Haus­halts­an­trag der Forch­hei­mer CSU-Stadt­rats­frak­ti­on für das Jahr 2023 an OB Uwe Dr. Kirschstein

„Nie ste­hen blei­ben“ – die­ses Zitat wird dem ame­ri­ka­ni­schen Schrift­stel­ler Arthur Mil­ler zuge­schrie­ben. Eine Aus­sa­ge, die nahe­zu zeit­los ist, und vor allem auch für uns poli­tisch Ver­ant­wort­li­che gilt.

Neben dem Haus­halts­an­trag für das kom­men­de Jahr der die gro­ße Rich­tung vor­ge­ben und Schwer­punk­te setz­ten soll, spie­gelt sich unse­re Frak­ti­ons­ar­beit in vie­len Anträ­gen wider. Im Beson­de­ren darf ich hier auf unse­re bereits gestell­ten Anträ­ge ver­wei­sen – allen vor­an auf die noch nicht bear­bei­te­ten – und bereits heu­te dar­um bit­ten, die­se zeit­nah zu behan­deln und die nöti­gen Finanz­mit­tel sowie per­so­nel­le Res­sour­cen zur Ver­fü­gung zu stellen.

Bei­spiel­haft darf ich nennen:

  • Antrag vom 21.10.2022 „Ganz­tags­schu­le 2026“
  • Antrag vom 12.10.2022 „Erstel­lung einer För­der­richt­li­nie zur Gewäh­rung von Zuschüs­sen für CO2-min­dern­de Maß­nah­men an Gebäuden
  • Antrag vom 25.05.2022 „Ertüch­ti­gung Sport­an­la­gen Sportinsel“

Inno­va­ti­ves, zupacken­des und umsich­ti­ges Pro­blem­lö­sen mit einem ver­nünf­ti­gen Maß an Aus­ge­wo­gen­heit und Weit­sicht. Unter die­sem Mot­to stand und steht die Arbeit unse­rer Frak­ti­on. Dies wol­len wir mit unse­rem Haus­halts­an­trag für das Jahr 2023 wie­der zum Aus­druck brin­gen, auch wenn die­ser immer nur einen sehr klei­nen Teil unse­rer Auf­ga­ben und der anste­hen­den Belan­ge wider­spie­geln kann. Neben unse­ren inten­si­ven eige­nen Über­le­gun­gen haben wir auch die Belan­ge berück­sich­tigt, die an uns im Sin­ne der oben ange­spro­che­nen Begeg­nun­gen und Kon­takt­auf­nah­men her­an­ge­tra­gen wurden.

Nie ste­hen blei­ben bedeu­tet auch, schnell und unbü­ro­kra­tisch auf ver­än­der­te Rah­men­be­din­gun­gen zu reagie­ren. Dier ersten Anzei­chen für ein gerin­ge­res Steu­er­auf­kom­men im Bereich der Ein­kom­mens­steu­er­an­tei­le und der Gewer­be­steu­er meh­ren sich, im Gegen­zug erhö­hen sich die Kosten für Ener­gie in allen Berei­chen teil­wei­se enorm. Wie stark die Stadt Forch­heim davon betrof­fen sein wird, kann jetzt noch nicht final gesagt wer­den, aber mit Ein­schnit­ten ist zu rech­nen. Wir als CSU-Stadt­rats­frak­ti­on wer­den wei­ter­hin alle Inve­sti­tio­nen auf Dring­lich­keit, Nach­hal­tig­keit und Effek­ti­vi­tät beur­tei­len und sind nicht bereit das Geld der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger mit der Gieß­kan­ne zu verteilen.

Der Fach­kräf­te­man­gel trifft auch unse­re städ­ti­sche Ver­wal­tung. Hier gegen­zu­steu­ern, hal­ten wir für essen­zi­ell. Die kürz­lich ein­ge­führ­te Arbeits­markt­zu­la­ge und Mög­lich­keit der Stu­fen­vor­weg­nah­me sind gute Mög­lich­kei­ten, aber eben nicht alles. Gera­de die tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten rund um das mobi­le Arbei­ten gepaart mit fle­xi­blen Arbeits­zeit­mo­del­len stei­gern die Attrak­ti­vi­tät der Stadt Forch­heim als Arbeit­ge­ber. Wir for­dern auch die Erstel­lung eines Per­so­nal­ent­wick­lungs­kon­zepts für die gesam­te Stadtverwaltung.

