Offi­zi­el­ler Spa­ten­stich für den 20.000 Kilo­watt Solar­park Poxstall

Der erste Spatenstich ist getan. Die Stadtwerke Ebermannstadt bauen einen 19,5 Hektar großen Solarpark, Strom für 7.000 Haushalte. (Foto: Stadtwerke Ebermannstadt)
Der erste Spatenstich ist getan. Die Stadtwerke Ebermannstadt bauen einen 19,5 Hektar großen Solarpark, Strom für 7.000 Haushalte. (Foto: Stadtwerke Ebermannstadt)

Mit dem ersten sym­bo­li­schen Spa­ten­stich gaben Bür­ger­mei­ste­rin Chri­stia­ne Mey­er, Staats­mi­ni­ster Thor­sten Glau­ber, Land­rat Dr. Her­mann Ulm, Gene­ral­un­ter­neh­mer Peter Zehen­d­ner und der Geschäfts­füh­rer der Stadt­wer­ke Eber­mann­stadt Jür­gen Fied­ler vor über 60 gela­de­nen Gästen den offi­zi­el­len Start­schuss für die Bau­maß­nah­men zum 20.000 Kilo­watt gro­ßen Solar­park Pox­stall. Mit die­ser Lei­stung ist der Park einer der größ­ten in Bay­ern. Bis Mit­te 2023 soll die Anla­ge ans Netz gehen.

Zu Beginn sei­ner Rede blick­te Herr Jür­gen Fied­ler, Geschäfts­füh­rer der Stadt­wer­ke Eber­mann­stadt und der Solar­strom Frän­ki­sche Schweiz, auf die Anfän­ge des Pro­jek­tes „Solar­park Pox­stall“ zurück. Von der ersten vagen Idee bis hin zum end­gül­ti­gen Bau­be­ginn erläu­ter­te er die Gestal­tungs­ge­schich­te des Solar­parks und bedank­te sich herz­lich bei allen bis­her Beteiligten.

Dem Spa­ten­stich eil­te eine ein­ein­halb­jäh­ri­ge Pla­nungs- und Geneh­mi­gungs­pha­se vor­aus und nicht immer war in die­ser Zeit sicher, ob der Bau der Anla­ge tat­säch­lich rea­li­siert wer­den kann. Es galt eini­ge Hür­den zu neh­men, eine davon geht bis in die frü­he Eisen­zeit zurück. Denn auf der geplan­ten Flä­che für die Errich­tung des Solar­parks wur­den Boden­denk­mä­ler aus die­ser Zeit ver­mu­tet und somit waren vor gut einem Jahr die Archäo­lo­gen für vier Wochen mit der Son­die­rung des Bodens beschäf­tigt, bevor die Eig­nung der Flä­che fest­stand. Eine wei­te­re gro­ße Hür­de war im Früh­som­mer 2022 die Aus­schrei­bung bei der Bun­des­netz­agen­tur. Wäre es zu kei­nem Zuschlag gekom­men, hät­te man ein vier­tel Jahr spä­ter erneut an der Aus­schrei­bung teil­neh­men müs­sen. Nach erfolg­rei­cher Teil­nah­me an der Aus­schrei­bung muss­te dann alles sehr schnell gehen, denn der Krieg in der Ukrai­ne und die bereits bestehen­den Lie­fer­eng­päs­se bei qua­si allen Kom­po­nen­ten lie­ßen es nicht zu, Zeit ver­strei­chen zu las­sen. Die Aus­schrei­bung für die Errich­tung des Parks erfolg­te zügig und den Zuschlag erhielt die ZPV Solar­kraft­wer­ke aus Treb­gast. Bereits im Spät­som­mer wur­de mit den vor­be­rei­ten­den Arbei­ten zum Bau des Solar­parks Pox­stall begon­nen. Par­al­lel wird der­zeit die knapp vier Kilo­me­ter lan­ge Strom­tras­se vom Bau­feld des Solar­parks zum Netz­ver­knüp­fungs­punkt im Umspann­werk Eber­mann­stadt verlegt.

Frau Bür­ger­mei­ste­rin Chri­stia­ne Mey­er wand­te sich mit den Wor­ten „Ein guter Tag für Eber­mann­stadt“ an die über 60 Gäste. „Unse­re Stadt­wer­ke kön­nen rege­ne­ra­ti­ve Ener­gien“ füg­te sie stolz ihrer Rede hin­zu und sie freu­te sich sehr, dass die Stadt Eber­mann­stadt mit dem Solar­park Pox­stall einen wich­ti­gen Bei­trag zur Ener­gie­wen­de lei­sten kann. Der Solar­park Pox­stall ste­he zu 100 Pro­zent in kom­mu­na­ler Hand, so dass jeder Bür­ger zu etwa 1/7000 Eigen­tü­mer ist. Beson­ders wich­tig sei ihr auch, dass sich die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger im näch­sten Jahr direkt finan­zi­ell am Pro­jekt betei­li­gen kön­nen, was die Akzep­tanz inner­halb der Bevöl­ke­rung erheb­lich stei­ge­re. Zudem erhält die Gemein­de ca. 43.000 € pro Jahr im Rah­men der neu ein­ge­führ­ten Kommunalabgabe.

