Pflanz­schu­lung des AELF Coburg-Kulm­bach und der WBV fand gro­ßes Interesse

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Qua­li­täts­si­che­rung bei der Baumpflanzung

Rich­ti­ge Pflan­zung und Pfle­ge sind zwei wich­ti­ge Fak­to­ren, um einen Wald erfolg­reich zu bewirt­schaf­ten. Wie man dabei rich­tig vor­geht, zeig­te Fran­zis­ka Wirth, Forst­re­vier­lei­te­rin Bad Staf­fel­stein am Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten (AELF) Coburg-Kulm­bach, zusam­men mit Harald Quin­ger, Geschäfts­füh­rer der Wald­be­sit­zer­ver­ei­ni­gung (WBV) Lich­ten­fels-Staf­fel­stein, 16 inter­es­sier­ten Wald­be­sit­ze­rin­nen und Wald­be­sit­zern nahe Vier­zehn­hei­li­gen. Die Ver­an­stal­tung war inner­halb kür­ze­ster Zeit ausgebucht.

Wie über­prüft man die Qua­li­tät der Pflanzen?

Schon wenn die Pflan­zen ange­lie­fert bzw. abge­holt wer­den, soll­te man ihren Zustand über­prü­fen. Der Baum soll­te kei­ne Blät­ter tra­gen, kei­ne Ver­let­zun­gen auf­wei­sen und frei von Pil­zen oder ähn­li­chen Krank­hei­ten sein. Harald Quin­ger: „Die Kon­trol­le der Pflan­zen­fri­sche ist beson­ders wich­tig. Krat­zen Sie mit dem Fin­ger­na­gel leicht an der Rin­de: Ist die Pflan­ze dar­un­ter grün, ist der Baum frisch. Ist sie eher trocken und braun, hat­te sie zu wenig Was­ser bei der Aus­lie­fe­rung und soll­te nicht ange­nom­men wer­den.“ Eben­so wich­tig wie die Kon­trol­le ist der rich­ti­ge Trans­port. Am besten wer­den die Pflan­zen mit einem feuch­ten Tuch frisch gehal­ten und sorg­fäl­tig abge­deckt. Das sorgt dafür, dass die Fein­wur­zeln nicht aus­trock­nen. Die­se braucht die Pflan­ze, um Was­ser und Nähr­stof­fe aufzunehmen.

Revier­lei­te­rin erklärt, wie man die Bäu­me rich­tig einschlägt

Mei­stens kön­nen Wald­be­sit­ze­rin­nen und Wald­be­sit­zer nicht alle abge­hol­ten Bäu­me sofort pflan­zen. Des­halb ist das Ein­schla­gen beson­ders wich­tig, führt Fran­zis­ka Wirth aus: „Dadurch kann sicher­ge­stellt wer­den, dass die Pflan­zen auch noch nach Tagen oder sogar Wochen frisch sind.“ Dabei ist zu beach­ten, dass der Boden eher san­dig ist und kein Gras vor­han­den ist, denn „Gras – Maus – aus“, so die Revier­lei­te­rin. Dazu soll­te der Ort schat­tig und wind­ge­schützt sein.

Die Pflan­zen soll­ten nun nach Baum­art getrennt ein­ge­schla­gen und gleich beschrif­tet wer­den. Außer­dem soll­te Was­ser in der Nähe sein, damit sie bei anhal­ten­der Trocken­heit gegos­sen wer­den kön­nen. Zum Schutz vor Wind, Son­ne und Wild soll­ten sie zudem abge­deckt wer­den. Fran­zis­ka Wirth: „Aber Ach­tung: Haben Sie bereits eine ver­gra­ste Flä­che und decken dann die Pflan­zen mit Rei­sig ab, haben Sie sozu­sa­gen das Buf­fet für die Mäu­se eröffnet.“

Wald­be­sit­zer üben Wurzelschnitt

Revierleiterin Franziska Wirth demonstriert zusammen mit Harald Quinger von der WBV die Fingerprobe beim Wurzelschnitt. Foto: AELF Coburg-Kulmbach

Revier­lei­te­rin Fran­zis­ka Wirth demon­striert zusam­men mit Harald Quin­ger von der WBV die Fin­ger­pro­be beim Wur­zel­schnitt. Foto: AELF Coburg-Kulmbach

Im Anschluss konn­ten die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer den Wur­zel­schnitt üben. Wich­tig sei dabei eine schar­fe Sche­re und das Mot­to: So wenig wie mög­lich, so viel wie nötig. Die Haupt­wur­zel soll­te sich im Pflanz­loch nicht ver­bie­gen, da sie für die Tief­en­er­schlie­ßung und Sta­bi­li­tät zustän­dig ist. Dies wird mit dem Fin­ger­test über­prüft (s. Bild).

Auch beim Schnitt der Sei­ten­wur­zeln, die die Was­ser- und Nähr­stoff­ver­sor­gung sicher­stel­len, gibt es eini­ges zu beach­ten: „Je mehr wir hier weg­schnei­den, desto schwie­ri­ger wird es im ersten Jahr für die Pflan­ze an Was­ser zu kom­men. Gera­de bei der Som­mer­trocken­heit ist es des­halb wich­tig, mög­lichst viel Fein­wur­zel­an­teil zu erhal­ten“, rät Fran­zis­ka Wirth.

Pflan­zung der Bäu­me und Pfle­ge der Fläche

Wie man die Bäu­me pflanzt und mit einer Wuchs­hül­le ver­sieht, zeig­te Harald Quin­ger. Das rich­ti­ge Werk­zeug ist von gro­ßer Bedeu­tung. Für alle sehr gut geeig­net ist dabei der Hohl­s­pa­ten. Ein Tipp von Harald Quin­ger: „Das Mate­ri­al aus dem Pflanz­loch soll­te zer­krü­melt wer­den. Das ermög­licht der Pflan­ze, ihre Wur­zeln natür­lich auszuformen.“

Abschlie­ßend gab es noch einen Exkurs in die Pfle­ge der Flä­che. Bis zu fünf Jah­re lang soll­ten die Flä­chen zwei Mal jähr­lich gepflegt wer­den, je nach Grad der Verunkrautung.

Fran­zis­ka Wirth: „Dabei soll­te das Aus­kes­seln bzw. Nie­der­tre­ten von Kon­kur­renz­ve­ge­ta­ti­on nur im direk­ten Umfeld des gepflanz­ten Bau­mes erfolgen.“

Am Ende erhielt jeder Teil­neh­mer Merk­blät­ter der Lan­des­an­stalt für Wald und Forst­wirt­schaft sowie einen „Mein Wald“-Sammelordner.