Nur so lässt sich mit­tel- und lang­fri­stig eine Per­so­nal­pla­nung rea­li­sie­ren, die sowohl den bereits jetzt Beschäf­tig­ten Auf­stiegs­chan­cen inkl. dafür not­wen­di­ger Wei­ter­bil­dun­gen dar­legt, son­dern auch dafür sorgt, dass sich neue Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern schnel­ler und bes­ser integrieren.

Hand­lungs­be­darf besteht wei­ter im Bereich der Kin­der­be­treu­ung in den ver­schie­de­nen For­men, ange­fan­gen von den Kin­der­ta­ges­stät­ten, über die Kin­der­gär­ten bis hin zu den städ­ti­schen Grund­schu­len. Hier wur­den in der zurück­lie­gen­den Zeit bereits eini­ge Pro­jek­te initi­iert und auf den Weg gebracht. Nach wie vor ist dies jedoch nicht aus­rei­chend. Der Bedarf ist aktu­ell und auch per­spek­ti­visch noch deut­lich grö­ßer als das aktu­ell vor­han­de­ne Ange­bot. Gute und aus­rei­chen­de Betreu­ungs­ein­rich­tun­gen für unse­re Fami­li­en sind uns als CSU-Frak­ti­on ein zen­tra­les Anlie­gen. Wir bit­ten daher, die Anstren­gun­gen in die­sem Bereich fort­zu­set­zen und aus­rei­chend Finanz­mit­tel bereit­zu­stel­len. Sie­he auch unse­ren dezi­dier­ten Antrag (Ganz­tag­schu­le) vom 21.10.2022. Auf­grund der stei­gen­den Schü­ler­zah­len müs­sen wir drin­gend über eine Neu­auf­stel­lung unse­res Schul­spren­gels nach­den­ken und auch den Neu­bau einer wei­te­ren Grund­schu­le ins Auge fas­sen. Die Män­gel­be­sei­ti­gung an unse­ren Schu­len muss deut­lich an Fahrt auf­neh­men, umso das Lern- und Spiel­um­feld für die Kin­der signi­fi­kant zu verbessern.

Im letz­ten Stel­len­plan haben wir eine Voll­zeit­stel­le für die Senio­ren­ar­beit ermög­licht. Wir erwar­ten uns hier von Sei­ten der Ver­wal­tung eine stär­ke­re Berück­sich­ti­gung der Bedürf­nis­se und Umset­zungs­emp­feh­lun­gen in Bezug auf den städ­ti­schen Seniorenplan.

Wei­ter­hin gro­ße Bedeu­tung kommt der Schaf­fung von Wohn­raum zu. Unter Wohn­raum für alle mei­nen wir die gesam­te Palet­te, vom Geschoss­woh­nungs­bau (geför­dert und nicht geför­dert) über Rei­hen- und Dop­pel­häu­sern bis zum klas­si­schen Einfamilienhaus.

Wich­tig ist uns eben­so, dass wir im gesam­ten Stadt­ge­biet Mög­lich­kei­ten des Wachs­tums schaf­fen. Nur so wird kein Gebiet über­for­dert und kann so wach­sen, dass es weder infra­struk­tu­rell (Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen, Schu­len, ver­kehr­li­che Ein­rich­tun­gen usw.) noch gesell­schaft­lich zu Pro­ble­men führt. Für die anste­hen­de Pla­nung des Gebiets Poin­täcker Süd ver­wei­sen wir – wie in den letz­ten Jah­ren auch – dass es zwin­gend einen durch­gän­gi­gen Aus­bau der Flur­be­rei­ni­gung bis hin zur Bahn­hof­stra­ße geben muss.

Für eine dau­er­haf­te wirt­schaft­li­che Ein­wick­lung ist unter ande­rem Vor­aus­set­zung, dass die Kom­mu­ne über genü­gend Flä­chen ver­fügt, die sie an Bau­wil­li­ge wei­ter­ge­ben kann. Hier müs­sen mehr finan­zi­el­le Mit­tel bereit­ge­stellt und städ­ti­sche Mit­ar­bei­ter prio­ri­siert ein­ge­setzt wer­den. „Urba­nes Gebiet“ akti­vie­ren und „Flä­chen­re­cy­cling“ hal­ten wir für zwei sehr zukunfts­fä­hi­ge Model­le. Die gleich­zei­ti­ge Schaf­fung neu­er Lebens- und Arbeits­for­men ist uns sehr wich­tig. Dies trifft sowohl auf das The­ma Wohn­raum als auch auf das The­ma Gewer­be­flä­chen zu.

