Bay­reu­ther Wirt­schaft befürch­tet Abschwung

Jörg Lichtenegger
Jörg Lichtenegger

Trend­aus­wer­tung IHK-Gre­mi­um Bayreuth

Die Unter­neh­men aus Stadt und Land­kreis Bay­reuth sind wei­ter­hin in der Spur und mel­den in der Kon­junk­tur­um­fra­ge der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth eine im Sal­do posi­ti­ve Geschäfts­la­ge. Anders gestal­tet sich die Pro­gno­se für die kom­men­den Mona­te: Sie bricht mas­siv ein und notiert deut­lich im nega­ti­ven Bereich. „Dass die Erwar­tun­gen der Bay­reu­ther Wirt­schaft nach­ge­ben, ist in Anbe­tracht der vie­len Risi­ken nur fol­ge­rich­tig. In die­ser Situa­ti­on ist vor allem die Poli­tik gefor­dert, ein not­wen­di­ges Maß an Pla­nungs­si­cher­heit wie­der her­zu­stel­len“, so der IHK-Vize­prä­si­dent und Vor­sit­zen­de des IHK-Gre­mi­ums Bay­reuth, Jörg Lich­ten­eg­ger. Der Kon­junk­tur­kli­ma­in­dex gibt um 25 Punk­te nach und liegt jetzt bei 90 Zählern.

Wei­ter­hin ist die Geschäfts­la­ge der befrag­ten Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer aus der Regi­on Bay­reuth im Sal­do posi­tiv und ver­schlech­tert sich im Ver­gleich zur letz­ten Umfra­ge nur leicht. 41 Pro­zent stu­fen ihre aktu­el­le Situa­ti­on als gut ein, wei­te­re 41 Pro­zent beur­tei­len die­se als befrie­di­gend. Auf der ande­ren Sei­te ste­hen 18 Pro­zent, die eine schlech­te Geschäfts­la­ge zu Pro­to­koll geben. „Auch im Herbst steht die Bay­reu­ther Wirt­schaft im Gro­ßen und Gan­zen gut da“, so Lich­ten­eg­ger. Die Kapa­zi­täts­aus­la­stung in den befrag­ten Betrie­ben leg­te im Ver­gleich zum Früh­jahr noch­mals zu: „85 Pro­zent berich­ten von gut bezie­hungs­wei­se zufrie­den­stel­lend gefüll­ten Auf­trags­bü­chern. Aller­dings: Fach­kräf­te sowie Roh­stof­fe und Waren müs­sen dafür auch ver­füg­bar sein“, ord­net der Gre­mi­ums­vor­sit­zen­de das Ergeb­nis ein.

Pro­gno­se tief in den roten Zahlen

Die Liste der Her­aus­for­de­run­gen für die Bay­reu­ther Unter­neh­men ist lang und wird über die Win­ter­mo­na­te wohl nicht kür­zer wer­den: Ener­gie, Roh­stof­fe, Prei­se, Lie­fer­ket­ten, Infla­ti­on, Coro­na-Maß­nah­men und das über allem schwe­ben­de Damo­kles-Schwert der Gas­man­gel­la­ge las­sen für die Erwar­tun­gen an die anste­hen­den Mona­te kaum einen Spiel­raum. 45 Pro­zent aller befrag­ten Fir­men rech­nen mit einer Ver­schlech­te­rung der eige­nen Geschäfts­la­ge und gera­de ein­mal elf Pro­zent machen Chan­cen auf eine Ver­bes­se­rung aus. Ähn­lich nega­ti­ve Ergeb­nis­se lie­fern die Umsatz­pro­gno­sen für die Geschäf­te im In- und Aus­land. „Die Erwar­tun­gen der Bay­reu­ther Wirt­schaft sind schlecht wie nie. Es muss jetzt eine poli­ti­sche Per­spek­ti­ve ent­wickelt wer­den, die der Wirt­schaft, aber auch der Gesell­schaft einen Weg auf­zeigt“, for­dert Lichtenegger.

Eher ver­hal­ten als pes­si­mi­stisch sehen bei den befrag­ten Bay­reu­ther Betrie­ben die Pla­nun­gen für Inve­sti­tio­nen und Beschäf­tig­ten­ent­wick­lung aus. In bei­den Fäl­len pla­nen die Unter­neh­men mit sta­bi­len Zah­len. „Die Unter­neh­men rech­nen im Sal­do mit einem sta­bi­len Per­so­nal­be­stand. Das sind unter die­sen Vor­aus­set­zun­gen gute Nach­rich­ten“, so Lichtenegger.

Ins­ge­samt ergibt die aktu­el­le IHK-Kon­junk­tur­um­fra­ge in allen Teil­re­gio­nen ein ähn­li­ches Bild. „In allen acht IHK-Gre­mi­en ist der Kon­junk­tur­kli­ma­in­dex jeweils deut­lich gefal­len. Dies zeigt, auf welch brei­ter Front die der­zei­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen die Unter­neh­men vor Ort bela­sten“, so IHK-Kon­junk­tur­re­fe­rent Mal­te Tiedemann.