Landkreis Erlangen-Höchstadt: Rettungskräfte übten für den Ernstfall bei schweren Unwettern

Landkreis Erlangen-Höchstadt: Rettungskräfte übten für den Ernstfall bei schweren Unwettern Oktober 2022
Beübt wurde eine sogenannte Flächenlage durch schwere Unwetter über dem gesamten Landkreis, wo gut 400 Einsätze innerhalb kürzester Zeit aufliefen. Führungskräfte der Kreisbrandinspektion installierten einen stationären Führungsstab. Text + Fotos: Kreisbrandmeister (KBM) Sebastian Weber / Pressesprecher - Kreisbrandinspektion ERH

Hilfs- und Rettungsorganisationen beüben Großschadenslage

Knapp 240 Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Technischem Hilfswerk und der Führungsgruppe Katastrophenschutz des Landkreises Erlangen-Höchstadt waren an einer Stabsrahmenübung am Samstagvormittag, 22. Oktober 2022, beteiligt.

Beübt wurde eine sogenannte Flächenlage durch schwere Unwetter über dem gesamten Landkreis, wo gut 400 Einsätze innerhalb kürzester Zeit aufliefen. Führungskräfte der Kreisbrandinspektion installierten einen stationären Führungsstab.

Motorsägen und Tauchpumpen wurden dabei nicht eingesetzt. Vielmehr ging es um den Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel innerhalb der Einsatzleitung und den Unterstützungsgruppen in Bezug auf die elektronische, digitale Verarbeitung eingehender Meldungen, der Kommunikation und der Organisation in einem für solche Lagen nötigen Führungsstab. Im Feuerwehrhaus Baiersdorf wurde der Führungsstab mit den Verantwortlichen aller Hilfs- und Rettungsorganisationen installiert. Dabei waren Fachberater und Führungskräfte des Technischen Hilfswerks, der Polizei und dem Rettungsdienst  (ASB und BRK), als auch der Wasserrettung, Bergwacht und Rettungshundestaffel beisitzend. Auch eine Verbindungsperson der Bundeswehr kam zur Unterstützung.

Bereits frühzeitig im Aufwachsen der Gefahrenlage wurde Kreisbrandinspektor Stefan Brunner durch das Landratsamt als Örtlicher Einsatzleiter eingesetzt. Dieser ist im Katastrophenfall für die einheitliche und operativ-taktische Führung aller eingesetzten Kräfte von Feuerwehren, Hilfs- und Rettungsorganisationen sowie der Polizei verantwortlich. Realitätsgetreu wurden alle Einheiten nach und nach zur Übung alarmiert, um in diesem Zuge auch die Abläufe zur Herstellung der Einsatzbereitschaft einzubeziehen.

In ständiger Absprache mit der im Landratsamt zusammengetretenen Führungsgruppe Katastrophenschutz als politisch-administrativer Ebene wurden die Einsatzaufträge über die acht im Landkreis verteilten, mobilen Unterstützungsgruppen Feuerwehr-Einsatzleitung, an zwei besonders brisante Stellen und zusätzlich installierten Einsatzabschnittsführungen, sowie an die Unterstützungsgruppe Sanitäts-Einsatzleitung verteilt. Diese mobilen Stellen bestehen aus einem mit Kommunikations- und Organisationsmitteln ausgestatteten Einsatzleit- oder Mehrzweckfahrzeug einzelner Feuerwehren in den Dienstbezirken. Ausgebildete Führungsassistenten arbeiteten zusammen mit dem örtlich jeweils zuständigen Kreisbrandmeister der einzelnen Unterkreise von ihrem Standort aus, von wo die zugeteilten Aufträge an die einzelnen Feuerwehren zur fiktiven Abarbeitung draußen „auf dem Feld“ ausgegeben wurden.

Eine online geführte elektronische Lagekarte, in der alle von der ILS Nürnberg übermittelten Einsätze automatisch eingepflegt und auch weitere für alle Beteiligten wichtigen Informationen abgebildet wurden, sorgte dafür, dass alle Organisationsebenen ohne Zeitversatz auf dem gleichen Informationsstand waren. Auch Informationen, Arbeitsaufträge und Rückmeldungen wurden online zeitnah ausgetauscht. Das dabei eingesetzte System bildet 1:1 das Verfahren mit den klassischen Papiervordrucken ab, so dass im Falle einer technischen Störung sofort mit diesen weitergearbeitet werden könnte.

In Bubenreuth nahm die Sandsacklogistik des Landkreises, betrieben durch die Feuerwehr Bubenreuth und den THW-Ortsverband Baiersdorf, ihre Arbeit auf und stellte die Versorgung der Einsatzstellen mit Sandsäcken sicher.

Zur möglichen und geschätzten überörtlichen Zusammenarbeit kamen auch Verantwortliche der Kreisbrandinspektionen aus den Landkreisen Fürth und Bamberg, die übungsbedingt auch zur Mitwirkung einbezogen wurden. „Wir kochen alle die gleiche Suppe“ und lernen stetig weiter, denn unser aller Ziel ist die Abwehr von Gefahren für Menschen, Tiere und Sachwerte und der Schutz für die Bevölkerung. Warnhinweise und Maßnahmen zur Vorsorge stehen ebenso im Mittelpunkt, wie die Bekämpfung gegenwärtiger Schadensereignisse. Der Landkreis Erlangen-Höchstadt ist gut gerüstet, erkannte Kreisbrandmeister Josef Simon – Leiter der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung, der die Übung zusammen mit Holger Werner vom Landratsamt perfekt vorbereitet hatte – und auch Kreisbrandrat Matthias Rocca, der sich für die gute Zusammenarbeit bedankte. Nach der hervorragenden Verpflegung durch das Bayerische Rote Kreuz Erlangen-Höchstadt mit warmem Essen, wurde die Übung gegen 13:30 Uhr beendet.