Die Desti­na­ti­on Forch­heim als Tou­ris­mus­stand­ort konn­te wei­ter aus­ge­baut wer­den, die Wei­ter­ent­wick­lung der Kon­zep­te und Maß­nah­men hal­ten für sinn­voll und unter­stüt­zen die­se voll­um­fäng­lich. Egal auf wel­chen Kanä­len. Wir erwar­ten, dass der von uns bean­trag­te, neue Stell­platz für Wohn­mo­bi­le zeit­nah rea­li­siert wird und wir dadurch, die star­ken Nach­fra­ge nach Stell­plät­zen end­lich befrie­di­gen kön­nen. Unser Kel­ler­wald gehört hier sicher­lich zu den High­lights. Die not­wen­di­gen Ver­än­de­run­gen sind bekannt und klar defi­niert. Die Umset­zung muss mit allen Betei­lig­ten Schritt für Schritt ange­gan­gen wer­den und die Attrak­ti­vi­tät kon­ti­nu­ier­lich gestei­gert wer­den. Unser Kel­ler­wald ist schließ­lich nicht nur der Ver­an­stal­tungs­ort unse­res Anna­fests, son­dern dient auch als Nah­erho­lungs­ge­biet für vie­le unse­rer Bür­ge­rin­nen und Bür­ger. Auf eine Aus­ge­gli­chen­heit zwi­schen kul­tu­rel­ler, tou­ri­sti­scher und wirt­schaft­li­cher Nut­zung legen wir gro­ßen Wert.

Seit Jah­ren wird eine Gestal­tungs­sat­zung für den inner­städ­ti­schen Bereich unse­rer Stadt gefor­dert. Dies soll allen Betei­lig­ten Pla­nungs­si­cher­heit geben und für ein ein­heit­li­che­res Erschei­nungs­bild sor­gen. Wir for­dern, dass mit der inhalt­li­chen Dis­kus­si­on end­lich begon­nen wird und so die Sat­zung im Jahr 2023 fina­li­siert wer­den kann.

Kli­ma­schutz kann nur gelin­gen, wenn wir alle Bür­ge­rin­nen und Bür­ger der Stadt Forch­heim mit­neh­men. Betrof­fe­ne zu Betei­lig­ten machen, kein Auf­ok­troy­ie­ren von Ent­schei­dun­gen und Maß­nah­men, kei­ne Bes­ser­wis­se­rei und kei­ne erzie­he­ri­schen Maß­nah­men füh­ren uns zu unse­rem gemein­sa­men Ziel; der Kli­ma­neu­tra­li­tät. Wir müs­sen die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger mit­neh­men und für die not­wen­di­gen Maß­nah­men wer­ben. All die­se Ent­schei­dun­gen soll­ten nach einem eva­lu­ier­ten Abwä­gungs­pro­zess getrof­fen wer­den und kei­ne Expe­ri­men­te und Schnell­schüs­se sein. Bei­spiel­haft ist hier­für das gera­de in Abstim­mung befind­li­che Ver­kehrs­kon­zept zu nen­nen. Der Sach­ver­stand der bera­ten­den Fach­fir­men hat deut­lich auf­ge­zeigt, dass die von eini­gen gefor­der­te dau­er­haf­te Sper­rung der Horn­schuch­al­lee nicht ziel­füh­rend ist.

Einer restrik­ti­ve­ren Anwen­dung der Baye­ri­schen Bau­ord­nung im Bereich der Neu­bau­ten (PV-Anla­gen, Ver­sicke­rung, Stein­gär­ten usw.) ste­hen wir offen gegen­über. Sie­he hier­zu auch unse­ren Antrag vom 26.01.2022 – Novel­le Baye­ri­sche Bau­ord­nung – Anpas­sung städ­ti­scher Satzungen.

Der Hoch­was­ser­schutz in allen Stadt­tei­len ist end­lich vor­an­zu­brin­gen und in den kon­kre­ten – teil­wei­se bereits beschlos­se­nen – Ein­zel­maß­nah­men umzu­set­zen. Hier neh­men wir kei­nen wei­te­ren zeit­li­chen Auf­schub mehr hin. Für die Erstel­lung eines Hoch­was­ser­schutz­kon­zepts, wel­ches wir bereits vor über einem Jahr bean­tragt haben, müs­sen aus­rei­chend Haus­halts­mit­tel ein­ge­plant und ent­spre­chen­de Pla­nungs­auf­trä­ge ver­ge­ben werden.

