Tarifrunde 2022: Die IG Metall Bamberg rief die Beschäftigten der Firma Kennametal in Ebermannstadt zur Frühschlussaktion auf

Tarifrunde 2022: Die IG Metall Bamberg rief die Beschäftigten der Firma Kennametal in Ebermannstadt zur Frühschlussaktion auf November 2022
Etwa 150 Beschäftigte kamen dem Aufruf der IG Metall nach und setzten in der aktuellen Tarifrunde ein deutliches Zeichen, dass sie hinter der Forderung ihrer Gewerkschaft nach 8 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 12 Monaten stehen. Foto: IG Metall Bamberg

Erste Warnstreikwelle läuft! IG Metall Bamberg ruft Kennametal Ebermannstadt zur Frühschlussaktion auf

Die Tarifrunde 2022 in der Metall- und Elektroindustrie ist in vollem Gange.

Tarifrunde 2022: Die IG Metall Bamberg rief die Beschäftigten der Firma Kennametal in Ebermannstadt zur Frühschlussaktion auf November 2022

Martin Feder, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bamberg: „Unsere Forderung nach 8% mehr Lohn ist ganz sicher nicht zu hoch gegriffen, sie ist für die Metall- und Elektroindustrie leistbar und im Übrigen die erste tabellenwirksame Entgelterhöhung seit nunmehr 2018“. Foto: IG Metall Bamberg

Am Donnerstag, 3. November 2022 erfolgte der „Startschuss“ der Tarifrunde nun auch in der Fränkischen Schweiz. Die Kolleginnen und Kollegen der Fa. Kennametal in Ebermannstadt wurden um 12.00 Uhr aufgefordert, ihre Arbeit um bis zu 3 Stunden früher zu beenden. Etwa 150 Beschäftigte kamen dem Aufruf der IG Metall nach und setzten in der aktuellen Tarifrunde ein deutliches Zeichen, dass sie hinter der Forderung ihrer Gewerkschaft nach 8 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 12 Monaten stehen.

Martin Feder, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bamberg: „Das Angebot – wenn man es überhaupt so nennen möchte -, welches uns die Arbeitgeber erst im dritten Anlauf stolz und voller Überzeugung präsentiert haben, geht in keiner Weise auf unsere Forderung nach einer prozentualen Entgelterhöhung ein, ist also für unsere Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben absolut inakzeptabel. Sie brauchen angesichts der hohen Inflation und steigender Kosten wo man auch hinsieht eine Entlastung- und zwar deutlich spürbar in ihren Geldbeuteln. Unsere Forderung nach 8% mehr Lohn ist ganz sicher nicht zu hoch gegriffen, sie ist für die Metall- und Elektroindustrie leistbar und im Übrigen die erste tabellenwirksame Entgelterhöhung seit nunmehr 2018.“

Nicht nur, dass die Arbeitgeberseite über viele Wochen hinweg überhaupt kein Angebot vorgelegt hat, stößt sauer auf. Auch die Tatsache, dass man jahrzehntelang bestehende tarifliche Regularien, wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, zu Ungunsten der Belegschaften in den Betrieben „variabilisieren“ und somit von Unternehmenskennzahlen abhängig machen möchte, sorgt für Kopfschütteln. „Die Kolleginnen und Kollegen bei Kennametal setzen sich für eine tabellenwirksame Entgelterhöhung ein, die sie im Übrigen trotz eines bestehenden Ergänzungstarifvertrages am Standort 1:1 erhalten. Jetzt ernsthaft darüber zu sprechen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld in Frage zu stellen, ist für die Beschäftigten am Standort ein Schlag ins Gesicht, wenig wertschätzend und nicht hinnehmbar“, so Marcel Adelhardt, Gewerkschaftssekretär und Betriebsbetreuer der Fa. Kennametal.

Auch in Gänze sieht sich die IG Metall Bamberg für die anstehende Warnstreikphase gut gerüstet. Martin Feder: „Bisher ist das nur ein kleines Lüftchen, welches den Arbeitgebern ins Gesicht bläst. Wir und unsere Mitglieder bei Kennametal, wie auch in allen anderen tarifgebundenen Betrieben der Geschäftsstelle, sind aber auch für einen stürmischen Herbst bestens vorbereitet.“