Wun­sie­del: „Gefähr­det statt Gefähr­lich“ – Natur­park Fich­tel­ge­bir­ge prä­sen­tiert Ergeb­nis­se der Kreuz­ot­ter-Erfas­sung 2022

„Gefähr­det statt Gefähr­lich“: Natur­park Fich­tel­ge­bir­ge prä­sen­tiert Ergeb­nis­se der Kreuz­ot­ter-Erfas­sung 2022

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Gefähr­det statt Gefähr­lich. Kreuz­ot­ter im Fich­tel­ge­bir­ge. Foto: Ste­phan Klesse

Gespannt waren sie alle, ob denn wohl die Mit­strei­ter auch etwas in ihren Such­ge­bie­ten gefun­den hat­ten. Etwa 20 der haupt- und ehren­amt­li­chen Kreuz­ot­ter-Kar­tie­rer waren am ver­gan­ge­nen Sams­tag im Natur­freun­de­haus Epp­recht­stein zusam­men­ge­kom­men, um der Prä­sen­ta­ti­on der ersten Ergeb­nis­se des Pro­jekts „Gefähr­det statt Gefähr­lich“ des Natur­parks Fich­tel­ge­bir­ge zu lauschen.

Obwohl das Jahr 2022 bun­des­weit ein aus­ge­spro­chen schlech­tes Kreuz­ot­ter­jahr war, so der Rep­ti­li­en­ex­per­te Har­ry Wöl­fel, konn­ten über das Jahr ver­teilt gut 200 Kreuz­ot­ter-Nach­wei­se im Natur­park erbracht wer­den. Ein Groß­teil der gefun­de­nen Tie­re konn­te foto­gra­fisch doku­men­tiert wer­den, so dass neben einer Ana­ly­se der Ver­brei­tungs­mu­ster und Fund­häu­fig­kei­ten zum Teil auch eine Unter­schei­dung der Indi­vi­du­en mög­lich sein wird. Dies wie­der­um sei die Vor­aus­set­zung für eine Abschät­zung der Häu­fig­kei­ten der sel­ten gewor­de­nen Kreuz­ot­ter, erläu­ter­te Pro­jekt­lei­ter Mar­tin Gabri­el in sei­nem Vortrag.

Auf der Land­kar­te des Natur­parks Fich­tel­ge­bir­ge waren die aktu­el­len Nach­wei­se der Kreuz­ot­tern über den gan­zen Natur­park ver­teilt zu sehen – soweit die gute Nach­richt. Auf­at­men also bei den Freun­den der hüb­schen Schlan­ge mit dem Zick­zack-Muster. Doch der spür­ba­re Rück­gang der Kreuz­ot­ter und der für sie geeig­ne­ten Lebens­räu­me war das eigent­li­che The­ma, das alle Anwe­sen­den beschäf­tig­te. So such­ten vie­le der Kar­tie­rer oft ver­geb­lich nach dem sel­te­nen Rep­til, und dies auch an Stel­len, die bis vor kur­zem noch als „hot spot“ der Kreuz­ot­ter gal­ten. Ande­rer­seits gelan­gen auch eine Viel­zahl von Nach­wei­sen ausser­halb der im Vor­feld abge­steck­ten Gebie­te, so dass die Hoff­nung besteht, dass die auf der Roten Liste Bay­erns als stark gefähr­det geli­ste­te Schlan­gen­art auch lokal zumin­dest noch in Rest­be­stän­den zu fin­den ist. Ziel des Pro­jek­tes, so der schei­den­de Natur­park­chef Jörg Hacker, sei ja letzt­lich, zusam­men mit den Land­schafts­pfle­ge­ver­bän­den und den Forst­be­trie­ben Maß­nah­men zum Schutz der Kreuz­ot­ter ins Leben zu rufen, zu denen auch die Ver­net­zung klei­ner Rest­po­pu­la­tio­nen zählt.

Dass der Schutz der Kreuz­ot­ter immer mehr Men­schen am Her­zen liegt, zeig­te auch der abschlie­ßen­de Bei­trag von Tho­mas Lind­ner, der das Pro­jekt VIPE­RA (Ven­ture for Inter­con­nec­tion in Pro­tec­tion, Edu­ca­ti­on and Rese­arch in Adders) vor­stell­te, ein im Ent­ste­hen begrif­fe­nes Pro­jekt, das alle Infor­ma­tio­nen rund um den Kreuz­ot­ter­schutz, zunächst bun­des­weit, kana­li­sie­ren soll.