Nur zwei Bür­ger­ver­samm­lun­gen 2022 in der Stadt Forchheim

Forch­hei­mer FREIE WÄH­LER kri­ti­sie­ren Ent­schei­dung des Oberbürgermeisters

Die ohne vor­he­ri­ge Ein­bin­dung des Stadt­rats über die Medi­en ver­kün­de­te Beschrän­kung auf nur zwei und zudem nur in der Aula der Rit­ter-von-Trait­teur-Mit­tel­schu­le statt­fin­den­de Bür­ger­ver­samm­lun­gen stösst auf Kri­tik der FREIE WÄH­LER Stadtratsfraktion.

Sie sieht hier­in einen bür­ger­un­freund­li­chen Akt, der vie­le Stadt­teil­be­woh­ner von einer Teil­nah­me abhal­ten wird, auch wenn die Mög­lich­keit bestün­de, sich digi­tal zuzuschalten.

Frak­ti­ons­spre­cher Man­fred Hüm­mer: Bür­ger­ver­samm­lun­gen sind ein Füh­r­erken­nungs­sy­stem für Her­aus­for­de­run­gen in der Stadt, das gilt es ernst zu neh­men und zu nut­zen. Hier wer­den vor­nehm­lich stadt­teil­spe­zi­fi­sche Pro­ble­me ange­spro­chen, die bei ledig­lich zwei zen­tra­len Ver­an­stal­tun­gen deut­lich zu kurz kom­men. Gera­de älte­re Bür­ge­rin­nen und Bür­ger und Men­schen mit Beein­träch­ti­gung, die oft­mals über kei­nen fahr­ba­ren Unter­satz ver­fü­gen und auch nicht die ent­spre­chen­den PC-Aus­stat­tung besit­zen, wer­den durch die­se neue Ver­fah­rens­wei­se außen vor gehal­ten. Ein­mal im Jahr soll­te es dem Ober­bür­ger­mei­ster doch wert sein, alle Stadt­tei­le zu besu­chen und sich hier den Fra­gen und Anre­gun­gen der Bür­ger­schaft zu stel­len, so Hüm­mer abschließend.

Frak­ti­ons­kol­le­ge Lud­wig Preusch ergänzt: Gem. Art. 18 der Baye­ri­schen Gemein­de­ord­nung sol­len in grö­ße­ren Gemein­den Bür­ger­ver­samm­lun­gen auf Tei­le des Gemein­de­ge­biets beschränkt wer­den. Die Tages­ord­nungs­punk­te sol­len sich vor allem auf den Gemein­de­teil bezie­hen. Wird an der in die­sem Jahr erst­mals prak­ti­zier­ten Form fest­ge­hal­ten, befürch­ten wir, dass es im Hin­blick auf das zur Ver­fü­gung ste­hen­de Zeit­kon­ti­nent auch zu Inter­es­sens­kon­flik­ten inner­halb der Bür­ger kom­men könn­te. Wer inter­es­siert sich schon für die par­ti­el­len ört­li­chen Pro­ble­me eines ande­ren Orts­teils, wenn er selbst nicht davon betrof­fen ist?

Stadt­rat Erwin Held erin­nert sich: In allen Jah­ren zuvor und auch schon unter den Amts­vor­gän­gern des amtie­ren­den Ober­bür­ger­mei­sters war es guter Brauch und ein Zei­chen der Wert­schät­zung den Bür­gern gegen­über, die­se Ver­samm­lun­gen dezen­tral in den Stadt­tei­len durch­zu­füh­ren. So war bei­spiels­wei­se in Ker­s­bach der Andrang und Rede­be­darf häu­fig so groß, dass sogar zwei Ver­samm­lun­gen durch­ge­führt wur­den. Wir for­dern des­halb den Ober­bür­ger­mei­ster auf, zumin­dest ab 2023 wie­der zur alten und bewähr­ten Form der Bür­ger­ver­samm­lun­gen zurückzukehren.

V.i.S.d.P.: Man­fred Hümmer