, um auch in Zukunft im inter­na­tio­na­len Wett­be­werb zu bril­lie­ren. Mit der High­tech Agen­da inve­stie­ren wir in ein attrak­ti­ves und breit auf­ge­stell­tes Öko­sy­stem aus Spit­zen­for­schungs­ein­rich­tun­gen und inno­va­ti­vem Unter­neh­mer­tum. Der wis­sen­schaft­li­che und krea­ti­ve Ideen­reich­tum der Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger ist beein­druckend! Hier zeigt sich: In Bay­ern ist der Boden für Wis­sen­schaft und For­schung äußerst fruchtbar!“

Glo­ba­li­sie­rungs­be­zo­ge­ne The­men im Unter­richt bearbeiten

Preisträgerin Dr. Dorothea Taube freut sich über den Kulturpreis Bayern und die damit verbundene Bronzestatue © Dorothea Taube

Preis­trä­ge­rin Dr. Doro­thea Tau­be freut sich über den Kul­tur­preis Bay­ern und die damit ver­bun­de­ne Bron­ze­sta­tue © Doro­thea Taube

Dr. Doro­thea Tau­be wur­de für ihre Dok­tor­ar­beit am Lehr­stuhl für All­ge­mei­ne Päd­ago­gik geehrt. Nach der Theo­rie des Sozio­lo­gen Niklas Luh­mann gibt es jen­seits ter­ri­to­ria­ler Gren­zen eine welt­um­span­nen­de Kom­mu­ni­ka­ti­on, in die alle Men­schen ein­ge­bun­den sind. Er drückt dies in dem Begriff „Welt­ge­sell­schaft“ aus. Lehr­kräf­te in der Schu­le sind gefor­dert, glo­ba­le The­men – etwa Coro­na oder inter­na­tio­na­le Kon­flik­te – im Unter­richt zu the­ma­ti­sie­ren und welt­ge­sell­schaft­li­che Zusam­men­hän­ge zu ana­ly­sie­ren. Dr. Doro­thea Tau­be geht in ihrer Dis­ser­ta­ti­on der Fra­ge nach, wie Lehr­kräf­te das umset­zen. Für ihre Stu­die hat sie nar­ra­ti­ve Inter­views mit Lehr­kräf­ten geführt. Aus deren Unter­richts­er­fah­run­gen zur Hand­lungs­pra­xis rekon­stru­ier­te sie Muster im Umgang mit glo­ba­len The­men. Im Ergeb­nis kommt die Wis­sen­schaft­le­rin auf drei ide­al­ty­pi­sche For­men, wie Lehr­kräf­te die Kom­ple­xi­tät glo­ba­ler The­men im Unter­richt adres­sie­ren. Eine Her­an­ge­hens­wei­se ist dabei beson­ders pro­duk­tiv: eine die Schü­le­rin­nen und Schü­ler akti­vie­ren­de, par­ti­zi­pa­ti­ve Umset­zung. Dabei wer­den welt­wei­te Abhän­gig­kei­ten aus unter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven auf­ge­zeigt und gleich­zei­tig mit der Refle­xi­on unter­schied­li­cher Wert­vor­stel­lun­gen und deren Prio­ri­sie­run­gen ver­knüpft. Die Ergeb­nis­se der Stu­die dis­ku­tiert Dr. Doro­thea Tau­be unter ande­rem in Hin­blick auf die Fra­ge, wie die Stu­di­en­ergeb­nis­se die Wei­ter­bil­dung von Lehr­kräf­ten anre­gen können.

Opern­sän­ge­rin Gol­da Schultz ist Sonderpreisträgerin

Am sel­ben Abend hat das Bay­ern­werk auch den Kul­tur­preis Bay­ern in der Spar­te Kunst ver­lie­hen. Die dies­jäh­ri­gen Preis­trä­ger sind der Coun­ter­te­nor Valer Sabadus, die Band Sport­freun­de Stil­ler, der Foto­graf Olaf Unverz­art, die Künst­le­rin und Lyri­ke­rin Augu­sta Laar sowie die Schau­spie­le­rin Lucy Wil­ke. Mar­kus Blu­me, Baye­ri­scher Staats­mi­ni­ster für Wis­sen­schaft und Kul­tur, über­reich­te den dies­jäh­ri­gen Son­der­preis an die Opern­sän­ge­rin Gol­da Schultz. Die Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger in der Spar­te Kunst wer­den von einer Fach­ju­ry aus­ge­wählt, wäh­rend die Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler von ihrer jewei­li­gen Hoch­schu­le, Uni­ver­si­tät oder Kunst­hoch­schu­le benannt wer­den. Die Prei­se in der Spar­te Kunst und der Son­der­preis sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert, der Wis­sen­schafts­preis mit jeweils 2.000 Euro. Alle Preis­trä­ger erhal­ten außer­dem die vom Schwan­dor­fer Bild­hau­er Peter May­er ent­wor­fe­ne Bron­ze­sta­tue „Gedan­ken­blitz“.

Lan­ge Tradition

Seit 2005 ver­leiht das Bay­ern­werk in Part­ner­schaft mit dem Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­um für Wis­sen­schaft und Kunst den Baye­ri­schen Kul­tur­preis. Die Tra­di­ti­on geht aber noch län­ger zurück, denn 1959 wur­de erst­mals der Kul­tur­preis Ost­bay­ern verliehen.

Wer die Sen­dung ver­passt hat, kann sie nach­träg­lich sehen unter www.bayernwerk-live-de/kulturpreis-bayern. Dort sind auch die Steck­brie­fe aller Wis­sen­schafts­preis­trä­ge­rin­nen und ‑preis­trä­ger zu finden.