Wie am Speekers‚Corner fühl­te sich Herr Staats­mi­ni­ster Thor­sten Glau­ber als er auf einen Erd­hau­fen gestie­gen war, um mit sei­ner Rede zu begin­nen. Er unter­strich, wie wich­tig es sei, Hei­mat­en­er­gie zu erzeu­gen und dass der Bau die­ser rege­ne­ra­ti­ven Anla­ge ein wich­ti­ger Bau­stein für kli­ma­neu­tra­les Leben ist. Mit Blick auf die aktu­el­le Situa­ti­on pro­du­zie­re der Solar­park Pox­stall spä­ter qua­si Frie­dens­en­er­gie, weil die­se uns unab­hän­gi­ger von Roh­stoff­im­por­ten macht. Wie auch sei­ne Vor­red­ner war es ihm wich­tig, sich ganz beson­ders bei den Eigen­tü­mern der gepach­te­ten Flä­chen zu bedan­ken, denn man kön­ne viel wol­len, aber ohne Eigen­tü­mer, die bereit sind, ihre Flä­chen zur Ver­fü­gung zu stel­len, geht nichts.

Für Herrn Land­rat Dr. Her­mann Ulm ist der Bau des Solar­parks eine Berei­che­rung für den Land­kreis Forch­heim. Das Land­rats­amt mit sei­nen ver­schie­de­nen Berei­chen, wie dem Bau­amt, dem Natur­schutz und dem Denk­mal­schutz haben das Vor­ha­ben von Anfang an ger­ne unterstützt.

Herr Peter Zehen­d­ner, Geschäfts­füh­rer der ZPV Solar­kraft­wer­ke, stell­te gleich zu Beginn klar, dass er nicht der Mann der gro­ßen Wor­te sei, son­dern eher der Prak­ti­ker. Nicht nur für ihn als Gene­ral­un­ter­neh­mer sei der Bau eines Solar­parks in die­ser Grö­ßen­ord­nung eine Her­aus­for­de­rung, auch für sei­ne gelieb­ten Maschi­nen, die vor allem im drit­ten Bau­feld auf­grund des stei­ni­gen Bodens an ihre Gren­zen kom­men, könn­te die Bau­stel­le dafür ver­ant­wort­lich sein, dass er sie früh­zei­tig in Ren­te schicken muss.

Auf der Flä­che ober­halb von Neu­ses-Pox­stall ent­steht nun auf 190.000 Qua­drat­me­tern der Solar­park Pox­stall mit einer Lei­stung von 20.000 Kilo­watt. Umran­det wird der Park von einem drei Kilo­me­ter lan­gen Zaun. Allein für die 8.000 Pfo­sten und die Unter­kon­struk­ti­on haben 28 LKWs ins­ge­samt 700 Ton­nen Stahl ange­lie­fert. Auf die Unter­kon­struk­ti­on wer­den im Anschluss 31.000 Modu­le mon­tiert. Die Anlie­fe­rung der Modu­le wird zum Jah­res­wech­sel erwar­tet, sobald die 57 Schiffs­con­tai­ner in Rot­ter­dam ange­kom­men und ihren Weg zum Bau­feld gefun­den haben. Es wer­den zudem 75 Wech­sel­rich­ter und 7 Tra­fo­sta­tio­nen auf dem Gelän­de des Solar­parks installiert.

Nach Fer­tig­stel­lung des Solar­parks soll die­ser ab Mit­te 2023 jähr­lich bis zu 21,5 Mil­lio­nen Kilo­watt­stun­den Strom erzeu­gen. Dies ent­spricht dem jähr­li­chen Strom­be­darf von etwa 7.000 Haus­hal­ten. Posi­tiv fürs Kli­ma: Mit dem umwelt­freund­li­chen Strom kön­nen jähr­lich rund 19.350 Ton­nen Koh­len­di­oxid ver­mie­den wer­den. Dar­über hin­aus wird die gesam­te Flä­che zwi­schen und unter den Modu­len mit hei­mi­schem Saat­gut als exten­si­ve Grün­flä­che ange­legt. Sie dient damit Klein­tie­ren, Insek­ten und Vögeln als Rück­zugs­raum und Nah­rungs­ha­bi­tat, zudem ist eine Bewei­dung mit Scha­fen geplant. So pro­fi­tie­ren bei­de – Mensch und Natur!

Im Anschluss an die Reden erfolg­te mit dem obli­ga­to­ri­schen Spa­ten­stich der offi­zi­el­le Bau­start für den Solar­park Pox­stall, abge­run­det durch einen fei­er­li­chen Umtrunk. In den kom­men­den Wochen und Mona­ten wird das Pro­jekt nun Schritt für Schritt in Rich­tung Inbe­trieb­nah­me vor­an­ge­bracht. Sofern die Wit­te­rung und die Ver­füg­bar­keit der ein­zel­nen Kom­po­nen­ten mit­spie­len, ist die­se für Mit­te 2023 geplant.