AELF Coburg- Kulm­bach: Demenz im Fokus

LOGO Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Coburg-Kulmbach

Ober- und Unter­frän­ki­scher Tag der haus­wirt­schaft­li­chen Dienst­lei­stungs­un­ter­neh­me­rin­nen und ‑unter­neh­mer 2022 zum The­ma Demenz

Aktu­ell gibt es in Bay­ern ca. 240.000 Men­schen über 65 Jah­re mit Demenz. Da das Erkran­kungs­ri­si­ko gleich­bleibt, die Gesell­schaft aber ste­tig älter wird, neh­men auch die Her­aus­for­de­run­gen in der Betreu­ungs­ar­beit zu. Die­sem The­ma wid­me­te sich der dies­jäh­ri­ge Tag der haus­wirt­schaft­li­chen Dienst­lei­stungs­un­ter­neh­me­rin­nen und ‑unter­neh­mer in Ober- und Unter­fran­ken. Unter dem Mot­to „Demenz – Her­aus­for­de­run­gen für die Betreu­ungs- und Dienst­lei­stungs­ar­beit“ konn­ten die rund 20 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer bei der Ver­an­stal­tung im Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten (AELF) Coburg-
Kulm­bach unter ande­rem einen Demenz­par­cours absol­vie­ren. Harald Weber, Behör­den­lei­ter am AELF Coburg-Kulm­bach: „Wir wol­len Sie in die Lebens­welt eines Demenz­kran­ken ein­tau­chen las­sen, weil er als Kun­de für den Dienst­lei­ster völ­lig anders ist.“

Fach­vor­trag klärt über For­men von Demen­zen auf

Was steckt hin­ter Demenz? Wel­che For­men, Sym­pto­me und Krank­heits­er­le­ben gibt es? Wie füh­len sich Betrof­fe­ne? Wie geht man am besten mit ihnen um und ermög­licht ihnen eine sozia­le Teil­ha­be? Die­sen und mehr Fra­gen ging Chri­stia­ne Fähr, Diplom-Sozi­al­päd­ago­gin von der Fach­stel­le für pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge am AWO-Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­haus Coburg, auf den Grund. In ihrem Fach­vor­trag ging sie zunächst auf die unter­schied­li­chen Arten von Demen­zen ein. Schwer­punkt waren dabei die soge­nann­ten pri­mä­ren Demen­zen wie Alz­hei­mer, Lewy Body oder fron­to-tem­po­ra­le Demenz. Die­se haben jeweils unter­schied­li­che Sym­ptom­aus­prä­gun­gen. Chri­stia­ne Fähr: „Aller­dings gibt es sel­ten eine Rein­form der Demenz. Mei­stens hat ein Mensch eine Mischform.“

Auf den Vor­trag folg­te ein äußerst ange­reg­ter Aus­tausch über die Erfah­run­gen, die die Dienst­lei­stungs­un­ter­neh­me­rin­nen und ‑unter­neh­mer bereits mit demenz­kran­ken Kun­den in ihrem Arbeits­all­tag gesam­melt haben.

Demenz­par­cours und Demenz­kof­fer tra­gen zu mehr Ver­ständ­nis bei

Im prak­ti­schen Teil der Ver­an­stal­tung hat­ten die Fach­kräf­te die Mög­lich­keit, mit dem Demenz­par­cours 13 typi­sche All­tags­si­tua­tio­nen aus Sicht eines Erkrank­ten zu erle­ben. Dabei stie­ßen sie immer wie­der an die eige­nen Gren­zen und konn­ten so bes­ser nach­emp­fin­den, wie sich ein Demenz­pa­ti­ent in die­sen Situa­tio­nen fühlt. Zum Abschluss einer Situa­ti­on folg­te eine kur­ze Infor­ma­ti­on zur Ein­schät­zung und zur Sym­pto­ma­tik. Der Demenz­par­cours kann kosten­frei bei den regio­na­len Fach­stel­len für Demenz und Pfle­ge in Bay­ern aus­ge­lie­hen werden.

Das­sel­be gilt für den Demenz­kof­fer, der bei der Ver­an­stal­tung eben­falls zum Ein­satz kam. Neben kom­pak­ten Infor­ma­tio­nen zu unter­schied­li­chen The­men­fel­dern bot der Kof­fer auch Anre­gun­gen, wie man Men­schen mit Demenz ver­ständ­nis­voll und ein­fühl­sam betreut.

Teil­neh­mer besich­ti­gen bar­rie­re­freie Musterwohnung

Zum Abschluss der Ver­an­stal­tung hat­ten die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer die Opti­on, die bar­rie­re­freie Muster­woh­nung der Stadt Coburg zu besich­ti­gen. Die­se zeigt auf rund 80 Qua­drat­me­tern, wel­che bau­li­chen und tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten es gibt, um auch im Alter oder mit Ein­schrän­kun­gen mög­lichst lan­ge zuhau­se woh­nen zu kön­nen. Alle Hilfs­mit­tel kön­nen genau gete­stet und aus­pro­biert werden.

Am Ende zog Orga­ni­sa­to­rin Maria Thür­auf vom AELF Coburg-Kulm­bach ein äußerst posi­ti­ves Fazit: „Ich habe mich über die vie­len posi­ti­ven Rück­mel­dun­gen sehr gefreut. Der ange­reg­te Erfah­rungs­aus­tausch und die vie­len fach­li­chen Nach­fra­gen haben gezeigt, wie sehr die The­ma­tik die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer beschäf­tigt. Und genau des­we­gen machen wir die­se HWDU-Tage.“

Tage der haus­wirt­schaft­li­chen Dienst­lei­ste­rin­nen und Dienst­lei­ster (HWDU-Tage)

Die regio­na­len HWDU-Tage fin­den ein­mal jähr­lich statt. Ziel ist es, fach­li­che Inhal­te zu ver­mit­teln, Anstö­ße für die künf­ti­ge Dienst­lei­stungs­ar­beit zu lie­fern und die Ver­net­zung und den Aus­tausch der Anbie­ter zu för­dern. Seit meh­re­ren Jah­ren koope­rie­ren das AELF Coburg-Kulm­bach und das AELF Kit­zin­gen-Würz­burg und ver­an­stal­ten den ober-/un­ter­frän­ki­schen HWDU-Tag im Wechsel.