Wir erwar­ten wei­ter­hin ein effek­ti­ves Vor­an­trei­ben der Pla­nun­gen für die Schaf­fung von Kul­tur­stät­ten. Neben den Abschluss der Rat­haus­sa­nie­rung for­dern wir wei­ter­hin vol­le Kon­zen­tra­ti­on auf die Sanie­rung des Kol­ping­hau­ses als Nut­zung einer städ­ti­schen Kul­tur­stät­te. Für die fle­xi­blen Zwi­schen­lö­sun­gen erwar­ten wir eine Inan­spruch­nah­me aller aktu­ell vor­han­de­ner Mög­lich­kei­ten, ins­be­son­de­re auch pri­va­ter Anbieter.

Wir unter­stüt­zen aus­drück­lich die zahl­rei­chen Maß­nah­men und Hil­fe­stel­lun­gen, die die Stadt Forch­heim im Rah­men ihres Haus­halts­jah­res umsetzt. Dazu gehö­ren allen vor­an die kosten­lo­sen Lei­stun­gen des Bau- und Grün­be­trie­bes für Ver­an­stal­tun­gen von Forch­hei­mer Ver­ei­nen und Ver­bän­den. Dies soll auch wei­ter­hin so blei­ben. So wird Ehren­amt wertgeschätzt.

Zu den Pflicht­auf­ga­ben einer Kom­mu­ne gehört unter ande­rem auch der Feu­er­schutz. Die Hand­lungs­emp­feh­lun­gen des Feu­er­wehr­be­darfs­plans sind zeit­nah umzu­set­zen, die Mit­tel sind bereit zu stel­len und die Fort­schrei­bung des Pla­nes – alle fünf Jah­re – ist vor­zu­be­rei­ten. Die Mach­bar­keits­stu­die für den Neu­bau der Stadt­wehr ist zu beauf­tra­gen und der seit drei Jah­ren geneh­mig­te Hal­len­an­bau ist zu rea­li­sie­ren. Die ent­spre­chen­den Mit­tel hier­für sind eben­so seit drei Jah­ren im städ­ti­schen Haus­halt ein­ge­plant. Der Neu­bau für die Feu­er­wehr Bucken­ho­fen in Zusam­men­hang mit der Errich­tung eines Depots für das Pfalz­mu­se­um muss Fahrt auf­neh­men. Die Gesprä­che mit allen Betei­lig­ten und Anlie­gern müs­sen end­lich statt­fin­den und die vor­be­rei­ten­den Maß­nah­men getrof­fen werden.

Die Reno­vie­rungs- und Instand­set­zungs­ar­bei­ten am Gerä­te­haus der Feu­er­wehr Burk (z.B. Anstrich der Außen­fas­sa­de, Aus­tausch ein­zel­ner Fen­ster und Türen, Elek­tro­prü­fung der Fahr­zeug­hal­le) sind der Ver­wal­tung seit Jah­ren bekannt, wir for­dern zum wie­der­hol­ten Male, dass die­ses Pro­jekt nun end­lich ange­gan­gen wird.

Die Stadt­ver­wal­tung ist mitt­ler­wei­le auf sehr vie­le Stand­or­te inner­halb des Stadt­ge­biets ver­teilt. Die­ser Zustand ist alles ande­re als bür­ger­freund­lich und kann nur als Über­gangs­lö­sung ange­se­hen wer­den. Wir wün­schen uns die Vor­la­ge von mög­li­chen Stand­or­ten für den Bau eines neu­en Ver­wal­tungs­ge­bäu­des und den Ein­stieg in eine Dis­kus­si­on mit wel­chen Funk­tio­na­li­tä­ten so eine Gebäu­de – auch im Hin­blick auf die Ver­än­de­run­gen der Arbeits­welt – aus­schau­en soll­te. Hier­bei legen wir gro­ßen Wert auf die Nut­zung von Syn­er­gie­ef­fek­ten die bei wei­te­ren Bau­vor­ha­ben, (Gerä­te­haus Stadt­feu­er­wehr Forch­heim, Neu­bau Grund­schu­le) ent­ste­hen werden.

Für Rück­fra­gen aller Art ste­he ich Ihnen jeder­zeit per­sön­lich zur Verfügung.

Herz­li­chen Dank und vie­le Grüße

Josua Flierl
Fraktionsvorsitzender