Strom und Gas wird auch in Eber­mann­stadt teurer

Auch für die Strom- und Gas­kun­den der Stadt­wer­ke Eber­mann­stadt ist zum Jah­res­wech­sel mit einer Ver­teue­rung der Ver­brauchs­prei­se zu rech­nen. Bis jetzt zäh­len die Stadt­wer­ke, die eine kom­mu­na­le Ein­rich­tung sind, noch zu den abso­lut gün­stig­sten Ener­gie­ver­sor­gen in ganz Deutsch­land mit einem Preis pro Kilo­watt­stun­de Strom von nur 33 Cent. Ande­re Ener­gie­ver­sor­ger lie­gen bereits bei Kosten in Sachen Strom­be­zug von einem Euro oder mehr.

Wie Stadt­wer­ke Geschäfts­füh­rer Jür­gen Fied­ler wäh­rend der jüng­sten Stadt­rats­sit­zung infor­mier­te, sei­en auf­grund der der Ener­gie­kri­se auch die die Stadt­wer­ke GmbH gezwun­gen, den Strom­preis für deren Kun­den anzu­pas­sen. Wie hoch die Erhö­hung aus­fal­len wird, ließ Fied­ler noch offen. Jeden­falls sind die Umsät­ze der Stadt­wer­ke im letz­ten Geschäfts­jahr um ins­ge­samt 520.151 Euro gesun­ken. Der Gesamt­um­satz betrug etwa 16 Mil­lio­nen Euro. Das der Umsatz um rund eine hal­be Mil­lio­nen Euro gesun­ken ist, ist dar­auf zurück­zu­füh­ren dass die Ein­spei­se­ver­gü­tun­gen für die Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen der Stadt­wer­ke gesun­ken sind. Außer­dem muss­te der Betriebs­ver­lust des Frei­bads, des „Ebser­Ma­re“ in Höhe von 534.000 Euro abge­deckt werden.

Ende 2021 belie­fen sich die Ver­bind­lich­kei­ten der 100-pro­zen­ti­gen Toch­ter der Stadt Eber­mann­stadt auf auf rund 2,4 Mil­lio­nen Euro. Der Jah­res­über­schuss lag laut Fied­ler bei rund 210.000 Euro unter dem Vor­jah­res­wert. Ursa­che dafür sind die gerin­gen Erträ­ge aus der Ergeb­nis­ab­füh­rung der Stadt­wer­ke. Wie Fied­ler infor­mier­te haben die fünf Gemein­den des Ver­sor­gungs­ge­biets der Stadt­wer­ke Eber­mann­stadt im letz­ten Jahr 403.910 Euro an Kon­zes­si­ons­ab­ga­be erhal­ten, die direkt deren Bür­ge­rin­nen und Bür­gen zugu­te kam. Außer­dem wur­de an die fünf Ver­sor­gungs­ge­mein­den ins­ge­samt ein Betrag von 123.813 Euro an Gewer­be­steu­er­ein­nah­men ausbezahlt.

Für eine siche­re Ver­sor­gung ihrer Kun­den mit Strom, Erd­gas und Trink­was­ser haben die Stadt­wer­ke Eber­mann­stadt mit ihren 45 Mit­ar­bei­tern im letz­ten Jahr außer­dem rund 2,3 Mil­lio­nen Euro in die Infra­struk­tur inve­stiert, allei­ne in die Trink­was­ser­ver­sor­gung rund 1,3 Mil­lio­nen Euro. Wegen der letz­ten Trocken­jah­re müss­te muss­te von Eschlipp aus ein zwei­tes Stand­bein für die Was­ser­ver­sor­gung geschaf­fen wer­den. 2400 Meter lang ist die neue Was­ser­lei­tung dort­hin. Ein Jahr zuvor, 2020, sanier­ten die Stadt­wer­ke schon den 1927 gebau­ten Sam­mel­schacht der Rüs­sen­ba­cher Quel­le. Zudem wur­de ein neu­er Sam­mel­schacht für die Gas­sel­dor­fer Quel­le errich­tet. Wei­ter­hin wur­den zwei neue Tra­fo­sta­tio­nen errich­tet, eine am Fuß­weg der Georg-Wag­ner-Stra­ße bei der Real­schu­le und eine am städ­ti­schen Bau­hof. In Göß­wein­stein wur­de eine neue Tra­fo­sta­ti­on in der Pezold­stra­ße errich­te­tet. (Wir berichteten).

Auch für den wei­te­ren Aus­bau des Glas­fa­ser­net­zes machen sich die Stadt­wer­ke stark. So wur­de für die Grund­schu­le in Unter­lein­lei­ter ein Glas­fa­ser­an­schluss rea­li­siert. Aktu­ell pla­nen die Stadt­wer­ke Eber­mann­stadt den Bau einer wei­te­ren Frei­flä­chen-Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge bei Pox­stall, die allei­ne 60 Pro­zent der Strom­men­ge für alle Kun­den der Stadt­wer­ke erzeu­gen wür­de. Damit wür­de die Eigen­ener­gie­ver­sor­gungs­quo­te auf 78 Pro­zent anstei­gen. Laut Fied­ler wäre damit Eber­mann­stadt Vor­rei­ter in Sachen Kli­ma­schutz, in der Aut­ar­kie und Wert­schöp­fung vor Ort. Aller­dings müs­se dies alles von der Stadt vor­fi­nan­ziert wer­den. Bei den tech­ni­schen Dienst­lei­tun­gen kam es bis­her zu kei­nen Aus­fäl­len, resü­mier­te Fied­ler. Er ist über­zeugt davon davon, dass eine zukunfts­ori­en­tier­te Wei­ter­ent­wick­lung der Stadt­wer­ke Eber­mann­stadt dem her­vor­ra­gend qua­li­fi­zier­tem Per­so­nal gelin­gen wird.