AOK Bam­berg: „Tol­le Knol­len“ – Herbst­kü­che mit Kartoffeln

kartoffeln symbolbild

Das Bun­des­zen­trum für Ernäh­rung hat ermit­telt, dass in Deutsch­land aktu­ell rund 55 Kilo­gramm Kar­tof­feln pro Kopf und Jahr ver­zehrt wer­den. Im Jahr 2000 waren es noch rund 70 Kilo­gramm, 1950 sogar 202 Kilo­gramm. „An den Inhalts­stof­fen kann die­ser Rück­gang nicht lie­gen“, meint Doris Spod­dig, Ernäh­rungs­exper­tin bei der AOK in Bam­berg. Denn Kar­tof­feln lie­fern hoch­wer­ti­ges Eiweiß und sehr viel Kali­um, B‑Vitamine und Vit­amin C sowie gesund­heits­för­dern­de sekun­dä­re Pflan­zen­stof­fe. „Kar­tof­feln sind ein was­ser­rei­ches, kalo­rien­ar­mes Lebens­mit­tel. Dick machen sie nur in fett­rei­chen Zube­rei­tun­gen wie Pom­mes fri­tes und Chips“, erläu­tert Doris Spod­dig. Sie emp­fiehlt, die Kar­tof­feln mit der Scha­le zu kochen, weil dadurch die wert­vol­len Inhalts­stof­fe am besten erhal­ten blei­ben. Außer­dem ent­steht beim Frit­tie­ren oder Bra­ten durch die hohen Tem­pe­ra­tu­ren Acryl­amid, das im Ver­dacht steht, gesund­heits­schäd­lich zu sein.

Wis­sens­wer­tes für die Küchenpraxis

Kar­tof­feln lagert man am besten kühl und dun­kel. Das ver­bes­sert nicht nur die Halt­bar­keit, son­dern ver­hin­dert auch die Bil­dung von uner­wünsch­tem Sola­nin. „Sola­nin erkennt man an einer grü­nen Ver­fär­bung der Kar­tof­fel. Solan­in­hal­ti­ge Stel­len soll­ten groß­zü­gig ent­fernt, stark befal­le­ne Knol­len weg­ge­wor­fen wer­den“, sagt Doris Spod­dig. Kar­tof­feln sind eine viel­sei­ti­ge und – für man­che gut zu wis­sen – glu­ten­freie Bei­la­ge und Zutat für vie­le Gerich­te wie Sup­pen, Ein­töp­fe und Auf­läu­fe. „Der glyk­ämische Index der Kar­tof­feln ist bei allen ande­ren Vor­zü­gen der tol­len Knol­le nicht opti­mal, näm­lich sehr hoch“, so Doris Spod­dig. Zum Bei­spiel Dia­be­ti­ker ach­ten meist auf den glyk­ämischen Index (GI), der anzeigt, wie schnell die Koh­len­hy­dra­te aus einem Nah­rungs­mit­tel – bei der Kar­tof­fel ist dies die Stär­ke – den Blut­zucker anstei­gen las­sen. Doch mit einem ein­fa­chen Küchen­trick lässt sich der GI redu­zie­ren und ein Teil der Stär­ke in soge­nann­te resi­sten­te Stär­ke umwan­deln. Durch das Abküh­len gekoch­ter stär­ke­hal­ti­ger Nah­rungs­mit­tel wie Kar­tof­feln, Reis und Nudeln ver­än­dert die Stär­ke ihre che­mi­sche Struk­tur. Sie wird zu einem für den Darm nahe­zu unver­dau­li­chen Bal­last­stoff und wirkt sich damit posi­tiv auf die Darm­flo­ra aus, egal ob kalt ver­zehrt (etwa als Kar­tof­fel­sa­lat) oder als war­mes Gericht.

Im Herbst gibt es frisch geern­te­te Kar­tof­feln in Hül­le und Fül­le. Aus ihnen las­sen sich, zusam­men mit ande­ren sai­so­na­len hei­mi­schen Gemü­se­sor­ten und Pro­duk­ten, zahl­rei­che wohl­schmecken­de und gesun­de Gerich­te zaubern.