Land­kreis Lich­ten­fels: Umwelt­tipp – Rich­ti­ges Hei­zen mit Holz

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Der nächste Winter steht vor der Tür: Viele Bürgerinnen und Bürger heizen gerade in der jetzigen Zeit lieber den Ofen an, als die Heizung höher zu drehen. Doch auch beim Heizen mit Holz ist einiges zu beachten. Foto: Heidi Bauer/Landratsamt Lichtenfels

Exper­ten des Umwelt­zen­trums informieren

Wenn die Näch­te län­ger und käl­ter wer­den, fan­gen vie­le Leu­te an, sich die dunk­len Stun­den vor einem war­men, pras­seln­den Feu­er im Kamin­ofen gemüt­lich zu machen. Dass es sich bei dem Brenn­stoff um einen nach­wach­sen­den Roh­stoff aus der Natur han­delt, macht einem ein noch bes­se­res Gefühl. Auch in der aktu­el­len Kri­sen­zeit wer­den vor­aus­sicht­lich vie­le Eigen­heim­be­sit­zer häu­fi­ger den Kamin­ofen nut­zen, um sich hoch­prei­si­ge Brenn­stof­fe für die Öl- oder Gas­hei­zung zu sparen.

Es gibt jedoch eini­ge Punk­te zu beach­ten, damit man durch das Befeu­ern des Kamins die Umwelt und sei­ne Nach­bar­schaft nicht unnö­tig beein­träch­tigt. Dar­auf weist das Umwelt­zen­trum am Land­rats­amt Lich­ten­fels hin.

Das Umwelt­bun­des­amt geht davon aus, dass die Fein­staub­be­la­stung durch Holz­feue­run­gen ins­ge­samt höher ist, als die durch den gesam­ten Pkw- und Lkw-Ver­kehr. Auf­grund von feh­ler­haf­ter Bedie­nung oder tech­ni­scher Män­gel kommt es dar­über hin­aus häu­fi­ger zu Rauch­ent­wick­lun­gen und damit zu einer direk­ten Beein­träch­ti­gung umlie­gen­der Anwoh­ner. Der Immis­si­ons­schutz am Land­rats­amt Lich­ten­fels möch­te eini­ge Tipps und Tricks an die Hand geben, damit Sie emissions‑, rauch- und schad­stoff­arm hei­zen und somit einen wert­vol­len Bei­trag zur Luft­rein­hal­tung lei­sten kön­nen. Vie­le Rege­lun­gen zum Nach­le­sen gibt außer­dem die Ver­ord­nung über klei­ne und mitt­le­re Feue­rungs­an­la­gen (1. BImSchV) vor.

Brenn­stoff und Qualität

Egal, ob Scheit­holz, Holz­bri­ketts oder Pel­lets: Der Ofen muss immer mit dem Brenn­stoff befeu­ert wer­den, für den er zuge­las­sen ist. Es muss sich jedoch immer um natur­be­las­se­nes Holz han­deln bzw. aus die­sem her­ge­stellt wer­den. Es darf kein lackier­tes oder ander­wei­tig behan­del­tes Holz ver­feu­ert wer­den, da hier­bei durch die Ver­bren­nung Stof­fe ent­ste­hen kön­nen, die über das Abgas aus­ge­tra­gen wer­den und schäd­lich, wenn nicht sogar krebs­er­zeu­gend sein kön­nen. Auch Rin­den­bri­ketts, Stroh, Papier oder son­sti­ge Abfäl­le haben nichts im hei­mi­schen Kamin­ofen zu suchen.

Holz­la­ge­rung

Wenn Sie Ihr Holz selbst im Wald schla­gen, hat es meist einen hohen Was­ser­ge­halt. Es muss des­halb vor dem Ein­satz im Ofen getrock­net wer­den, da durch die Was­ser­ver­damp­fung viel Ener­gie ver­braucht wird und die Tem­pe­ra­tur im Feu­er­raum nicht mehr für eine sau­be­re Ver­bren­nung aus­reicht. Das Holz kann ent­we­der im Frei­en, vor Regen und Feuch­tig­keit geschützt, für ein bis zwei Jah­re gela­gert oder tech­nisch getrock­net wer­den. Im feuch­ten Zustand brennt das Holz schlecht, qualmt und stinkt. Des­halb darf es beim Ein­satz im Kamin­ofen einen Feuch­te­ge­halt von 25 Pro­zent nicht über­schrei­ten, infor­miert das Umweltzentrum.

Das rich­ti­ge Heizen

Ziel des Anhei­zens ist es, mög­lichst schnell hohe Tem­pe­ra­tu­ren im Feu­er­raum zu erzeu­gen. Hier­zu wer­den Anzünd­hölz­chen mit einem Anzün­der ent­facht. Zu Beginn der Ver­bren­nung ist viel Luft­zu­fuhr nötig, wes­halb der Schie­ber voll­stän­dig geöff­net wer­den muss. Wenn die Ver­bren­nung auf die grö­ße­ren Holz­schei­te über­ge­grif­fen hat und in Gang gekom­men ist, kann die Luft­zu­fuhr wie­der zurück­ge­nom­men wer­den. Bei Kamin­öfen wer­den anschlie­ßend häu­fig klei­ne Men­gen an Brenn­stoff nach­ge­legt, am besten kurz bevor die Flam­me erlischt.

Ruß und Asche

Ein Indiz für eine gute Ver­bren­nung fin­den Sie auch in der Asche: Je weni­ger Rück­stän­de Sie haben, desto emis­si­ons­är­mer betrei­ben Sie auch Ihren Kamin­ofen. Soll­ten sich Ruß- und Asche­ab­la­ge­run­gen im Rauchrohr und Schorn­stein ansam­meln, behin­dert das den Abtrans­port der Abga­se und kann auch dazu füh­ren, dass Abga­se in den Wohn­raum gelan­gen. Des­halb muss der Schorn­stein vom Kamin­keh­rer und das Rauchrohr sowie der eigent­li­che Ofen von Ihnen selbst regel­mä­ßig gerei­nigt wer­den. Die übrig­ge­blie­be­ne Asche kön­nen Sie voll­stän­dig erkal­tet über den Haus­müll entsorgen.

Kon­trol­le und Wartung

Neben der Rei­ni­gung ist auch eine regel­mä­ßi­ge War­tung des tech­ni­schen Zustands erfor­der­lich. Bei älte­ren Model­len kön­nen auch Nach­rü­stun­gen oder der Aus­tausch des Brenn­rau­mes erfor­der­lich sein. Dies kon­trol­liert eben­falls der Kamin­keh­rer, jedoch nur alle drei bis vier Jahre.

Sie kön­nen jedoch auch selbst­stän­dig eini­ge Kon­trol­len vor­neh­men: Schließt die Ofen­tür noch rich­tig? Sind Schä­den am Rost erkenn­bar? Kön­nen Luft­schie­ber oder –klap­pen noch bewegt wer­den? Ist die Scha­mottie­rung abge­platzt? Soll­ten Sie sich unsi­cher über den Zustand Ihres Ofens sein, kon­tak­tie­ren Sie Ihren zustän­di­gen Kamin­keh­rer oder einen Fachbetrieb.

Wenn Sie die­se ein­fa­chen Punk­te beim Befeu­ern Ihres Kami­nes beach­ten, steht einem gemüt­li­chen Abend vor dem pras­seln­den Feu­er nichts im Wege. Sie tun etwas für die Lang­le­big­keit Ihres Ofens und schüt­zen gleich­zei­tig Ihre Nach­bar­schaft und die Umwelt.